Funktionärs-Rochade beim Verband der Einforstungsgenossenschaften

OHLSDORF. Bereits zum 70. Mal wurde vergangenen Samstag die Jahresversammlung der Eingeforsteten Österreichs abgehalten. Die Delegierten der Einforstungsgenossenschaften sowie zahlreiche Ehrengäste von Bundes- und Länderebene folgten der Einladung des Dachverbandes der Eingeforsteten nach Ohlsdorf im Bezirk Gmunden, dem Gründungsbezirk dieser Interessenvertretung der Wald- und Weidenutzungsberechtigten.

Bei dieser Delegiertenversammlung kam es auch zu einer umfassenden personellen Veränderung. Der aus der Steiermark stammende Obmann Andreas Hofer übergab die Führung des Einforstungsverbandes an Fritz Spitzer einem Bio- und Almbauern aus Ebensee. Die Funktion des 1. Obmann-Stellvertreters übergab Nationalrat Franz Eßl an Agrarlandesrat a.D. Ökonomierat Sepp Eisl aus Abersee. Auch unter den übrigen Mitgliedern des Vorstandes und Aufsichtsrates dieser als Genossenschaft organisierten Interessenvertretung gab es Veränderungen für die nächste Funktionsperiode.

Der Einforstungsverband koordiniert und bündelt die Interessen der Holz- und Weidenutzungsberechtigten und setzt sich für die Sicherung und zeitgemäße Anpassung dieser historisch gewachsenen Nutzungsrechte ein, sodass sie auch künftig als einkommenswirksame Bestandteile der berechtigten Liegenschaften und bäuerlichen Familienbetriebe genutzt werden können. Zum Einforstungsverband zählen heute 23 in den Bundesländern Oberösterreich, Salzburg, Steiermark und Tirol bestehende Einforstungsgenossenschaften mit insgesamt 11.007 einforstungsberechtigten Mitgliedern, die unter anderem Holzbezugsrechte im Ausmaß von 222.308 Raummeter Brennholz, 51.985 Festmeter Nutzholz und zahlreiche weitere Wald- und Weidenutzungsrechte besitzen.

Wie der scheidende Obmann in seinem Jahresbericht informierte, wollen sich auch die Kärntner Eingeforsteten zum Schutz ihrer Holz-, Alm- und Weidenutzungsrechte dem Einforstungsverband anschließen. Nicht nur wirtschaftliche, auch jagdliche Interessen der belasteten Waldbesitzer nagen immer wieder an den Nutzungsansprüchen der Eingeforsteten, die auf rund 600.000 Hektar Alm- und Waldflächen aufgrund urkundlich verbriefter Rechte ausgeübt werden dürfen. Gerade in den letzten Jahren musste der Einforstungsverband die Nutzungsrechte auch vor den zunehmenden Naturschutz- und Natura-2000-Erklärungen und den damit verbundenen Nutzungsbeschränkungen bzw. Außer-Nutzung-Stellungen schützen. Wie dem Bericht des Obmannes zu entnehmen war, hat der Einforstungsverband im Jahr 2015 wiederum viele seiner Mitglieder in behördlichen und gerichtlichen Verfahren vertreten und 178 Beratungen durchgeführt.

Die Erfahrungen des neu gewählten Obmannes Fritz Spitzer, mit dessen Landwirtschaftsbetrieb in Ebensee Holzbezugsrechte, Streurechte und Almrechte auf Grundflächen der Republik Österreich verbunden sind, lassen erwarten, dass auch unter seiner Führung die Nutzungsrechte der Eingeforsteten bestmöglich vertreten werden.

Mit Dank und anerkennenden Worten für ihren langjährigen Einsatz wurden verdiente Funktionäre mit der silbernen und goldenen Ehrennadel des Einforstungsverbandes ausgezeichnet.
Agrarlandesrat Max Hiegelsberger, der zu Beginn seiner politischen Arbeit die im österreichischen Bergland verbreiteten Einforstungsrechte wenig kannte, zeigte sich in seiner Ansprache begeistert vom Einsatz des Einforstungsverbandes, der mit Leidenschaft und Herzblut die Einforstungsrechte als Einkommmensgrundlage der bäuerlichen Liegenschaften verteidigt. Jungübernehmer brauchen Landwirtschaftsbetriebe von denen sie auch leben können. Er betonte, dass die Genossenschaft als Organisationsform auch im 21. Jahrhundert aktuell ist, da sie von ihren Eigentümern selbst geführt und verantwortet wird, was Geschlossenheit sicherstellt.

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