Tipps von Experten
Keine Experimente beim Schwammerlsuchen

Schwammerlsuchen in den Wäldern des Salzkammergutes. | Foto: Philipp Gratzer
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Mit dem Herbst hat die Pilzsaison wieder begonnen. Doch beim Sammeln gibt es einiges zu beachten.

SALZKAMMERGUT. Das Wichtigste, das Schwammerlsucher bei ihren Streifzügen durch Wälder und Wiesen beherzigen müssen, ist alle der etwa acht hochgiftigen und die beinahe 40 teilweise toxischen Pilze in Österreich zu (er)kennen. Davon ist der Linzer Wilhelm von Zitzewitz überzeugt. Der studierte Landwirt mit Sammelleidenschaft hat über die Jahre sein Interesse für die Pilze zu einem Teil seines Berufs gemacht: Seit längerem leitet er unter anderem Exkursionen unter dem Titel "Schwammerlkunde im Einklang mit der Natur". Diese finden in Oberösterreich jeden September an drei Standorten, darunter auch in Scharnstein, statt. "Während der dreieinhalb Stunden spreche ich mit den Teilnehmern zum Beispiel darüber, wie Klima, Boden und Gestein den Lebensraum der Pilze beeinflussen. Auch erzähle ich ihnen etwas über jeden, den wir am Weg finden", erklärt von Zitzewitz.
Und davon gibt es im Bezirk Gmunden einige. "Die Artenvielfalt ist hier aufgrund der sogenannten 'Flyschböden' – diese können besonders viel Wasser speichern – wirklich groß. Oft kommen hier zum Beispiel Röhrlinge wie Rotkappen und Gallenröhrlinge sowie Täublinge vor. Die werden von Sammlern übrigens mit Herrenpilzen beziehungsweise Steinpilzen verwechselt", erklärt der studierte Landwirt.

Sammeln, was man kennt

Damit die Pilzsucher nicht aus Versehen zu giftigen Gewächsen greifen, ist die Empfehlung des Experten: Im Zweifelsfall stehen lassen. "Notfalls können Sie auch ein, zwei Exemplare mitnehmen. Dann ist es jedoch wichtig, den Pilz inklusive Wurzelgeflecht einzupacken und sich daheim in einem aktuellen Nachschlagewerk über seine Genießbarkeit zu informieren. Dabei helfen auch die Mitarbeiter in der 'Speisepilzbestimmung' vom Land OÖ", sagt er. Das Wurzelwerk ist deshalb so wichtig, weil sich der Pilz nur dadurch eindeutig bestimmen lässt. "Aus diesem Grund halte ich auch nichts vom Einsatz von 'Pilzapps' bei der Suche. Diese nutzen zum Erkennen nämlich zumeist nur ein Abbild der Seite an der Erdoberfläche. Der Pilz muss dafür aber voll und ganz vor Ihnen liegen", erklärt der Linzer.

Züchter aus Leidenschaft

Einen ähnlichen Ratschlag hat Peter Grundnig. "Meine Frau und ich empfehlen unseren Kindern, nur die Pilze zu sammeln und zu essen, die sie auch wirklich kennen", sagt der Gmundner. Seit dem heurigen Jänner arbeitet er als selbständiger Züchter von Austernpilzen. "Damit begonnen habe ich schon vor zwei Jahren. Ausschlaggebend dafür war ein Fachbuch, das ich mir damals in der örtlichen Bücherei ausgeliehen habe. Mit dessen Hilfe wollte ich die Pilze im Wald besser bestimmen", sagt Grundnig. Auf die Idee, seine eigene Pilzzucht zu eröffnen, kam er, als er das entsprechende Kapitel dazu las. "Dabei kam mir der feuchte Keller meines Hauses in den Sinn. Gestärkt durch den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung entschied ich mich für diesen Schritt."

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