Lokale Einkaufswährungen
Mit Ischler Gulden & Co bleiben Geld und Wertschöpfung im Salzkammergut

Welterbe-Taler Inneres Salzkammergut | Foto: Wolfgang Menschhorn
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Im Bezirk Gmunden gibt es mit dem Laudachtaler, dem Ischler Gulden, dem Welterbetaler & Co gleich mehrere regionale Einkaufswährungen.

SALZKAMMERGUT. „Eine regionale Währung hat viele positive Effekte", so Robert Oberfrank, Leiter der WKO Gmunden. "Die Kaufkraft wird gebunden, so bleibt die Wertschöpfung in der Region und Arbeitsplätze werden gesichert. Wichtig ist der verantwortungsvolle Umgang mit dieser Währung.“

Gmundner Geschenkgutschein: Der Gmundner Geschenkgutschein schreibt seit seiner Einführung im Jahr 2007 eine Erfolgsgeschichte. Ein großer Meilenstein gelang 2016, als aus den beiden unterschiedlichen Gutscheinen vom SEP und der Innenstadt, „einer“ wurde. Die Verantwortlichen haben sich damals für den Schwan als gemeinsames Sujet entschieden. Mit dem Gmundner Einkaufsgutschein kann in über 300 Betrieben in der gesamten Stadt eingekauft werden. „Für die Kunden war seit der Zusammenführung die Frage, welchen Gmundner Gutschein man kaufen soll, Vergangenheit. Seit 2016 gibt es einen gemeinsamen starken Gutschein“, freut sich Sibylle Vidounig, Leiterin der Wirtschaftsstelle Gmunden. „Auch wenn ein neuer Gutschein grundsätzlich nichts weltbewegendes ist: Die Kooperation zwischen Innenstadtgeschäften und einem Shopping-Center ist ein Zusammenschluss, der doch eher selten ist. Dieser Schulterschluss ist ein Zeichen dafür, dass es sinnvoll ist, Brücken zu bauen, Kräfte zu bündeln und gemeinsam an einem Strang zu ziehen“, freut sich Vidounig.  Auch wirtschaftlich entwickelt sich der Einkaufsgutschein konstant nach oben: Wurden 2015 noch Gutscheine im Wert von 1,6 Millionen Euro umgesetzt, wurde 2019 erstmals die „Zwei-Millionen-Euro-Marke“ geknackt. Der Gutschein ist nicht nur bei Privatpersonen als Geschenk sehr beliebt. Viele Betriebe aus der Region schenken zu allen Anlässen ihren Mitarbeitern die Gmundner Gutscheine - und halten so die Wertschöpfung in der Region. „Ich schätze, dass rund 70 Prozent des Umsatzes nur durch die Unternehmen generiert werden!“

Gutscheine & Laudachtaler: Die IG Laakirchen ist seit ersten Jänner 2020 im Tourismusverband Ortsgruppe Laakirchen als Arbeitsgruppe integriert und kein selbständiger Verein mehr. Bei der Interessensgemeinschaft Gewerbe Laakirchen machen insgesamt 175 Betriebe aus Laakirchen und Vorchdorf mit. Die Gutscheine gibt es in der gemeinsamen Kooperation seit 2016. „Das Interesse der Gutscheine ist sowohl in Laakirchen als auch in Vorchdorf gleich groß und sehr gut“, berichtet Alois Ziegelbäck, Obmann der IG Laakirchen. Die Stadt- und Marktgemeinde dabei als Interessensgemeinschaft zu fusionieren, war eine Idee für Angestellte aus den ansässigen Großbetrieben, die Gutscheine interessanter zu machen. „Zusätzlich haben wir auch erkannt, dass die Vorteile bei einem Zusammenschluss des Gutscheinsystems für beide Vereine bei weitem überwiegen. Gemeinsam ist man stärker", so Ziegelböck. Die Gutscheine in Laakirchen sind erhältlich bei der Raiffeisen, der Oberbank, im Cafe Fiaker und im Cafe Zach. In Vorchdorf gibt es neben den Gutscheinen auch den Laudachtaler. Beide erhält man in allen ortsansässigen Banken. Der Laudachtaler ist ein Dukat, der nur in Vorchdorf gültig ist. Die Münze entspricht einem Wert von 20 Euro und ist in allen Werbering Vorchdorf Mitgliedsbetrieben offiziell anerkanntes Zahlungsmittel. Informationen bei welchen Betrieben die Gutscheine einzulösen sind, erfährt man unter iglaakirchen.at. Beim Erhalt eines Gutscheines gibt es einen Folder mit einer Übersicht, wo dieser überall einzulösen ist. „Letztes Jahr wurden etwa 400.000 Euro in Form von Gutscheinen umgesetzt", berichtet Ziegelböck.

Ischler Gulden: Auch in Bad Ischl setzt man auf eine eigene Einkaufswährung – und das bereits seit zehn Jahren. „Unseren Ischler Gulden akzeptieren fast alle Händler in der City, selbst der Billa in der Innenstadt, nur die großen Hofer Supermärkte außerhalb von Ischl nicht“, freut sich TVB Bad Ischl-Geschäftsführer Stephan Köhl. Denn der Zuspruch sei sowohl von den Ischlern und Geschäftstreibenden, als auch von den Gästen sehr gut. Derzeit befinden sich Gulden im Wert von 750.000 Euro um Umlauf. Sie haben den Gegenwert von zehn, 20 und 50 Euro. Im April 2019 waren 21 falsche 50er-Gulden an zwei Tagen um Ostern aufgetaucht. „Seither gab es aber keine Vorfälle mehr, weil Polizei, die Betriebe und der TVB zum Glück sehr schnell reagiert haben“, so Köhl. Eine Konsequenz gibt es allerdings trotzdem: „Aufgrund des Fälschungsvorfalles ziehen wir die 50er wieder aus dem Verkehr. Echte 50er-Gulden können beim TVB gegen 10er und 20er eingetauscht werden, die es weiterhin geben wird.“

Welterbe-Taler: Im Inneren Salzkammergut gibt es aber noch ein weiteres regionales Zahlungsmittel: den Welterbetaler. Dieser ist neben Bad Goisern auch in Gosau, Hallstatt und Obertraun gültig und wird vom Wirtschaftsverein Inneres Salzkammergut verwaltet.  "Im heurigen Märzen werden wir das System für die Verwaltung des Welterbetalers umstellen", so Jutta Laserer vom Wirtschaftsverein Inneres Salzkammergut. Der Welterbetaler bestand in seiner Geschichte – diese begann bereits 2002 – aus verschiedenen Materialien. "Die aktuelle Form wurde 2005 anlässlich der Landesausstellung gewählt", so Laserer. Hergestellt werden die Holzmünzen durch die Fa. Pomberger in Bad Goisern und werden in eigenen Trachtensäckchen ausgegeben. Es werden nur 10-Euro-Taler hergestellt und es sind Taler im Wert von etwa 300.000 Euro im Umlauf. Erhältlich ist der Welterbetaler bei fast allen Sparkassen-, Volksbank- und Raiffeisenbankfilialen sowie in den Tourismusbüros der vier Gemeinden.

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