Salzkammergut: Mit vereinten Kräften gegen den Transitverkehr

Dem Verein Lebensraum Salzkammergut zufolge hat der Schwerverkehr über die Pass Gschütt-Straße in den letzten 5 Jahren um 50 Prozent zugenommen. | Foto: NGO Verein Lebensraum Salzkammergut
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SALZKAMMERGUT. Was durch die Lkw-Durchfahrbeschränkung seit 2011 über den Pötschenpass funktioniert, soll nun auch auf der Nord-Süd-Route des Salzkammergutes und Lammertals geschafft werden: Die Rückverlagerung des Lkw-Transitverkehrs zurück auf die vorhandenen Autobahnen.

"Es gibt keinen vernünftigen Grund für Transitverkehr in Regionen wie den unseren", so Bad Goiserns Bürgermeister Peter Ellmer. "Und es gibt keinen zwingenden Grund, das überregionaler Güterverkehr bei uns durchfährt, denn wir sind an drei Seiten von Autobahnen umgeben.“
Daher haben sich Gemeinden und Tourismusverbände bundesänderübergreifend zusammengetan, um das Anliegen in die jeweiligen Landtage zu transportieren. Mit an Bord sind die OÖ-Gemeinden Bad Goisern, Bad Ischl, Ebensee, Gosau, Hallstatt, Obertraun und Pinsdorf und die SBG-Gemeinden Abtenau, Annaberg-Lungötz, Rußbach am Pass Gschütt, St. Martin am Tennengebirge und Scheffau am Tennengebirge. Ebenso beteiligen sich auch die Tourismusverbände von Bad Ischl, der Ferienregion Dachstein Salzkammergut und die betroffenen Verbände in Salzburg an der Initiative. Edwin Gruber, Obmann des Tourismusverbandes Bad Ischl, erklärte, dass man in der Zusammenarbeit mit benachbarten Regionen der Dringlichkeit der Thematik Ausdruck verleihen möchte.

Leitner: "Belastungsgrenze ist überschritten"

Nach der Einführung der Lkw-Beschränkung über den Pötschenpass ist der Schwerverkehr dem Verein Lebensraum Salzkammergut zufolge drastisch zurückgegangen: Zwischen 2010 und 2016 um 14 Prozent. Das wünscht man sich nun auch für die noch geöffnete Nord-Süd-Route über den Pass Gschütt. Erhebungen hätten hier ergeben, dass der Schwerverkehr zwischen 2012 und 2016 um ganze 50 Prozent zugenommen hat. Daher ist für Vereinsobmann Silvester Leitner "die Belastungsgrenze überschritten". Er ist sich sicher: "Die Schließung würde eine Reduktion von 10.000 bis 13.000 Lkw-Fahrten pro Jahr bringen – in Kombination mit der bereits dicht gemachten Route über den Pötschenpass wären das jährlich bis zu 47.000 Lkw-Fahrten weniger."

Die Gemeinde- und Tourismusvertreter reichen gemeinsam die Petitionen beim Landtag ein.

Petitionen an den Landtag OÖ und Salzburg

Mit zwei Petitionen will man nun versuchen, beim jeweiligen Landtag etwas zu bewirken. Die Öberösterreicher wollen, dass die bereits bestehende Verordnung für den Pötschenpass der BH Gmunden vom 1. April 2011 auch auf die Pass Gschütt-Straße erweitert werden soll. Damit soll es den notwendigen Lückenschluss der Schwerverkehrsberuhigung für das Salzkammergut geben. Die Salzburger nehmen sich das Beispiel aus der Praxis zu Herzen: So soll der Landtag die Schwerverkehrsberuhigung für das Lammertal auf der Pass Gschütt-Straße in Form einer Durchfahrbeschränkung für Transit-Lkw mit einem höchsten zulässigen Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen. beschließen.

Lebensqualität und Naturschutz

Die Initiatoren sehen sich dabei im Auftrag der Region: Durch die Reduktion soll es weniger Lärm, weniger unnötige Diesel-Schadstoffe und mehr Verkehrssicherheit geben. Dadurch sollen Wohngebiete wieder lebenswerter gemacht und die betroffenen Gemeinden wieder zu den ursprünglichen Erholungs- und Freizeitregionen werden.

Dem Verein Lebensraum Salzkammergut zufolge hat der Schwerverkehr über die Pass Gschütt-Straße in den letzten 5 Jahren um 50 Prozent zugenommen. | Foto: NGO Verein Lebensraum Salzkammergut
Die Gemeinde- und Tourismusvertreter reichen gemeinsam die Petitionen beim Landtag ein. | Foto: NGO Verein Lebensraum Salzkammergut
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