Alte Kanonen und pfiffige Vierbeiner

Der "Bayerische Dreipfünder" ist eine Kanone, die bei Ausrückungen des Infanterieregiments immer für Staunen sorgt. | Foto: Wolfgang Spitzbart
  • Der "Bayerische Dreipfünder" ist eine Kanone, die bei Ausrückungen des Infanterieregiments immer für Staunen sorgt.
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SALZKAMMERGUT (km, pg). "Die Freiheit, einen Verein zu gründen, ist ein sogenanntes Grundrecht. Es geht zurück auf das 'Staatsgrundgesetz über die allgemeinen Rechte der Staatsbürger', Artikel 12, aus dem Jahr 1867, das nach wie vor im Rang eines Verfassungsgesetzes geltend ist. Auch Artikel 11 der Europäischen Menschenrechtskonvention schützt dieses Recht", erklärt Bezirkshauptman Alois Lanz. Die ältesten eingetragenen Vereine im Bezirk sind aus der Zeit um 1880 und die Vielfalt ist überwältigend. "Wir haben etwa 72 Musikvereine, 88 Sportvereine und 24 Schützenvereine gemeldet", so Lanz.

k.u.k. Infanterieregiment

Ein Verein, der sich der Tradition und der Kameradschaft verschrieben hat, ist das "k.u.k. Infanterieregiment Nr. 42 Herzog von Cumberland" in Gmunden. "Es gibt eine enge Verbindung zu den Hannoveranern zu Gmunden, das hat uns veranlasst, das Regiment im Jahr 2004 zu gründen. Wir halten uns an das Exerzierreglement aus 1911. Wir setzen auf Tradition und Professionalität, daher haben wir auch international einen hohen Stellenwert", erzählt Obmann Karl Feichtinger. Das Regiment war auch beim Begräbnis von Otto Habsburg in Mariazell aktiv beteiligt. "Wir mussten im Vorfeld das Tragen des Sarges üben. Dazu hat uns in Wien ein Bestatter einen Sarg zur Verfügung gestellt, darin war ein Teppich, um das Gewicht zu simulieren!" Eine Besonderheit ist der "Bayerische Dreipfünder", eine historische Kanone von Mitglied Michael Schneditz-Bolfras.

Vermisste erschnüffeln

Tierisch geht es bei den "Traildogs Gmunden" zu. Die Mitglieder trainieren ihre Vierbeiner so, dass sie Personen anhand deren Individualgeruches aufspüren können. Das klingt einfach, ist aber mit viel Training verbunden. Birgit Humer ist Obfrau des noch sehr jungen Vereins. "Mantrailing beruht letztlich auf dem natürlichen Instinkt der Jagd. Diese Art der Suche fördert und befriedigt die natürlichen Triebe eines Hundes und löst sehr oft auch Verhaltensstörungen“, so Humer. Trainiert wird nach TKM („The Kocher Method“), einer Methode, mit der man schnell und unkompliziert das Trailen erlernen kann. Es werden immer wieder Trainings und Seminare abgehalten, oft mit international anerkannten Persönlichkeiten. „So können wir auch den pensionierten FBI Special Agent Mike Little bei unserem Seminar begrüßen.“

Sportlichkeit in Feierlaune

Die richtige Mischung von sportlichem Ehrgeiz und freundschaftlichem Zusammensein findet sich nicht nur im Logo – der „laufende Bierkrug“ – der Nurmis Enkel wider. Vergangenes Jahr führte der Bad Ischler Club seinen bereits 30. Vereinslauf durch. Begonnen hat alles im Jahr 1987 beim Stammtisch in der „Schwarzen Katz“. Die Gründungsmitglieder wollten auf den Pfaden des Ausnahmeläufers Paavo Nurmi wandeln. Zwischen 1920 und 1928 gewann dieser bei olympischen Spielen nicht weniger als neun Gold- und zwei Silbermedaillen. Geblieben ist bis heute das gesellige Miteinander – mittlerweile finden auch Nurmis Ur- und Ururenkel den Weg zur jährlichen Vereinsmeisterschaft. Diese findet immer am ersten Samstag im Oktober statt. Seit 2016 ist Thomas Aigner-Mühler neuer Obmann und trat damit in die Fußstapfen seines Vaters.

Traktorclub St. Konrad

Der eigentliche Zweck dieses besonderen Vereins ist es, die Oldtimer-Tradition aufrecht zu erhalten, damit die alten Traktoren auch nicht in Vergessenheit geraten. Doch nicht nur Oldtimer befinden sich im Besitz der ungefähr 40 Mitglieder, natürlich gibt es auch Traktoren, die noch relativ neu sind oder einfach klassische Gefährte, wie sie auf einem Bauernhof des heutigen Zeitalters gebraucht werden. Die Traktorfreunde treffen sich regelmäßig in ihrem Vereinslokal, der Imbissstube St. Konrad, direkt neben der Bundesstraße. Immer, wenn es im Umkreis von 50 Kilometer Traktortreffen gibt, rücken die Angehörigen des Vereins mit ihren eigenen Traktoren aus und fahren zu ihren Freunden. Bereits seit 2001 besteht der Traktorclub, der auch vor zwei Jahren das 15-jährige Jubiläum mit einem Traktorfest feierte, bei dem es jede Menge Spiele mit tollen Gewinnen und eine Rundfahrt durch St. Konrad gab. In diesem speziellen Verein befinden sich aber nicht nur Männer in der Gemeinschaft – ganz im Gegenteil, der Verein ist auch offen für neue Gesichter. „Bei uns ist es ganz einfach – jeder kann Mitglied werden, der einen Traktor besitzt“, betont Obmann Johann Weilguny.


Zur Sache

Ein Verein im Sinne des Vereinsgesetzes 2002 ist ein freiwilliger auf Dauer angelegter aufgrund von Statuten organisierter Zusammenschluss mindestens zweier Personen zur Verfolgung eines bestimmten, gemeinsamen, ideellen Zwecks. Personen, die einen Verein gründen wollen, müssen Vereinsstatuten verfassen und mit einem Exemplar der Statuten die Errichtung bei der Vereinsbehörde bei der Bezirkshauptmannschaft Gmunden anzeigen. Bei positivem Abschluss des Prüfungsverfahrens darf der Verein seine Tätigkeit aufnehmen. Die erstmalige Bestellung der Organe kann vor oder nach der Entstehung des Vereins erfolgen. Werden diese erst nach der Gründung bestellt, muss dies innerhalb eines Jahres erfolgen. Die Frist kann auf Antrag verlängert werden. Die Neu- oder Wiederbestellung der Organe muss der Behörde angezeigt werden.

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