Katastrophenübung am Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl
BAD ISCHL. Ein Unfall, Großbrand oder gar eine Umweltkatastrophe. Diese tragischen Ereignisse stehen oft im Zusammenhang mit vielen Verletzten – im Ernstfall muss jeder Handgriff sitzen. Regelmäßige Übungen in Echtzeit gelten im Katastrophenschutz daher als unerlässlich. Aus diesem Grund kam es vergangenen Freitag zu einer gemeinsamen Großübung des Salzkammergut-Klinikums Bad Ischl und einer Katastrophenhilfseinheit des Roten Kreuzes OÖ (Dekontaminationseinheit, kurz DEKO), bei der mehr als 100 Personen involviert waren.
Der „fiktive Auslöser“ dieser Übung: Ein Verkehrsunfall zwischen einem Autobus und einem Chemikalientransporter. Die Feuerwehr Bad Ischl war für die Bergung der 30 kontaminierten Unfallopfer – von denen 18 verletzt und realistisch geschminkt waren – verantwortlich und übergab sie anschließend an das Team der DEKO-Station, außerhalb der Gefahrenstelle. Ab hier übernahmen die speziell ausgebildeten Mitarbeiter des Roten Kreuzes: Sie registrierten die Opfer, führten die erste Wundversorgung durch, leiteten die Dekontaminationsmaßnahmen – Reinigung mit warmen Wasser unter Beimischung von hautschonendem Reinigungsmittel – ein und bereiteten, die mit Notbekleidung ausgestatteten Unfallopfer, auf den Abtransport ins SK Bad Ischl vor.
Buttinger: "Übung zeigt vermeidbare Fehler auf"
Im Spital selbst wurde sofort der Kat-Alarm 2 („Massenanfall“) ausgerufen. Das Resultat: Pausenlos klingelnde Telefone, vermehrte hausinterne Nachforschungen, verzweifelte Angehörige und aufgeregte Mitarbeiter/innen. Bedingungen wie bei einem „echten“ Katastropheneinsatz. Involviert waren Mitarbeiter sämtlicher Berufsgruppen des Hauses sowie Schüler der GuKPS. Trotzdem muss der klinische Normalbetrieb ungestört weiterlaufen. „Eine Situation wie diese schon mal durchgespielt zu haben, hilft enorm, zeigt mögliche Schwachstellen und vermeidbare Fehler auf“, bekräftigt Klaus Buttinger, stellvertretender Ärztliche Direktor am SK Bad Ischl.
Großübung im Zwei-Jahres-Takt
Große Unfall-Szenarien wie diese werden alle zwei Jahre geübt: „Wir versuchen uns bestmöglich auf einen etwaigen Ernstfall vorzubereiten, wobei die Bedrohung so gut wie möglich nachgestellt wird. Die enge Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und dem Roten Kreuz funktioniert dabei ausgezeichnet“, sagt Fritz Stöger, leitender Katastrophenschutzbeauftragter am SK Bad Ischl.
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