"Aus" für Thomas Bernhard-Archiv in Gmunden
GMUNDEN. Nach 13 Jahren wurde das Thomas Bernhard-Archiv in Gmunden geschlossen. Sämtliche Schriftstücke, Bücher und Fotos wurden nach Wien übersiedelt. Die Schließung fand „still und heimlich“ statt. Alle Bemühungen des Landes Oberösterreich, das Archiv zu bewahren, waren erfolglos. Dass seit 1. Jänner diese Auflösung zum Tragen kam, überraschte auch die Gmundner Stadtpolitiker. „Ich habe von der Übersiedelung aus den Medien erfahren“, teilt SP-Vizebürgermeister Christian Dickinger mit, „ es ist wirklich bedauerlich, dass dieser Literaturschatz mit hohem Lokalkolorit Gmunden entzogen wurde. Die alte, denkmalgeschützte Villa nebst Toskana war ein perfekter Standort der wissenschaftlichen bzw. intellektuellen Auseinandersetzung mit einem der bedeutendsten österreichischen Autoren des 20. Jahrhunderts, der ein gutes Vierteljahrhundert als pragmatisierter Störenfried, als ‚Nestbeschmutzer‘‚ verstörte‘, um nach seinem Tode in den Rang eines wortgewaltigen Nationaldichters ‚erhoben‘ zu werden.“
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