Wohnraum für Flüchtlinge aus der Ukraine
Große Solidarität im Salzkammergut

Sabine und Hans Resch, die ohne Zögern ihr Zuhause mit sieben fremden Menschen teilen. | Foto: Peter Sommer
4Bilder
  • Sabine und Hans Resch, die ohne Zögern ihr Zuhause mit sieben fremden Menschen teilen.
  • Foto: Peter Sommer
  • hochgeladen von Kerstin Müller

Ein Ehepaar aus Gschwandt hat sieben Geflohenen aus der Ukraine "Dach über dem Kopf" gegeben.

SALZKAMMERGUT. Viele Menschen im Salzkammergut öffnen ihre Wohnungen und Häuser, um Geflohene aus der Ukraine aufzunehmen. Darunter auch Sabine und Hans Resch aus Gschwandt. „Wir waren zu Beginn des Krieges zwischen Russland und der Ukraine geschockt und entsetzt. Kurz darauf haben wir durch die Plattform 'Gschwandt für Menschen' erfahren, dass Quartiere für die Vertriebenen aus dem Kriegsgebiet gesucht werden. Ohne lange zu überlegen haben mein Mann und ich den spontanen Entschluss gefasst, die damals leer stehende 220 Quadratmeter große Wohnung in unserem Haus zur Verfügung zu stellen", so Sabine Resch. Ihre Mutter musste auch während des Zweiten Weltkrieges aus Berlin fliehen, als die Stadt zerstört wurde. Die Mutter von Hans Resch hat damals – trotz eigener großer Armut – ebenfalls Flüchtlinge aufgenommen.
"Also begannen wir sofort mit der Renovierung der Räumlichkeiten in unserem Haus. Wir haben ausgemalt, geputzt und einiges repariert. Bei der Einrichtung der Wohnung halfen die Gemeinde, Bekannte und Freunde von 'Gschwandt für Menschen' mit. Zehn Tage später fuhren wir nach Laakirchen, wo im Turnsaal der Schule Notunterkünfte geschaffen wurden", so das Ehepaar. Da waren noch sieben Menschen ohne Unterkunft: Ein Ehepaar, bei dem der Mann gehörlos und die Frau schwerhörig ist, ihr 13-jähriger Sohn sowie ein älteres Ehepaar samt Nichte mit Ehemann.

App löst Sprachprobleme

"Wir wollten ja helfen und nahmen die sieben Vertriebenen, die sich erst auf der Flucht kennengelernt haben, einfach mit. Wir haben ihnen unser Quartier gezeigt, sie waren begeistert und zogen am nächsten Tag bei uns ein. In der Zwischenzeit wurde daraus eine Familie, die sich selbständig organisiert und keinerlei Probleme bereitet. Einzig die Sprachbarriere ist eine nicht einfache Aufgabe, lässt sich aber über das Handy mit einer Übersetzungs-App auch lösen", so die Unterkunftgeber. Die Hälfte des Tages sind die beiden mit Erledigungen, Arztfahrten oder Behördengängen beschäftigt. "Wenn man die Dankbarkeit und das Strahlen in den Augen dieser Menschen sieht, machen wir das gerne. Aber es wird von Tag zu Tag besser“, so die Gschwandter.
Einen Erfolg bei der Wohnraumsuche gab es letzte Woche in Bad Goisern: Bürgermeister Leopold Schilcher wandte sich mit einer Anfrage an die Facebook-Community. "Eine Familie – drei Frauen und ein zehnjähriger Sohn – brauchen eine Wohnmöglichkeit. Die Personen wohnen derzeit noch im Wehrfenninghaus, müssen aber jetzt weiter wohnversorgt werden. Ich bitte um eure Hilfe in diesem Zusammenhang.“ Bereits kurze Zeit später die gute Nachricht: "Danke für die Hilfe bei der Wohnversorgung der ukrainischen Familie. Mit eurer Hilfe hat es geklappt. Sollte erneut Bedarf sein, wende ich mich wieder an euch."

"Biete Unterkunft"

Im Online-Formular oder unter nachbarschaftsquartier@bbu.gv.at kann man jederzeit Quartierangebote anmelden, die hilfsbedürftigen Flüchtenden aus der Ukraine als Zufluchtsort dienen können.
Diese werden zentral gesammelt und nach bestimmten Kriterien und Größen an die jeweiligen Bundesländer weitervermittelt. Eine Unterkunft soll grundsätzlich folgende Kriterien erfüllen: Schlafräumlichkeiten, ausreichend Sanitäranlagen, kurzfristige Verfügbarkeit, Versorgungssicherheit (Wasser, Warmwasser, Heizung, Strom) und die Möglichkeit zur Zubereitung von Speisen, sofern keine Verpflegung angeboten werden kann.
Eine Kontaktaufnahme zur weiteren Vorgehensweise und den nächsten Schritten erfolgt sodann durch ein Call Center.
Weitere Informationen finden Sie unter bmi.gv.at/Ukraine

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.