Nächtliche Suchaktion am Traunstein

GMUNDEN (red). Zwei Fehler, die der Bergrettung gerade um diese Jahreszeit immer wieder Einsätze bescheren, waren auch am Freitagabend die Ursache für eine nächtliche Suchaktion: Erstens der viel zu spät begonnene Abstieg ins Tal und Zweitens das Fehlen einer Taschenlampe.
Für vier Tage kamen der 22jährige Grafiker Lubos J. und die gleichaltrige Angestellte Michaela K., beide aus Prag, zu einem Campingurlaub in das Salzkammergut. Am Freitag begannen die beiden gut ausgerüsteten Tschechen gegen 10 Uhr ihren Aufstieg über den Naturfreundesteig, und sie erreichten problemlos das Traunsteinplateau.
Viel zu spät, nämlich erst um 17 Uhr, erfolgte dann der Abstieg über den ihnen unbekannten Hernlersteig. Und mit jedem Schritt talwärts wurde es dunkler und dunkler. Nach dreieinhalb Stunden und mittlerweile umgeben von totaler Finsternis gab es für die Beiden kein Weiterkommen mehr. Über ihr Handy setzten sie einen Notruf ab, konnten jedoch keinen Anhaltspunkt über ihren Standort machen. Erschwert wurde die Situation weiters durch Sprachprobleme, da sich weder Lubos J. noch Michaela K. in Englisch oder Deutsch artikulieren konnten. Einziger halbwegs brauchbarer Hinweis für die Bergretter: Sie hätten bei Einbruch der Dunkelheit Lichter auf einer Strasse gesehen – jetzt an ihrem Standort aber keine mehr.
Gegen 20:30 Uhr stiegen dann zwei Suchtrupps der Gmundner Bergrettung über den Hernlersteig und auf dem Mair Alm Weg bergwärts, zusätzlich hielten die Hüttenwirte am Traunstein, beide Mitglieder der Gmundner Bergrettung, Nachschau. Über das Mobiltelefon konnte mit den am Berg festsitzenden Tschechen kein Kontakt mehr hergestellt werden, weil deren Akku mittlerweile zusammengebrochen war.
Nach einer Stunde nahmen die Bergretter am Hernlersteig schwache Lichtzeichen im sogenannten „Murlwald“ unterhalb des „Dachsteinblickes“ wahr: Diese stammten vom Display eines digitalen Fotoapparates und sie führten die Suchmannschaft zu den beiden in Bedrängnis geratenen Pragern. Wenig später wurden die Beiden am Weg und unverletzt angetroffen. Ausgestattet mit Stirnlampen der Bergretter und von denen an einem Seil gesichert konnte der weitere Abstieg dann fortgesetzt werden und kurz nach 23 Uhr trafen Bergretter und Geborgene im Tal ein. Nach einer Stärkung in der Einsatzzentrale der Bergrettung ging die Traunsteinbesteigung für die beiden tschechischen Kurzurlauber zu Ende.
Aus gegebenen Anlass möchte die Bergrettung eindringlich darauf hinweisen, dass entsprechend der Jahreszeit und der Tageslänge rechtzeitig mit dem Abstieg von Bergen begonnen werden soll und dass bei jeder Wanderung und Bergtour unbedingt eine lichtstarke Taschenlampe mit ins Gepäck gehört.

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