Gemeinderat Bad Ischl
Ehrenzeichen, wem Ehrenzeichen gebührt

- Hannes Heide gab beim Gemeinderat die Empfehlung ab, sich Helmut Bergers "Ludwig II" anzuschauen.
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BAD ISCHL. Neben der Präsentation des Rechnungsabschlusses, der Befürwortung des Finanzierungsplanes für den Hochwasserschutz Haiden/Krenlehnersiedlung/Radaubach und dem Beschluss zur Veräußerung des LWL-Kabels auf der Katrin stand der Bad Ischler Gemeinderat am 28. März vor allem im Zeichen kultureller Belange.
Ehrenzeichen für Helmut Berger
Emotional diskutiert wurde die Verleihung des Kulturehrenzeichens an Helmut Berger, einem gebürtigen Bad Ischler, der internationale Schauspielkarriere gemacht hat. Filme wie "Die Verdammten" und "Ludwig II" brachten ihm Nominierungen für den Golden Globe & Co, von den Medien wurde er als Exzentriker und Enfant terrible betitelt. "Die Auszeichnung von Helmut Berger ist mir ein großes persönliches Anliegen", so Bürgermeister Hannes Heide, "weil Teile des Kultfilms 'Ludwig II' auch hier in Bad Ischl gedreht wurden. Seit einiger Zeit sucht er auch wieder die Nähe zu seiner Heimat." Zudem seien Produktionen, in denen Berger mitgewirkt hat, auch für den Oscar nominiert gewesen, "etwas, das schon sehr besonders für einen aus Bad Ischl stammenden Schauspieler ist." Markus Reitsamer (Grüne) befürwortete den Antrag: "Ich bin für eine weltoffene, bunte Kunst. Was wäre Ischl ohne seine Künstler?" Anders sah man das bei den Freiheitlichen. "Nachdem der Antrag im Ausschuss bereits abgelehnt wurde, verstehe ich nicht, warum das hier erneut zur Sprache kommt", so Norbert Schartner. Und weiter: "Es wird schon einen Grund haben, dass Berger zwar nominiert war, jedoch nie einen großen Preis erhalten hat." Sein Lebensstil sei sicherlich dafür mitverantwortlich gewesen und mit einer Ehrung würde man die anderen Ausgezeichneten herabwürdigen. Willi Gollowizer stimmte zu: "Nur die Geburt ist zu wenig, ein Ehrenring wäre da zu viel des Guten." Heide berichtige, dass es sich um das Kulturehrenzeichen und nicht um den -ring handle, Christian Binder (SP) ergänzte: "Wir haben für die Vergabe klare Richtlinien, die Helmut Berger sicherlich erfüllt." In seinen abschließenden Worten erklärte Heide: "Der Umstand, dass in Bad ischl gedreht wurde, war – anders als es hier dargestellt wird – sicher nicht willkürlich. Auch der Umstand, das Romy Schneider an diesem Film mitgewirkt hat, zeugt von seiner Qualität." Es kam zur Abstimmung und obwohl FPÖ und ÖVP geschlossen gegen den Antrag waren, wurde er mit qualifizierter Mehrheit angenommen.
"Sanierung des Lehár Stöckls unbedingt notwendig"
Markus Reitsamer nutzte den Punkt "Lehár Stöckl, Sanierung und Vergabe der Arbeiten" für ein persönliches Plädoyer mit der Grundaussage: "Da stimmen wir wohl alle überein: Das Lehár Stöckl ist ein Zustand. Da kann man ja niemanden hineinlassen." Er werde sich hier bei der Abstimmung enthalten. "Eben weil das Stöckl unbedingt saniert werden muss, gab es hier im Gemeinderat schon einen Beschluss", so Heide. Er sehe es nicht ein, dass es heir so hingestellt würde, als sei die Gemeinde für den aktuellen Zustand verantwortlich. "Es geht hier um eine wichtige Maßnahme und eine Investition in das kulturelle Erbe Bad Ischl." Vizebürgermeister Anton Fuchs ergänzt: "Wir stimmen hier über Vergabe der Arbeiten ab. Wir brauchen die Sanierung jetzt, weil es auch um die Lagerung vieler sensibler Stücke geht". Bei zwei Stimmenthaltungen wurden die Aufträge schließlich vergeben.
Berühmte Namen für Radbrücke im Weissenbachtal
Weil im Jahr 1968 der Film "Agenten sterben einsam" herauskam und dafür auch im Salzkammergut gedreht – und sogar eine Brücke gesprengt – wurde, entschloss sich die Gemeinde, der Brücke des neuen Radwanderweges im Weissenbachtal den Namen "Clint Eastwood-Richard Burton-Brücke" zu geben. Eine Tafel soll an die historische Bedeutung erinnern.
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