Höhlenverein Hallstatt-Obertraun
Höhlenforscher trafen sich zur Jahreshauptversammlung

Axel Hack in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt. | Foto: Bucherl
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  • Axel Hack in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt.
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Zur Generalversammlung lud der Höhlenverein Hallstatt-Obertraun viele seiner Mitglieder ins Wohlfühlhotel Goiserer Mühle.

BAD GOISERN. Wenngleich pandemiebedingt mehrere Veranstaltungen in den vergangenen zwei Jahren nicht stattfinden konnten, wie etwa die beliebte Fackelwanderung zur Koppenbrüllerhöhle mit Besichtigung derselbigen oder das alljährliche Grillfest beim Vereinsheim in Obertraun, so kann der Verein dennoch auf eine Anzahl an Aktivitäten zurückblicken. Mehrere Forschungs- und Arbeitsfahrten führten in die Hirlatzhöhle bei Hallstatt.

Holpriger Start ins Jahr 2021

Das letzte Jahr 2021 startete pandemiebedingt aber etwas holprig - eine für das Frühjahr geplante Tour in die „Halle des Staunens“ (HdS) im „Westen“ der Höhle musste abgesagt werden, ebenso eine für Februar geplante Tauchtour (inklusive vorheriger Materialtransporttour) im „Megalodontencanyon“. Von 13. bis 14. Februar erkundeten Mitglieder des BRD Hallstatt in Begleitung von Vereinsmitgliedern den „Nordsiphon“ sowie die „Bachschwinde“.

Schneeschmelze verhindert Tour in die "Halle des Staunens"

Zu Fronleichnam, Anfang Juni 2021, sah es dann etwas entspannter aus, also wurde abermals probiert, eine Tour in die „HdS“ durchzuführen, mit dem Ziel, noch offene Schlote im vor wenigen Jahren von Peter Hübner und Wetti Wielander unweit des „Dark Highways“ entdeckten „Versteckten Geheimgang“ zu erklettern. Diesmal allerdings machte die Schneeschmelze den Hirlatzhöhlenenthusiasten einen Strich durch die Rechnung - die fünfköpfige Gruppe beschloss daher am „Grauen Gang“, der zwar noch passierbar war, sich aber rasch mit Wasser füllte, umzukehren und stattdessen in den „Alten Teil“ zu gehen. Eine Nacht in der „Brückenhalle“, eine kleine Erkundungstour in die „Bachschwinde“ und ein Stück in den „Kulissengang“ und Richtung „Nordsiphon“, und dann ging es wieder nach draußen. Am 13. Juni erfolgte eine Befahrung des „Alten Teils“ der Hirlatzhöhle zum Zwecke der Entnahme von Sedimentproben durch Mitglieder der Universität Wien.

Schneelochgletscher erkundet

Ein mehrtägiger Einsatz auf der Gosauer Adamekhütte zur weiteren Erkundung des umliegenden Karstgebietes führte von 1. bis 6. August ein zweites Mal in das Kar des Schneelochgletschers mit Schwerpunkt auf weiterer Höhlensuche in diesem Gebiet. Erforscht wurden hierbei der Schneeschacht (Kat.Nr. 1543/195) und die Schneeloch Eishöhle (Kat. Nr. 1543/196) sowie die Objekte SLS-2 (1543/197), SLS-32 (1543/198), Warteraum (1543/199), Roland 3 (1543/200) sowie der Polterschacht (1543/201).

Verbandstagung in Semriach

Zwei Mitglieder beteiligten sich an der Verbandstagung von 30.9. bis 3.10. in Semriach, wo sie exkursionsmäßig die Lurgrotte von Semriach bis Peggau durch-querten bzw. an der Reinigungstour ins Blasloch in Semriach teilnahmen.
Ende November konnte in der Hirlatzhöhle dann die Materialtransporttour für den geplanten Tauchgang im „Megalodontencanyon“ (nahe „Grünkogelhalle“ im „Westen“) nachgeholt werden. Die dreiköpfige Gruppe erreichte ohne Probleme in acht Stunden das „Grünkogelbiwak“ und so konnte am nächsten Tag mit dem Einbau der Strecke runter zum „Megalodontencanyon-Siphon“ begonnen werden. Anschließend blieb noch genügend Zeit, einen spaltenartigen Abstieg nahe dem „Grünkogelbiwak“ zu vermessen. Dieser war zwar bereits in den 1990er Jahren erforscht worden, jedoch gelang es der Gruppe diesmal, etwas weiter in den an die Spalte anschließenden (niederen) Horizontalteil vorzudringen, was einen Ganglängenzuwachs von 122 m brachte. Der dort unten aufgefundene Siphon weckte das Interesse der anwesenden Taucherin und wurde als mögliches Alternativziel zum „Megalodontencanyon-Siphon“ vorgemerkt.
Ende November führte eine geologische Exkursion mit Teilnehmern aus fünf Jahrzehnten und drei Nationen in den „Osten“ der Höhle bis zum „Fernoststern“. Die Exkursion hatte das Ziel, Daten zur Genese der Hirlatzhöhle für eine mögliche Publikation zu sammeln.

31 Meter "Neuland" erkundet

Zu Weihnachten fand dann wieder eine Tour in den („Süd) Westen“ der Höhle statt. Diese Tour diente dem Aufarbeiten von ein paar Fragezeichen in dieser Gegend; einem Schlot am „Grünkogel-Überstieg“, einer Unterlagerung am Weg Richtung „Sahara“, und schließlich noch eine kleiner Seitenstrecke im Canyon Richtung „Untertischkathedrale“. Immer stärker werdendes Wasserrauschen zwang die beiden Forscher dort allerdings zum überhasteten Aufbruch. Nach einer ruhigen, trockenen Biwaknacht hatten sich die Nerven der beiden Forscher wieder etwas beruhigt, sodass noch eine kleine Seitenstrecke in einem Gang mit hübschem Harnisch vermessen werden konnte. Insgesamt wurden auf dieser Tour 297 m vermessen, davon 122 m Längenzuwachs und 31 m „echtes“ Neuland.

Weihnachten im Grünkogelbiwak

Eine Gruppe verbrachte sogar Weihnachten im „Grünkogelbiwak“, inklusive Glühwein und aufblasbarem Christbaum; dies war sehr stimmungsvoll und entschädigte die Forscher für den etwas zögerlichen Start ins Forschungsjahr 2021.
Die bislang dokumentierte Gesamtlänge der Hirlatzhöhle betrug mit Ende 2021 115.870 Meter.
Bei der Versammlung in Bad Goisern wurden langgediente Mitglieder geehrt; unter ihnen Erni Eichbauer sowie Gottfried Buchegger und Peter Seethaler für ihre mittlerweile 40-jährige Mitgliedschaft.

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Axel Hack in der Hirlatzhöhle bei Hallstatt. | Foto: Bucherl
Peter Seethaler (mItte), links Schriftführerin Christine Buchegger und Obmann Kurt Sulzbacher.
 
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