Angst vor Wolfsattacke
Wolfgangsee-Landwirte enttäuscht über Stimmverhalten im EU-Parlament

Wie die Wolfgangsee-Landwirte erklären, sei die Angst vor Wolfsattacken weiterhin groß. | Foto: grafvision/PantherMedia (Symbolfoto)
2Bilder
  • Wie die Wolfgangsee-Landwirte erklären, sei die Angst vor Wolfsattacken weiterhin groß.
  • Foto: grafvision/PantherMedia (Symbolfoto)
  • hochgeladen von Philipp Gratzer

Wie die Wolfgangsee-Landwirte verkünden, sind sie mit der Entscheidung im EU-Parlament, dass der Wolf künftig nicht mehr auf der Liste der besonders schützenswerten Tierarten zu finden sein soll, zufrieden. Sie üben jedoch Kritik an MEP Hannes Heide.

SALZKAMMERGUT. Die dramatischen Vorfälle in der Nacht auf den 18. November 2022 im Aberseeer Wohngebiet haben die Bewohner und Landwirte am Wolfgangsee noch in deutlicher Erinnerung. "Ein Wolf riss mitten im Siedlungsgebiet und unweit eines Campingplatzes sechs Schafe und versetzte damit sowohl die Bevölkerung als die vieh-haltenden Landwirte in Angst und Schrecken", erinnern sich Sepp Kogler und die anderen Wolfgangsee-Landwirte.

Kritik: "SPÖ-Salzkammergut-Abgeordneter will Wolf weiter schützen"

Erst jetzt wurde bekannt, dass unmittelbar nach dieser Wolfsattacke im Aberseer Wohngebiet weit weg im EU-Parlament eine entscheidende Abstimmung über den zukünftigen Schutzstatus des Wolfes stattgefunden hat. Bei dieser wurde mehrheitlich die Aufforderung an die EU-Kommission beschlossen, dass der Wolf zukünftig nicht mehr zu den besonders schützenswerten Tierarten gehören soll. "Leider mit Gegenstimmen der Abgeordneten von SPÖ, Grünen und NEOS", zeigen sich die Wolfgangsee-Landwirte enttäuscht. „Dass für die Abgeordneten aus den Städten die Anliegen der Landbevölkerung allgemein keine große Bedeutung haben, war uns klar“, so die drei Bauerbund-Obleute, „dass aber Hannes Heide, der (selbsternannte) Salzkammergut-Vertreter im EU-Parlament, bei dieser wichtigen Abstimmung auch kein Verständnis für das berechtigte Schutzbedürfnis der Landbevölkerung zeigt, hat uns sehr enttäuscht“, so Sepp Kogler (Auerhias-Bauer aus St. Wolfgang), Franz Eisl (Grie-Bauer aus Strobl) und Josef Eisl (Kloiber-Bauer aus Abersee/St. Gilgen).

MEP Hannes Heide. | Foto: Chris Gütl

Nachhaltige Viehzucht und Erhaltung geschützter Großraubtiere in Einklang bringen

"Mir geht es in meiner politischen Arbeit um Lösungen und nicht um politisches Kleingeld. Dass der Wolf eine besondere Herausforderung für alljene ist, die Weidewirtschaft betreiben, ist mir klar. Vor allem deshalb, weil ich aus dem Salzkammergut und damit aus einer ländlichen Region komme", erwidert Hannes Heide. Mit den vorhandenen Regeln sei es möglich, nachhaltige Viehzucht und die Erhaltung geschützter Großraubtiere miteinander in Einklang zu bringen.  "Schon jetzt bietet die Habitat-Richtlinie, die ihren Schutzstatus regelt, alle Möglichkeiten, Problemwölfe zu entnehmen. Denn, wo es Problemwölfe gibt, soll und muss auch konsequent gehandelt werden", erklärt der EU-Parlamentsabgeordnete.

Herdenschutzmaßnahmen ergreifen

"Im Rahmen der gemeinsamen Agrarpolitik, die von den landwirtschaftlichen Interessensvereinigungen maßgeblich geprägt wird, und des europäischen Naturschutzprogramms gibt es zudem die Möglichkeit, 100 Prozent aller Herdenschutzmaßnahmen zu finanzieren", so heide. Allerdings würde man diese Möglichkeiten laut EU-Kommission bisher von vielen Mitgliedsstaaten nur unzureichend nutzen. "Der zuständige Kommissar verlautete zudem vor der Abstimmung, dass an der Habitat-Richtlinie auch nicht gerüttelt werde. Daher bleibt abzuwarten, ob der Beschluss im Europäischen Parlament Auswirkungen hat und tatsächlich zur Problemlösung beitragen kann."

Abschließend erklärt Heide: "Die Debatte über den Wolf wird oft sehr emotional geführt. Grundsätzlich stehe ich aber für eine sachliche, lösungsorientierte Wolf-Debatte gerne zur Verfügung."

Wie die Wolfgangsee-Landwirte erklären, sei die Angst vor Wolfsattacken weiterhin groß. | Foto: grafvision/PantherMedia (Symbolfoto)
MEP Hannes Heide. | Foto: Chris Gütl
Anzeige
Arbeiten in der Ferienregion Dachstein Salzkammergut kann sehr abwechslungsreich sein. So auch bei den Salzwelten. | Foto: Klaus Krumböck und RudiKainPhotografie
Video 9

Klare Perspektiven, starke Chancen
Finde deinen Traumjob in der Ferienregion Dachstein Salzkammergut

Du bist auf der Suche nach aufregenden beruflichen Perspektiven? Dann bist du hier genau richtig! SALZKAMMERGUT. Unsere Plattform www.welterbejobs.at bietet eine Vielzahl an offenen Stellen in den Orten Bad Goisern, Gosau, Hallstatt und Obertraun. Egal ob du in der Hotellerie, Gastronomie, im Tourismus oder anderen Bereichen tätig werden möchtest, wir haben eine breite Palette von Jobangeboten für dich. Warum du dich für eine Karriere in der Ferienregion Dachstein Salzkammergut entscheiden...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus dem Salzkammergut auf MeinBezirk.at/Salzkammergut

Neuigkeiten aus dem Salzkammergut als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau Salzkammergut auf Facebook: MeinBezirk.at/Salzkammergut - BezirksRundSchau

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus dem Salzkammergut und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.