Leserbrief von Friedrich Nagl
Ein sarkastisches "Danke" für die Tempoerhöhung in Traunkirchen
Leserbrief von Friedrich Nagl zur Rückwidmung der 50-er Begrenzung in eine 70-er Zone auf der Uferstraße zwischen Traunkirchen und Altmünster (Straßenkilometer 33,3 bis 33,6).
„Danke!“ – Mein Schreiben richtet sich an die Zuständigen und Verantwortlichen der BH Gmunden (oder ist es die Landesregierung?) im Namen aller Anrainer der Uferstraße vor allem aber der Senioren, älteren und gebrechlichen Bürger und auch der Kinder. Vor wenigen Jahren freuten wir uns, glücklich und dankbar, über die Einführung der 50-km/h-Begrenzung an der B145 in diesem Bereich. Nun konnten vor allem wieder ältere und fußmarode Menschen ohne größeres Risiko die Straße überqueren. (Der Leserbriefschreiber erinnert sich an mindesten 2 Verkehrstote vor Einführung der 50-er Beschränkung.) Auch das Zu- und Abfahren der Anrainer wurde dadurch erleichtert.
Während in Altmünster und Gmunden ‚Höchstgeschwindigkeiten’ reduziert wurden hat man mit 3. Februar 2022 das Geschwindigkeitslimit bei uns ohne Vorankündigung und Angabe von Gründen heimlich still und leise , quasi über Nacht, wieder aufgehoben und in eine 70-er Zone umgewandelt. Sind es wirtschaftliche Überlegungen? Wohl eher nicht, wenn man weiß, dass nach Expertenberechnung sich der Zeitgewinn nicht im Minuten- sondern nur im Sekundenbereich bewegt.
Auch dafür müssen wir uns ganz besonders bedanken, dass nun das Risiko bei Straßenüberquerung wieder erheblich zunimmt. Die zuständigen Stellen wissen ja aus den regelmäßigen Verkehrsüberprüfungen, dass sich viele Autofahrer nicht an die Begrenzungen halten und statt mit 50 km/h mit 60 durch sausen und statt mit 70 werden sie wohl jetzt wieder mit 80 km/h durch rasen. Eine Petition der Anrainer für eine Radarüberwachung vor einiger Zeit ist ja ungehört geblieben.
Allgemein ist erwiesen, dass mit der Geschwindigkeit auch die Co2-Emission und die Lärmbelästigung steigen – auch dafür Dank. Die Umstellung (auch die Versetzung einer Ortstafel musste dafür herhalten) kostet ja wieder etwas. Doch dafür sind unsere Steuergelder ja da.
So möchten wir den Zuständigen und Verantwortlich der Regierung in Dankbarkeit versichern: Wir alle (die dann noch leben) werden euch, wenn es soweit ist, natürlich wieder wählen! Aber sollte jemand gar einen Sitzstreik planen, werden wir die Ersten sein, die auf der Straße sitzen und die letzten, die wieder weggehen. Weh dem, der hinter diesen Zeilen eine Satire vermutet!
PS:Welche Logik geht im Hirn eines Gutachters vor, der wie vor Kurzem folgende Begründung bekannt gab: „Weil viele Autofahrer die 50-er Begrenzung nicht einsehen und daher nicht einhalten, wäre jetzt auf 70 km/ erhöht worden“?
Friedrich Nagl, Anrainer
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