Fluch und Segen zugleich
Massiver Schneefall macht Skigebieten zu schaffen

Wolfgang Bammer, Bürgermeister von Grünau, Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen AG und Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der WKOÖ, Raphael Trautwein, stv. Obmann der Lawinenkommission Grünau und Martin Trautwein, Obmann der Bergrettung Grünau. | Foto: Land OÖ/ Stinglmayr
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  • Wolfgang Bammer, Bürgermeister von Grünau, Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner, Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen AG und Obmann der Fachgruppe Seilbahnen in der WKOÖ, Raphael Trautwein, stv. Obmann der Lawinenkommission Grünau und Martin Trautwein, Obmann der Bergrettung Grünau.
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In Teilen Oberösterreichs gilt erstmals seit vielen Jahren wieder die höchste Lawinenwarnstufe fünf. So können sich auch große und sehr große Lawinen, ganz ohne menschliches Zutun, von selbst lösen.

SALZKAMMERGUT. "Schneehochstände von über 4 Metern gab es fast noch nie", sagt Wirtschafts- und Tourismus-Landesrat Markus Achleitner zur aktuellen Schneelage. Die extreme Schneelast ist in ganz Oberösterreich zu spüren, regional ist sie aber unterschiedlich stark ausgeprägt. Vor allem die Skigebiete im Salzkammergut haben stark damit zu kämpfen. Gefahrensituationen müssen daher abgewehrt werden, sei es bei den Zufahrtsstraßen, den Seilbahnen, den Stromleitungen oder auf den Pisten selbst. Alle Entscheidungen werden laut Achleitner auf der Grundlage "Sicherheit zuerst" gefällt.

Schwierge Lage im Salzkammergut

Der Kasberg bleibt aktuell geschlossen. Die Schneelast lässt immer wieder Bäume umknicken, die auch Stromleitungen beschädigen – der Liftbetrieb kann somit noch nicht fortgeführt werden. Bis Mitte nächster Woche soll sich die Schnee- und Windlage wieder beruhigen. Dann hofft man das Skigebiet wieder schrittweise in Richtung Vollbetrieb zu eröffnen. "Das Skigebiet kann nicht in einer Stunde eröffnet werden, es kann nur schrittweise passieren", erklärt Helmut Holzinger, Vorstandsdirektor der Hinterstoder Wurzeralm Bergbahnen AG. Holzinger spricht auch einen Appell an alle Wintersportler aus: "Bleibt auf den geöffneten und gesicherten Pisten, abseits davon herrscht höchste Lawinengefahr." Der Feuerkogel bleibt vorerst auch wegen zu starken Windes geschlossen.

Auch in Dachstein-West-Gosau ist die Lage prekär. Das Skigebiet ist zwar geöffnet, die Zufahrtsstraßen allerdings nicht. Die 1.000 Urlauber, die sich aktuell noch in Gosau befinden, können also bei feinstem Powder und freien Pisten den Skisport genießen.

UPDATE: Gosau ist über die Salzburgerseite Golling-Abtenau-Rußbach-Pass Gschütt seit dem 10. Jänner ab 15.30 Uhr wieder erreichbar.

Richtiges Verhalten auf der Piste

Martin Trautwein, Obmann der Bergrettung Grünau, erzählt, wie man sich bei diesen Wetterverhältnissen richtig auf der Piste verhält: "Wintersportler sollten bei diesem Wetter nicht alleine unterwegs sein. Die Menschen müssen die Risiken ernst nehmen und sollten auf keinen Fall die Piste verlassen. Neben Lawinengefahr besteht aufgrund der hohen Schneemassen auch noch Erstickungsgefahr." Für die Bergretter selbst ist es auch schwierig und gefährlich Erkundungen zu machen. So müssen sie sich entweder ein Bild von oben mittels Hubschrauber machen oder sich auf ihre Erfahrung im Umgang mit der Gefahrenlage verlassen.

Status der Skigebiete

Obwohl die Lage in einigen Skigebieten schwierig ist, ist auf vielen Pisten auch ein tolles Skifahren mit rauen Mengen an frischem Naturschnee möglich.

Gesperrt:

  • Kasberg
  • Feuerkogel
  • Dachstein-West-Gosau
  • Krippenstein

Geöffnet:

  • Hinterstoder
  • Wurzeralm
  • Hochficht
  • Sternstein
  • Forsteralm
  • Hochlecken
  • Kirchschlag
  • Sandl
  • Liebenau
  • Freistadt
  • Eberschwang

Trotz der herausfordernden Situation für einige Skigebiete, will Landesrat Achleitner auch die positiven Seiten der aktuellen Wettersituation hervorheben. So lassen die enormen Schneemengen schließlich auf einen gesicherten Betrieb bis zum Ende der Saison hin hoffen. Abschließend betont er: "Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern in der Seilbahn-, Tourismus- und Energiewirtschaft und den vielen Ehrenamtlichen für den tagelangen und unermüdliche Einsatz um die Wettersituation bestmöglich in den Griff zu bekommen. Oberösterreichs Wintergäste ersuche ich um Verständnis für die erforderlichen Sperren und empfehle ihnen, die vielen offenen Skigebiete zu nützen. Sie finden dort hervorragende Bedingungen vor."

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