Ebenseer wählen neuen Bürgermeister

Weltkulturerbe und Heiligtum der Ebenseer: Der Fetzenzug. Am Sonntag, 30. Juni, entscheidet sich, wer nächstes Jahr als Bürgermeister dabei sein wird. | Foto: Fellner
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  • Weltkulturerbe und Heiligtum der Ebenseer: Der Fetzenzug. Am Sonntag, 30. Juni, entscheidet sich, wer nächstes Jahr als Bürgermeister dabei sein wird.
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EBENSEE. Nachdem Langzeitbürgermeisters Herwart Loidl im März zurücktrat, wählen die Ebenseer am Sonntag, 30. Juni, einen neuen Bürgermeister.
Vier Bewerber rittern um den politischen Chefsessel in der Salinengemeinde, auf dem seit 1945 nur SPÖ-Mitglieder Platz nahmen.

Für die Sozialdemokraten tritt Markus Siller an. Der bisher eher Polit-Insidern bekannte 43-Jährige, hat durch seinen Arbeits- und Koordinationseinsatz während des Hochwassers deutlich an Profil gewonnen. Neben der Aufarbeitung der Millionen-Schäden – sicher das wichtigste Thema der vergangenen Wochen in Ebensee– hat sich Siller das Thema Arbeitsplätze auf die Fahnen geschrieben: „Wir sind gerade dabei, einen neuen Flächenwidmungsplan zu erstellen. Ein Schwerpunkt dabei liegt sicher auf dem Betriebsbaugebiet Steinkogl“, so Siller.
Des Weiteren setzt Siller verstärkt auf Bürgernähe: Die vielen Hausbesuche im Wahlkampf sollen nach der Wahl – siehe Bad Ischl – mit Bürgermeisterstammtischen fortgesetzt werden.

Weilguni als Bürgermeisterin
Auch die ÖVP schickt mit Beate Weilguni eine Überraschungskandidatin ins Rennen. „Es war ein sehr angenehmer Wahlkampf. Und man hat auch gesehen, dass sich die Gesprächsbasis zwischen den politischen Parteien verbessert hat“, so Weilguni. In sachpolitischer Hinsicht sieht die dreifache Mutter in der Abwanderung der Ebenseer Bevölkerung das größte Problem. „Wir müssen auch das Bewusstsein entwickeln, dass wir die Nahversorger im Ort nutzen, weil da viele Jobs und Familien dran hängen“, sagt Weilguni.

Mit Argusaugen blicken die anderen Fraktionen bei dieser Wahl allerdings auf BÜFE-Kandidaten Herbert Riedler. Der 55-Jährige gilt in Ebensee als Integrationsfigur. Vor 25 Jahren schaffte er die Zusammenführung der beiden Tischtennisvereine – ASKÖ und Union. Für viele eine Herkulesaufgabe, an der sich andere – etwa bei den Ebenseer-Fußballklubs – seit Jahrzehnten die Zähne ausbeißen. Riedler selbst sieht sich als „ideologieferner Vereiner“: „In der Kommunalpolitik geht es um Sachfragen im Ort. Die beste Idee soll sich durchsetzen – egal von wem sie kommt. Das Wichtigste ist, ein engagiertes miteinander“, so Riedler.

Der Beweis, dass man auch abseits des rot-schwarzen Farbenlehre Erfolge einfahren kann, liegt für ihn am diese Woche von Land und Bund durchgewunkenen 13-Millionen-Schulprojekt. Landesmusikschule, NMS und die Werkstätten der Modeschulen sollen in Zukunft unter einem Dach vereint werden. „Die Umsetzung dieses Projekts ist ein Erfolg, den sich viele auf die Fahnen heften wollen. In Wirklichkeit ist das aber ein Meilenstein, den wir 2010 durchgesetzt haben“, so Riedler.

Laimer ist FPÖ-Hoffnung
Gute Chancen auf die Stichwahl rechnet sich auch FPÖ-Kandidat Christian Laimer aus. Seine Hauptanliegen: „Eine verbesserte Infrastruktur als Voraussetzung für die Ansiedlung von Betrieben und die Gebühren so zu gestalten, dass sich die Einheimischen weiterhin das Wohnen in Ebensee leisten können“.

Die Kandidaten im Einzelportrait:

Markus Siller – SPÖ
Markus Siller (43) ist amtsführender Vizebürgermeister. Er lebt in einer Lebensgemeinschaft und hat fünf Kinder zwischen 17 und 24 Jahren. Der Techniker ist als Beruffschullehrer tätig. Er ist begeisterte Mountainbiker, Skitourengeher, Bergsteiger und außerdem Vizeortsmeister im Tarockieren.

Herbert Riedler – BÜFE
Herbert Riedler (55) ist seit 1981 mit der Erwachsenenbildnerin und Fremdsprachentrainerin Birgit Riedler-Engl verheiratet. Das Paar hat drei Söhne im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Riedler selbst unterrichtet seit 1979 an der NMS in Ebensee. 2009 zog Riedler – als BÜFE-Mandatar – in den Ebenseer Gemeinderat ein. In seiner Freizeit gehört Riedler Herz dem Tischtennissport. Außerdem ist er seit 40 Jahren im Kirchchor aktiv. Gute Kontakte unterhält er auch zu Padre Franz Windischhofer in Peru.

Beate Weilguni – ÖVP
Beate Weilguni (47) ist dreichfache Mutter und derzeit ÖVP-Gemeinderätin. Sie studierte an der BOKU (Universität für Bodenkultur) in Wien und gründete 2004 mit ihrem Mann die Firma Blendwerk Beleuchtungs GmbH. Sie unterrichtet bei der Volkshilfe OÖ Kinder mit Migrationshintergrund und betreut Lehrlinge bei pro mente OÖ. Seit dem Schuljahr 2009/2010 ist sie Schulassistentin – zu Beginn an der VS Ebensee, jetzt an der Volksschule Roith.

Christian Laimer – FPÖ
Christian Laimer (49) lebt in einer Lebensgemeinschaft und ist Vater von vier Kindern (zwischen 21 und 27 Jahren). Laimer arbeitet als technischer Angestellter und hat die Meisterprüfung im Maschinenbau und Betriebstechnik abgelegt. Vor seiner Tätigkeit als Techniker war er als Abteilungsleiter in Lenzing. Forderungen: Umweltfreundliche Betriebe, Ausbau des Schul- und Betriebsstandortes, Vernünftige Verkehrsplanung, Förderpolitik muss in Sparzeiten gezielter erfolgen.

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