Heimische Experten geben Prognosen ab
Die Fußball-Europameisterschaft 2024 kann kommen

- Die Europameisterschaft 2024 startet am 14. Juni. Fußball-Enthusiasten aus dem Salzkammergut geben ihre Prognosen ab.
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Die Fußball-Europameisterschaft steht vor der Tür und es ist Zeit, mit einigen Fragen auseinanderzusetzen: Wer sind die größten Favoriten, wer hat Außenseiterchancen, wie wird Österreich abschneiden und wo werden die Matches geschaut?
SALZKAMMERGUT. Wir haben uns bei Fußballenthusiasten aus dem Bezirk Gmunden umgehört und sie nach ihrer EM-Einschätzung gefragt.
Favoriten: Frankreich & England
Für Günter Laska, Obmann des SV Gmundner Milch, ist Frankreich der größte Favorit: "Weil sie den stärksten Kader haben und auf allen Positionen Weltklassespieler haben." Ähnlich sieht das
Sebastian Kroiss vom SK Neukirchen: "Für mich ist Frankreich der größte Favorit für den heurigen Titel – sie haben eine Top-Mannschaft mit vielen Superstars und haben in der Vergangenheit bei Turnieren sehr erfolgreich abgeschnitten", so Kroiss. Er hat für den Neukirchner Fußballclub die meisten Kampfmannschaftsspiele absolviert – über 400 sind es bisher. David Schima – Sie kennen ihn als Regionaut, der das heimische Fußballgeschehen für uns beleuchtet – sieht England als einen der größten Titelfavoriten: "Diesmal werden einige Stars – u. a. Raheem Sterling – fehlen, Youngsters wie Jude Bellingham und Cole Palmer sollen es für die 'Three Lions' richten. Die Engländer sind individuell so gut besetzt wie wohl kaum ein anderes Team und funktionieren auch als Einheit. Auch die Franzosen rund um Kylian Mbappé muss man immer auf der Rechnung haben, wenn man über den EM-Sieg spricht. Danach kann man eigentlich Gastgeber Deutschland durchaus Siegchancen zurechnen, aber eher aufgrund des Heimvorteils, der Euphorie in den deutschen Städten – nicht so sehr aufgrund der Leistung."

- Günter Laska, Obmann des SV Gmundner Milch.
- Foto: SV Gmundner Milch
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Außenseiterchancen für Kroatien, Dänemark oder Belgien?
Doch natürlich haben unsere regionalen Experten auch Teams mit Außenseiterchance auf der Rechnung: "England, weil sie überragende Einzelspieler haben und hoffentlich dieses Mal auch als Mannschaft abliefern. Das würde ich auch den vielen Fans gönnen, wenn sie auch bei einem großen Turnier wieder mal ganz weit kommen beziehungsweise den EM-Titel holen", so Laska. Schima geht im Teilnehmerfeld etwas weiter zurück: "Hier sticht sofort Kroatien hervor, der Vizeweltmeister von 2018. Gefolgt von Dänemark, Halbfinalist bei der letzten EM. Diese beiden Nationen können zu jeder Zeit für Furore und Überraschungen sorgen und dürfen daher sich berechtigte Hoffnungen machen." Einen anderen Tipp hat Kroiss: "Ich sehe seit Jahren Belgien als sehr gutes Team mit extrem starken Einzelspielern – bei den Turnieren haben Sie aber nie überzeugt – vielleicht sind Sie ja heuer für eine Überraschung gut."

- Sebastian Kroiss vom SK Neukirchen (Altmünster).
- Foto: Privat
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Chancen für Österreich!?
Doch wie sind die Chancen der heimischen Nationalmannschaft? "Die Gruppenphase in dieser, leider mit Abstand stärksten Gruppe zu überstehen, wäre eine echte Sensation, aber ganz Österreich drückt die Daumen und traut es Ihnen zu, wenn hoffentlich auch mal das nötige Glück auf ihrer Seite ist", ist Laska überzeugt. "In vielen internationalen Medien wird das ÖFB-Team als größter Underdog mit Titelchancen genannt", erklärt Schima. "Allerdings bereitet die vor einigen Monaten bekannt gewordene Verletzung von David Alaba dem ganzen Land immer noch Bauchschmerzen. Und als wäre der Ausfall der Österreich-Legende nicht schon genug, hat sich mit Salzburg-Goalie Alex Schlager der aktuell beste Tormann des Landes verletzt, genau wie Mittelfeldmotor Xaver Schlager. Nichtsdestotrotz: Man spielt derzeit den wohl besten Fußball in der ÖFB-Geschichte und hat daher Chancen auf ein Weiterkommen – auch in einer Gruppe mit Frankreich und der Niederlande. Je nach Gegner in einem potenziellen Achtelfinale scheint auch ein Viertelfinaleinzug realistisch." Für Kroiss könnte es sogar noch weitergehen: "Österreich hat in den letzten Monaten einen sehr modernen und interessanten Fußball gespielt – die Gegner in der Gruppe sind aber sehr stark – ich hoffe, dass Sie den Aufstieg schaffen – wenn dies der Fall ist, traue ich Ihnen das Halbfinale zu."

- David Schima, Regionaut auf MeinBezirk.at und begeisterter Fußballfan.
- Foto: Privat
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Public viewing vs. "g'miatlich dahoam"
"Die meisten Matches werde ich natürlich bei unserem Public Viewing in der LSP Arena anschauen. Wir bauen dafür eigens ein Zelt auf und wird die Stimmung unter den vielen Zusehern nicht nur bei den Österreich Spielen sicher wieder großartig sein", erklärt Laska. "Wie bei jedem Fußball-Großereignis werde ich die Spiele bei mir auf der Terrasse mit ein paar kühlen Getränken schauen. Vielleicht besuche ich aber auch das ein oder andere Public Viewing in der Region, aber auf jeden Fall immer mit Freunden – gemeinsam für Österreich", erklärt Regionaut Schima. Der erfahrene Spieler Kroiss wird sich die Spiele großteils in Gemeinschaft anschauen: "Einerseits Zuhause, aber auch in unserem neuen Vereinsklubheim wird es Public-Viewing geben. Ein Österreich-Spiel werde ich in Wien beim Public Viewing am Rathausplatz verfolgen."




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