Einhundert Bienenfreundliche Gemeinden in OÖ
Gschwandt bei Bienenfest ausgezeichnet
- Die Vertreter und Vertreterinnen der neuen Bienenfreundlichen Gemeinden.
- Foto: Land OÖ
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Einhundert Gemeinden setzen sich in OÖ aktiv für den Bienenschutz und die Artenvielfalt ein. Beim BienenFest wurden neue Mitglieder gefeiert, darunter auch Gschwandt.
GSCHWANDT. 21 neue „Bienenfreundliche Gemeinden“ wurden am vergangenen Donnerstag, dem 29. Juni, von Umwelt-Landesrat Stefan Kaineder und Gerlinde Larndorfer vom Klimabündnis OÖ im OKH – Offene Kulturhaus in Vöcklabruck ausgezeichnet. Sie verzichten mit Unterstützung des Bodenbündnis OÖ auf Pflanzenschutzmittel auf öffentlichen Grünflächen, bepflanzen diese bienenfreundlich oder laden die Bevölkerung ein, auch ihre Hausgärten in kleine Oasen für Insekten zu verwandeln.
„Der Boden ist unsere Lebensgrundlage aber auch die Basis für Artenvielfalt. Dass sich so viele Menschen in immer mehr Gemeinden in unserem Projekt engagieren, zeigt wie wichtig vielen ein sorgsamer Umgang mit Boden und der Natur ist. Ich freue mich über 100 Bienenfreundliche Gemeinden in OÖ“, so Projektleiterin Gerlinde Larndorfer vom Bodenbündnis OÖ.
Ein Fest für die Bienen
Mit einem bunten Bienen Fest mit rund 200 Teilnehmer:innen im Offenen Kulturhaus in Vöcklabruck wurden nicht nur die neuen und somit insgesamt 100 Bienenfreundlichen Gemeinden in OÖ gefeiert, sondern auch den Gemeinden gedankt, die sich bereits seit fünf Jahren im Projekt engagieren: Asten, Dorf an der Pram, Gallneukirchen, Ottnang, Utzenaich und Vöcklabruck sind seit fünf Jahren Bienenfreundliche Gemeinden und immer noch aktiv.
Mehr als 60 Kindergartenkinder tauchten mit den beiden Clowns von "Becoming Beezzz" in die wundervolle Welt der Bienen ein. Sie gingen gemeinsam auf Entdeckungsreise bei der klar wurde, dass ganz kleine Dinge und Lebewesen oft eine große Auswirkung auf unser Leben haben.
Die Vormittagsworkshops boten die Gelegenheit, das Bestimmen von heimischen Hummeln zu erlernen, mehr über die Naturwaben-Imkerei oder die Aktivitäten der Bienenfreundlichen Gemeinde Vöcklabruck zu erfahren. Der Nachmittag stand mit Vorträgen und Diskussion ganz im Zeichen der Biodiversität in Oberösterreich. Der Beitrag der Bienenfreundlichen Gemeinden wurde von Bärbl Pachinger von der BOKU Wien besonders gewürdigt, denn möglichst viele Flächen mit regionalen Wildpflanzen ergeben ein Mosaik der Vielfalt.
Einhundert Bienenfreundliche Gemeinden in OÖ
Höhepunkt des Bienenfestes war die Auszeichnung der 21 neuen Bienenfreundlichen Gemeinden durch Klima-Landesrat Stefan Kaineder. Die ausgezeichneten Gemeinden 2023 waren: Adlwang, Alkoven, Bad Leonfelden, Enns, Fischlham, Frankenmarkt, Gramastetten, Gschwandt, Haibach ob der Donau, Hinterstoder, Hörbich, Natternbach, Niederwaldkirchen, Oberschlierbach, Oberwang, Ried im Innkreis, St. Marien, Schärding, Seewalchen am Attersee, Tiefgraben und Weyregg am Attersee.
„Mit dem Bienenfest feiern wir die Erfolgsgeschichte der Bienenfreundlichen Gemeinden in Oberösterreich. Denn 2016 als Pilotprojekt mit sechs Gemeinden gestartet, überspringen wir mit den nun ausgezeichneten 20 Gemeinden die Marke von Einhundert Gemeinden. So ist die Tafel „Hier wächst eine Bienenweide“ mittlerweile hundertfach in Oberösterreich zu finden und zeigt engagierte Gemeinden und wiedergewonnenen Lebensraum für Bienen und Insekten an. Ein tolles Ergebnis für unser Netzwerk und für das Team des Bodenbündnis OÖ, bei dem ich mich herzlich für ihre engagierte Arbeit bedanke. Machen wir gemeinsam weiter, staunen und freuen wir uns über jede einzelne Wildbiene, die eine neu geschaffene Fläche als ihr Zuhause annimmt. Bienenfreundliche Gemeinden sind Vorbilder im Einsatz für mehr Vielfalt, ein wertvoller und zukunftsgewandter Beitrag und gelebter Klimaschutz“, freut sich Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder über den erreichten Meilenstein.
Auch Gschwandt mit dabei
In der Gemeinde sind bereits zahlreiche Blumenwiesenflächen durch Pflegeumstellung entstanden. Besonders bei den Sickerbecken, wo auch die Landjugend bei der Ansaat tatkräftig unterstütz hat, kann man das Ergebnis der Pflegeumstellung bereits bewundern. Auch in die Bewusstseinsbildung bei Kindern ist die Landjugend sehr stark eingebunden. Denn diese betreuen Schulworkshops zum Thema Bienen und organisieren den Ferienspaß. Auch ein Budget für eine Blühstrauchaktion wurde bereits fixiert. Sehr erfolgreich ging auch ein Stammtisch mit Ortsbauernschaft und Imker:innen über die Bühne. Hier ist bereits eine Wiederholung geplant.
Projekt Bienenfreundliche Gemeinden
Gemeinden sind Vorbilder, Vermittler*innen und Bewusstseinsbildner*innen und können so vor Ort eine Schlüsselfunktion einnehmen. Bei einem Startworkshop werden alle wichtigen Akteure - vom Imkerverein, Ortsbauern bis hin zum Bauhof - involviert und Ideen für die Gemeinde entwickelt. Bei einer Begehung werden im Projekt konkrete Flächen gesucht und Vorschläge erstellt, wie öffentliche Flächen durch mehr heimische, bienenfreundliche Pflanzen aufblühen können. Im Umsetzungworkshop werden Maßnahmen konkretisiert und vor allem ein Paket für die Bewusstseinsbildung und Einbindung der Bevölkerung geschnürt.
Alle Bienenfreundlichen Gemeinden verzichten freiwillig auf den Einsatz von chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel.
Fotowettbewerb „Auf Vielfalt setzen“
Rund 50 Hobby-Fotograf*innen nahmen die Vielfalt in ihren Bienenfreundlichen Gemeinden unter die Lupe und reichten über 150 tolle Bilder ein. Die Monatssieger wurden bereits gekürt – beim BienenFest wurden nun auch die Gesamtsieger ausgezeichnet:
1. Preis: Lars Fachet aus St. Florian: "Biene voll Pollen" - Gartenberatung vom REWISA-Netzwerk
2. Preis: Hannes Weinberger aus Perg: "Biene mit viel Blütenstaub" - 100,- Euro Gutschein vom Institut Hartheim
3. Preis: Regina Füreder aus Niederwaldkirchen: "Valentina und Magdalena in der Margeritenwiese" - 50,- Euro Gutschein von "Wilde Blumen"
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