Trend

E-Biken im Salzkammergut wird immer beliebter

E-Biken wird auch im Salzkammergut immer mehr zum Trend – Andreas Murray, Brigitte Stumpner und Karl Posch erklären, warum die Region prädestiniert für elektrifizierte (Mountain)Biketouren ist.

SALZKAMMERGUT. "E-Biken ist bereits seit zehn Jahren ein Trend, der noch immer mehr zunimmt. Vor zehn Jahren haben wir noch selber E-Bikes an Gäste verliehen, heute kommen die meisten Gäste mit dem eigenen E-Bike angereist. Besonders das Thema E-Mountainbiken nimmt stark zu. 15 Prozent unsere Gäste, das sind 85.000 Übernachtungen pro Jahr, sind Biker, davon ist die Hälfte mit E-Bikes oder E-Mountainbikes unterwegs“, freut sich Andreas Murray, Geschäftsführer der Ferienregion Traunsee-Almtal, über den neuen Trend. Die meisten E-Biker, die in das nördliche Salzkammergut kommen, sind aus Österreich, Deutschland und Tschechien und bleiben im Schnitt vier Tage in der Region. Für die E-Biker haben die Touristiker eigene Packages entworfen. „Die meisten der Pakete sind reine Salzkammergut-Angebote, da ein E-Biker ohne Probleme in der Lage ist, 60 bis 70 Kilometer pro Tag zu fahren. Ab 2. Juli wird es einen Salzkammergut E-Mountainbike-Trail geben, der quer durch das Salzkammergut führt. Das wird ein neues tolles Angebot“, so Murray.  Die Gäste bekommen für ihren Aufenthalt vom Tourismusbüro oder dem Gastgeber extra Unterlagen mit vielen Informationen ausgehändigt. Das Kartenmaterial ist so gestaltet, dass ein Biker die Routen während der Fahrt lesen kann, die Unterlagen sind zudem Wasserfest. Einschulungen gibt es keine, aber es werden geführte E-Bike-Touren mit Guides für jene, die etwas unsicher sind, angeboten. Auf den E-MTB Karten sind Ausrüstungsempfehlungen und "Etikette-Hinweise“ angeführt.

"Biobikes" treten in den Hintergrund

Seit einem Jahr ist die Nachfrage nach E-Mountainbikes auch bei den Kunden der Salzkammergut Touristik in Bad Ischl massiv angestiegen. „Die ‚Biobikes‘, wie wir Räder ohne Elektromotor liebevoll nennen, treten mehr in den Hintergrund. Ein Trend der stark im Vormarsch ist“, so Geschäftsführerin Brigitte Stumpner. In den angebotenen Packages sind Räder und Zubehör schon seit vielen Jahren individuell zubuchbar. Seit Corona erfreut sich das elektrifizierte Mountainbike noch größerer Beliebtheit: "Die Menschen setzen viel mehr auf Natur und Bewegung in der Natur; es ist ein regelrechter Boom nach E-MTB. Wenn Corona was Gutes hat, dann zählt sicher das höhere Bewusstsein der Menschen auf Gesundheit und Aufenthalt in der Natur dazu.“ Die Flotte, welche direkt vor der Salzkammergut Touristik aufgestellt ist, ist beeindruckend: "Wir haben derzeit mehr als 100 Bikes in allen verschiedenen Versionen, E-Mobil sind aber nur 35 Räder“, erklärt Stumpner. Im Laufe des Sommers kommen noch 44 Räder, die man im Vorjahr geordert, hat hinzu – hier gibt es Lieferverzug beim Lieferanten. die Touristikerin erkennt zwei Trends: "Heuer sind zwei Tendenzen zu erkennen. Die Einen wollen sogenannte ‚self guided‘-Touren machen und alleine im Wald und am Berg sein – wegen Corona und der Infektionsmögichkeit. Die Anderen wollen in einer Kleingruppe mit Guide sein. So fühlen sie sich sicherer und wissen, dass ein kompetenter Helfer mit dabei ist.“ Der Erfolg vom E-Mountainbiken hat Stumpner zufolge aber auch viel mit der Region zu tun: „Das Salzkammergut bietet eine Kombination von Berge, Seen, Wäldern, Hügellandschaften und Radwegen – das ist einzigartig." Der E-Mountainbiker ei ein Genussmensch, der nicht nur die Kulinarik in den Restaurants und Bars liebt, sondern auch das breite Angebot in den Hütten am Berg. „Und davon haben wir ein überdurchschnittlich breites Angebot in höchster Qualität."

Posch: "E-Bikes sind perfektes Fortbewegungsmittel"

Das Thema E-Biken ist auch in, um und über Gosau ein aktuelles: "Gosau ist die größte Gemeinde des Inneren Salzkammerguts und hat riesige Wälder und Almflächen, die durch Schotterstraßen erschlossen sind. Das E-Bike ist das perfekte Fortbewegungsmittel dazu, unsere diplomierten einheimischen Guidinnen und Guides die perfekten Führer durch die Landschaft am Fuß des Dachsteins“, ist sich Karl Posch, Nemo Point Gosau, sicher. Der Verleih startet in Gosau in der Regel ab Anfang Mai, wenn die Übergänge frei sind. "Heuer ist durch Corona eine deutliche Abschwächung der Nachfrage im Verleih spürbar, dafür aber ein großes Plus beim Verkauf von gebrauchten E-Bikes.“ Das Gros ist alleine unterwegs und nutzt die freigegebenen 1.500 km Forststraßen im Salzkammergut als Verbindung von Alm zu Alm, alleine in Gosau sind 7 solcher urigen Anlaufstationen geöffnet. Die geführten Touren werden meist von weiter angereisten Gästen gerne genutzt, um von unseren einheimischen Guides die besten Fotoplatzerln, die schönsten Aussichtspunkte und eine Prise Geschichte zu erfahren. Ein Fahrsicherheitstraining braucht man übrigens nicht: " E-Biken ist ‚nur' Radfahren, d.h. wer mit dem Mountainbike fahren kann, beherrscht mit ein bissl Übung auch ein Elektrorad. Bei geführten Touren machen wir dazu eine kurze Einführung um das Rad auch zu beherrschen, Fahrsicherheitstrainings sind natürlich auch nicht verkehrt“, so Posch.

Ladestationen noch immer ein Thema

Das Thema Aufladen ist noch nicht ganz „ausgegoren“. Für den neuen E-MTB Trail Salzkammergut wird es eine Übersicht für die Ladestationen geben. „Wobei man leider sagen muss, dass die Branche es sowie auch bei den E-Autos noch nicht geschafft, hat dass es einheitliche Ladestationen gibt. Das wird wohl noch ein paar Jahre dauern. Wir haben zu Beginn des E-Bike-Booms die Koordination der Locations für die Ladestationen übernommen, inzwischen hat das aber eine Eigendynamik bekommen. E-Bikes sind ja ein großes Geschäft geworden“, erklärt Murray. Zu den beliebtesten E-Bike-Strecken zählen Grünberg, Gmundnerberg, Feuerkogel, Langbathseen und Offensee und die Strecke Gmunden nach Bad Ischl.