Hannes Heide geht
Ines Schiller wird neue Bürgermeisterin von Bad Ischl
Im Sondergemeinderat am 2. Jänner 2020 soll die SP-Politikerin – Dank Rückendeckung von den Grünen – zur ersten Bürgermeisterin der Kaiserstadt gewählt werden.
BAD ISCHL. Spannend war die Debatte um das Bad Ischler Bürgermeisteramt schon lange. Spätestens seit Hannes Heide den Einzug ins EU-Parlament geschafft hat, war klar: Auf Dauer ist eine solche Doppelbelastung – auch wenn er sich gegen diese Bezeichnung ausspricht – nicht möglich. Heide hatte nun für 11. Dezember zum Pressetermin "Erklärung zum Bürgermeisteramt und Pläne für die Zukunft" eingeladen, doch bereits am 10. Dezember drang die Nachricht an die Öffentlichkeit, dass er das Zepter an Lebensgefährtin und Sozialstadtärtin Ines Schiller übergeben wird. Bei einer Sondergemeinderatssitzung am 2. Jänner 2020 soll sie – durch die Stimmenmehrheit der Roten und Grünen – zur ersten Bürgermeisterin von Bad Ischl gewählt werden.
Heide: "Drei Dinge wollte ich vor Amtsübergabe noch abhandeln"
Für Hannes Heide war immer festgestanden, dass es noch drei Punkte abzuarbeiten galt, um das Bürgermeisteramt bedenkenlos übergeben zu können: "Zuerst der Rechnungshofbericht, der auch im morgigen Gemeinderat Thema sein wird. Auch die Feststellungsklage der K4 Hotelerrichtungs- und Betriebs GmbH 2012, in der ich die Stadtgemeinde als Bürgermeister vertreten habe, musste noch behandelt werden." Dritter Punkt: Die Bewerbung als Kulturhauptstadt 2024, die mittlerweile mit der positiven Jury-Entscheidung belohnt worden ist. "Nun gilt es, das Salzkammergut für das Jahr 2024 perfekt vorzubereiten und ich werde hierfür viel Zeit und ehrenamtliches Engagement investieren."
Schiller: Will nicht in Hannes' Fußstapfen treten, sondern eigene Spuren hinterlassen"
Ab dem 1. Jänner 2020 wird Heide nich mehr Bad Ischls Bürgermeister sein. Innerhalb der Fraktion sei man schon seit Sommer auf der Suche nach einem Nachfolger gewesen. Das tragische Ableben von Vizebürgermeister Josef Reisenbichler habe den Prozess – auch emotional – besonders schwer gemacht. Mit der Sozialstadträtin Ines Schiller habe man nun jedoch die perfekte Kandidatin gefunden. "Wie jeder weiß, ist Ines auch meine Lebensgefährtin. Aber ich möchte betonen", so Heide, "dass sie schon sehr lange eine engagierte Politikerin gewesen ist." Ein starkes Team und viele Projekte (Schulzentrum, Zubau VS Pfand etc.), die bereits auf Schiene sind, sollen den Bürgermeisterwechsel erleichtern.
Für die designierte Bürgermeisterin steht fest: "Ich will nicht in Hannes' Fußstapfen treten, sondern eigene Spuren hinterlassen." Die Volksschul-Lehrerin aus Leidenschaft habe sich die Entscheidung alles andere als leicht gemacht. Seit ihrem 15. Lebensjahr ist Schiller politisch engagiert, seit zehn Jahren auch Stadträtin.
Es ist nun ein guter Zeitpunkt, die Politik, die für mich bislang ein Hobby gewesen ist, nun zum Beruf zu machen.
Ines Schiller, designierte Bürgermeisterin von Bad Ischl
Neben der beruflichen Veränderung musste die neue Aufgabe auch familienintern abgestimmt werden: "Ich habe drei wunderbare Kinder – meine gesamte Familie unterstützt mich dabei", freut sich Schiller. Generell sei nun ein guter Zeitpunkt, die Politik, die für sie bislang ein Hobby gewesen ist, nun zum Beruf zu machen. Am 2. Jänner 2020 soll dann bei einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung die Bürgermeisterinnen-Angelobung stattfinden. Eine vorab zugesicherte Stimmenmehrheit durch SPÖ und Grüne soll den Wahlerfolg garantieren. "Hier gab es einfach die meisten Themenüberschneidungen", so Schiller, die aber auf fraktionsübergreifenden Zuspruch hofft. Schiller will die Arbeit von Heide fortsetzen und vor allem auf Bürgernähe setzen: Bereits Anfang des kommenden Jahres sind Bürgermeisterinnen-Stammtische geplant.
Schiller behält Soizal-Ressort, Gavric neue Kulturstadträtin
Eine Herzensangelegenheit Schillers ist es, das Sozial-Ressort auch als Bürgermeisterin weiterzuführen: "Das ist meins und das gehört auch einfach zu mir." Hannes Heide zieht Parallelen zu seinem Bürgermeisterantritt vor 12 Jahren: "Auch ich habe damals das Kultur-Resort, welches ich als Stadtrat innehatte, als Bürgermeister beibehalten." Dieses Ressort geht nun an Marija Gavric, die bislang als Gemeinderätin engagiert war und nun zusätzlich das Stadtrats-Mandat von Heide übernehmen wird.
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