SPÖ-Feuerwehrsprecher Haas
"Freiwilligendienst muss gefördert und gestärkt werden"
Eine Richtlinie der Europäischen Union könnte das Freiwilligensystem der Feuerwehren gefährden. SPÖ-Feuerwehrsprecher Mario Haas setzt sich für eine Ausnahmeregelung ein.
SALZKAMMERGUT. „Das Ehrenamt ist das Rückgrat unserer Gesellschaft. Der Freiwilligendienst muss auch weiterhin möglich bleiben“, so LAbg. Mario Haas. Die Richtlinie 2003/88/EG über bestimmte Aspekte der Arbeitszeitgestaltung regelt die Arbeitszeitgestaltung innerhalb des europäischen Wirtschaftsraumes. Laut einem Spruch des Europäischen Gerichtshofes fallen auch freiwillige Feuerwehrler in diese Richtlinie. Doch die europaweite Umsetzung des Rechtsspruchs würde laut Europaabgeordneten Hannes Heide das System der Freiwilligen Feuerwehr, wie wir es in Österreich kennen, nicht mehr erlauben. Europaweit wären 3,5 Millionen Freiwillige in der Feuerwehr von den neuen Maximalarbeitszeiten und den vorgeschriebenen Ruhezeiten eingeschränkt. „Es wäre unmöglich, das Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr mit der normalen Arbeit zu kombinieren. Die meisten europäischen Länder sind aber vom dualen System der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr abhängig. Wir brauchen europaweit einheitliche und klare Rahmenbedingungen für die Freiwilligenarbeit, ohne den Schutz der Arbeiterinnen und Arbeiter und der freiwilligen Helfer zu verschlechtern“, sagt Heide, der mit anderen Abgeordneten im Europaparlament nun eine Anfrage an die Kommission zu dem Thema stellt.
LAbg Haas: „Sieben von zehn Freiwilligen sind berufstätig“
„Sieben von zehn Freiwilligen bei der Feuerwehr sind berufstätig. Wenn uns diese Leute wegfallen, würde das zum sicheren Kollaps des Sicherheitswesens führen“, zeigt sich SPÖ-Feuerwehrsprecher Haas besorgt. Gerade in Zeiten mit einer Häufung von klimabedingten Katastropheneinsätzen brauchen Gemeinden und Bevölkerung ein breites Netz an Freiwilligen Feuerwehren, die schnelle Hilfe gewährleisten. „Wir müssen alles dafür tun, um dieses zu stärken und nicht mit weiteren komplizierten Vorschriften zu belasten", so Haas, der sich selbst seit Jahren bei der Freiwillen Feuerwehr engagiert. „Es wird zunehmend schwerer, Nachwuchs für das freiwillige Engagement bei der Feuerwehr zu finden“, weiß Haas aus Erfahrung. „Daher dürfen wir den jungen Leuten, die sich engagieren wollen nicht noch mehr Steine in den Weg legen. Zu strenge Zeitvorgaben erschweren auch die Aus- und Weiterbildung und damit die Qualitätssicherung unserer Arbeit“, so Haas abschließend.
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