20 Jahre Weltkulturerbe

Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Frau Dr.in Barbara Neubauer, Bgm. Alexander Scheutz, Bundesministerin Dr.in Claudia Schmied
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HALLSTATT. Am 29. April luden die Präsidentin des Nationalrates, Barbara Prammer, gemeinsam mit der Österreichischen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Unterricht und Kunst zu einem Festakt in das Parlament. Gefeiert wurde “20 Jahre Weltkulturerbe in Österreich“ und „40 Jahre UNESCO-Welterbekonvention“. Als Vertreter des Weltkulturerbes „Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut“ nahm der Hallstätter Bürgermeister Alexander Scheutz an der Festveranstaltung, die unter dem Motto „Erhalten und Gestalten“ stand, teil.

Barbara Prammer hob in ihrer Begrüßung die Rolle der UNESCO hervor und sprach die Wichtigkeit, Denkmäler für die Nachwelt zu erhalten, an. Sie erinnerte daran, dass die UNESCO im Jahre 1972 mit dem Übereinkommen zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt ein völkerrechtliches Übereinkommen, zur Bewahrung des gemeinsamen kulturellen Erbes, beschloss. In Österreich ist die Welterbe Konvention 1993 in Kraft getreten. Abschließend betonte Prammer, dass sie es für wesentlich und wichtig halte immer darauf hinzuweisen, dass ein Weltkulturerbe nicht nur bewahrend oder archivierend sein kann sondern auch perspektivisch. Es muss einen Auftrag in sich tragen der sich für die Zukunft fortschreiben kann.

Die Präsidentin der Österreichischen UNESCO-Kommission Botschafterin i.R. Eva Nowotny dankte für die Möglichkeit die Feier an jenem Ort abzuhalten an dem im Dezember 1992 der Beitritt Österreichs zur Welterbekonvention beschlossen wurde. Sie betonte die internationale Verpflichtung zum „Schutz von Kulturgut“ und sagte, dass dieses weltweite Gemeinschaftsprojekt das Bewusstsein dafür geschärft hat, dass es kostbare Dinge auf der Welt gibt, kulturelle Errungenschaften, Baudenkmäler, Naturlandschaften, die ein Schatz der gesamten Menschheit sind die geschützt und für zukünftige Generationen bewahrt werden müssen.

Die Bundesministerin für Unterricht und Kultur Claudia Schmied bezeichnete es als die die klare Aufgabe des Staates, die herausragenden kulturellen Zeugnisse früherer Zeiten und die eindrucksvollen Kulturlandschaften unseres Landes zu sichern. Mit dem Beitritt zur Welterbekonvention der UNESCO hat sich die Republik Österreich auch formell dazu verpflichtet seine eingetragenen Weltkulturerbestätten zu sichern. Sie betonte, dass in den letzten zwei Jahrzehnten schon viel für unsere Weltkulturerbestätten erreicht wurde und gleichzeitig verwies sie darauf, dass in der Zukunft aber noch viele wichtige Aufgaben vor uns liegen. Die Feier bezeichnete sie als ein sichtbares Zeichen der gelebten Verantwortung und auch Wertschätzung für diese Arbeit.

Österreich hat neun Welterbestätten und hat diese Stätten nicht nur in den eigenen Blickpunkt, sondern auch in den Fokus der Weltöffentlichkeit gerückt. Dies ist im Verhältnis zur Größe unseres Landes eine beachtliche Anzahl, sagte Frau Bundesministerin Schmied. Die historischen Stadtzentren von Wien, Salzburg und Graz, die Kulturlandschaften Neusiedlersee, Wachau, Hallstatt-Dachstein-Salzkammergut, das Schloss Schönbrunn, die Semmeringeisenbahn und neuerdings die prähistorischen Pfahlbauten. Alle Institutionen und weite Teile der Bevölkerung unseres Landes schätzen mittlerweile unsere Weltkulturerbestätten, denn wir sind damit attraktiv für unsere internationalen Gäste. Das Weltkulturerbe ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung, stellt die Bundesministerin fest. Sie merkte auch an, dass es gelegentlich Aufregungen rund um das Weltkulturerbe gab und erinnerte in diesem Zusammenhang an die Diskussionen rund um den geplanten Ensembleschutz in Hallstatt.

Die Eisenbahnstrecke über den Semmering bezeichnet sie als gutes Beispiel dafür, wie Erhaltung und Fortschritt nebeneinander, - in dem konkreten Fall muss man sagen in Zukunft auch übereinander, - bestehen werden können. Technische Innovation und Tradition müssen sich im Weltkulturerbe nicht widersprechen!
Seien wir stolz und auf unsere Welterbestätten und übermitteln wir unsere Wertschätzung auch der jungen Generation, appellierte Schmied. Sie betonte, dass es wichtig wäre, diesbezüglich im schulischen Bereich Akzente zu setzen. Einzelne Schulstandorte reagieren bereits besonders aktiv auf die Herausforderung, sagte die Bundesministerin, und bezeichnete Hallstatt als positives Beispiel.

Die in der Monarchie gegründete Fachschule für Holzindustrie und Marmorbearbeitung reagiert seit mehr als 130 Jahren immer wieder dynamisch auf die gesellschaftlichen Herausforderungen dieser besonderen Region. Die HTL Hallstatt widmet sich heute beispielsweise dem Schwerpunkt Holzrestauriertechnik und ist damit national und international bestens positioniert.
Abschließend erklärte sie, dass das Motto „Erhalten und Gestalten“ unter dem die Veranstaltung steht, in Österreich mit großem Einsatz und hoher Wertschätzung gelebt wird.

Bgm. Alexander Scheutz kontaktierte nach der Veranstaltung Bundesministerin Claudia Schmied und Präsidentin Barbara Neubauer. Während des Small Talk wurde auch über die Lage in Hallstatt gesprochen. Bezüglich Denkmalschutz wurde von allen Seiten die getroffene Vereinbarung sehr gut eingehalten. Laut Claudia Schmied "Ensembleschutz steht nicht zur Diskussion".

Foto/Text: Frühauf

Präsidentin des Bundesdenkmalamtes Frau Dr.in Barbara Neubauer, Bgm. Alexander Scheutz, Bundesministerin Dr.in Claudia Schmied
„Gruppenbild“ Von links:  Präsidentin des Nationalrates Mag.a Barbara Prammer, Präsidentin Österr. UNESCO Kommission Dr.in Eva Nowotny, Univ.-Prof.in Dr.in Aleida Assmann (Universität Kostanz), Bundesministerin Dr.in Claudia Schmied, Dr.in Mechtild Rössler (UNESCO Paris) und Bgm. Alexander Scheutz
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