Tag des Denkmals

Kulturgüter am 29. September in der Region erkunden

Tag des Denkmals am 29. September: Schiff des Kaisers und ehemaliger "Kühlschrank" Bad Ischls.

SALZKAMMERGUT (km). Casino-Keller der einstigen Brauerei in Bad Ischl: "Wandern Sie bei einer Zeitreise durch den etwa 500 Jahre alten, 380 Quadratmeter großen 'Casino-Keller' in Bad Ischl", lädt Bernhard Schmalnauer ein. Seine Familie ist seit 1971 im Besitz dieses Denkmals. Von Hand aus Sandsteinkonglomerat herausgeschlagen, diente der Keller damals als großer Kühlschrank für die Bad Ischler Bürger und vor allem für das „Alt Ischlerbräu“, da die Temperatur im Sommer wie im Winter konstant zehn bis zwölf Grad Celsius beträgt. Die mittelalterliche Bausubstanz des Gewölbekellers ist größtenteils noch original erhalten. Um den Natursteinpfeiler konnten die Fuhrwerke bequem herum fahren, um wieder nach draußen zu gelangen. "Es empfielt sich, für die Führungen warme Kleidung mitzunehmen", so Schmalnauer.

Dampfschiff „Gisela“ in Gmunden: Die „Gisela“ ist eines der ältesten Dampfschiffe der Welt. In der „Kaiserkabine“ reiste die Kaiserfamilie oft am Weg nach Bad Ischl am Traunsee von Gmunden nach Ebensee. Die "Gisela" steht um 12 Uhr für eine kostenlose Führung bereit, im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an der großen Seerundfahrt zu einem ermäßigten Tarif. Technik-Begeisterte erwartet am Dampfschiff eine besondere Rarität: Die stehend angebrachte, mit schwingenden Zylindern ausgestattete Verbund-Dampfmaschine, die von der Galerie aus besichtigt werden kann.

Renaissanceschloss in Scharnstein: Hier können die privaten Repräsentations- und Wohnräume besichtigt werden. Im Renaissanceschloss organisierte einst der adelige Protestant Karl Jörger seinen Aufstand gegen den Kaiser. Rebellen, die noch nicht wussten, dass sie den Tod wegen Hochverrats finden sollten, kamen in Scharnstein ebenso zusammen. Zu sehen sind verschlüsselte Botschaften der Protestanten aus einer Zeit politischer und religiöser Gegensätze während Reformation und Gegenreformation.

Sensenmuseum Geyerhammer in Scharnstein: Anhand originalgetreuer Werkzeuge, wasserbetriebener Hämmer und Projektionen gibt es einen Einblick in die 400-jährige Geschichte der Sensenproduktion. „Im Museum Geyerhammer können die Besucher hautnah erleben, wie aus einem glühenden Stück Stahl eine Sense geschmiedet worden ist. Daneben taucht man auch in die harte Arbeitswelt der Sensenarbeiter ein, erhält Einblick in ihr soziales Umfeld und ihre Lebensbedingungen“, freut sich Ilse Schachinger vom Kultur- und Heimatverein Scharnstein auf den 29. September. Im alten Hammerwerk wird die Geschichte der Sensenschmiede und die Entwicklung von den kleinen Handwerksbetrieben bis zum größten Sensenwerk der Donaumonarchie dargestellt. Historiker Roland Girtler spricht am Tag des Denkmals um 16 Uhr zum Thema „Kaiser, Könige und Philosophen“.

Zülow-Stubn im Sternberg in Scharnstein: Die Bauernhof-#+anlage mit dem Hausnamen „Sternberg“ steht in Verbindung mit dem bedeutenden Maler und Grafiker Franz von Zülow, der um 1940 im Haus wohnte und dort Räume mit bemalten Türen, Wänden und Decken gestaltete.

Zur Sache

Der Tag des Denkmals findet alljährlich am letzten Sonntag im September bundesweit statt. Angebote im Bezirk Gmunden am 29. September:
• Casinokeller in der Grazerstraße 16, 4820 Bad Ischl. Er ist von 15 bis 20 Uhr geöffnet, Führungen um 15 und 17 Uhr, Dauer: je 50 Minuten. Tipp: Warme Kleidung.
• Dampfschiff Gisela bei der Anlegestelle am Rathausplatz, 4810 Gmunden. 30-minütige Fahrt und Führung um 12 Uhr.
• Schloss Scharnstein am Schlossberg 12, 4644 Scharnstein. Es hat von 11 bis 16.30 Uhr geöffnet, Führungen um 14 und 15 Uhr.
• Sensenmuseum Geyerhammer in der Grubbachstraße 10, 4644 Scharnstein. Es hat von 9 bis 17 Uhr geöffnet, Führungen um 10 und 15 Uhr.
• Zülow-Stubn im Sternberg in Viechtwang 12, 4644 Scharnstein. Die Stubn hat von 10 bis 16 Uhr geöffnet, Führungen um 10, 13 und 15 Uhr.