Verkauf über soziale Medien

Polizei hob Wilderer-Bande im Salzkammergut aus

INNERES SALZKAMMERGUT. Die Polizei im Salzkammergut hat einen professionellen Wilderer-Ring aufgedeckt, berichtet die Ischler Woche. Die Wilderer sollen im Raum Bad Ischl und St. Wolfgang Wildtiere erlegt und verwertet haben, die Produkte wurden anschließend über das Internet angeboten. Eine Bestätigung für die erfolgreiche Ermittlerarbeit gab es für die Ischler Woche weder von Polizei noch von der Jägerschaft, beide berufen sich auf die laufenden Ermittlungen. Einzig die Staatsanwaltschaft Wels bestätigte gegenüber dem Medium, dass es Hausdurchsuchungen in diesem Zusammenhang gab. Der Verdacht: Eingriff bzw. schwerer Eingriff in fremdes Jagd- oder Fischereirecht – sprich "Wilderei".

Besonders schöne Rehböcke verschwunden

Josef Rieger von der Jagdakademie Salzkammergut bestätigte gegenüber der Ischler Woche, dass vor allem in Bad Ischl und St. Wolfgang einigen Jägern aufgefallen sei, dass die Tiere Weniger wurden. Auch besonders schöne Rehböcke seien plötzlich abhanden gekommen. Rieger ist über die Vorgehensweise der Bande empört, da mit  Sicherheit auch zu Zeiten geschossen wurde, in denen das Wild geschont ist. 
Die Anzahl der Verdächtigen ist ungewiss, die Staatsanwaltschaft Wels führt fünf Beschuldigte an. Gerüchten zufolge handelt es sich um 18- bis 30-jährigen Personen, auch eine junge Mutter und ein naher Verwandter eines Jägers sollen der Wilderer-Bande angehören. Die Bande setzte auf Arbeitsteilung: die einen waren für den Abschuss zuständig, die nächsten für die Verwertung und wieder andere für den Vertrieb über Facebook und andere Internet-Kanäle. Die Waren sollen auch über die Region hinaus verkauft worden sein, ob auch Gastronomiebetriebe darunter sind, ist Gegenstand der Ermittlungen. 

Facebook-Foto als Spur

Ein Foto auf Facebook wurde der Bande letztendlich zum Verhängnis. Ein Zweig am Hut eines Verdächtigen – also ein "Bruch", das erfolgreiche Weidwerken – soll die Ermittler auf die richtige Spur gebracht haben. Neben dem Tatbestand der Wilderei soll noch wegen vieler anderer Delikte ermittelt werden: unerlaubter Waffenbesitz, Urkundenfälschung und Fleischschmuggel.