Max Neuböck will die perfekte (stehende) Welle
"Riversurfen" – eine Trendsportart, die sich auch im Salzkammergut immer größerer Beliebtheit erfreut, könnte bald um eine Facette reicher werden. Die Pläne für eine künstlich erzeugte Welle in der Nähe des Ebenseer Ortsteils Langwies schreiten voran.
EBENSEE. Seit mehreren Jahren wird die neue Trendsportart „Riversurfen“ immer populärer und die Anzahl jener, die sich an geeigneten Stellen in die Flüsse austoben steigt stetig. Eine der größten Szenen in Österreich findet sich im Salzkammergut zwischen Gmunden, Sankt Wolfgang und Bad Goisern. Während das „Riversurfen“ in dieser Region aktuell nur zwei Monate im Jahr möglich ist, könnte es dank einer künstlichen Welle in Zukunft fast ganzjähriges Riversurfen geben.
"Perfekte Rahmenbedingungen in Ebensee"
Seit rund 1,5 Jahren beschäftigt sich eine kleine Gruppe rund um den Ebenseer Max Neuböck mit dem Bau einer stehenden Welle im Bereich der Traun bei Ebensee. "Der ganzjährig hohe Durchfluss und der große Höhenunterschied der Traun in Ebensee bieten perfekte Bedingungen für eine stehende Welle", so Neuböck. Dank der Arbeit des Rivermates Surfclub, dessen Obmann Neuböck ist, und dem Riversurfshop NU.ART surfstuff findet sich sowohl im Salzkammergut, als auch im gesamten deutschsprachigen Raum eine große Szene, die hinter dem Projekt steht.
Feedback bislang sehr positiv
Es wurden bereits mit vielen Behörden Vorgespräche über das Projekt geführt und auch Teile der Ebenseer Politik und Bevölkerung wurden schon informiert. "Bis dato war das erhaltene Feedback äußerst positiv und bestärkt uns darin, mit dem Projekt fortzufahren“, so Neuböck über die aktuelle Situation. Auch Bürgermeister Markus Siller steht hinter Neuböcks Vorhaben: "Diese künstliche Welle wäre sicher eine tolle Ergänzung für Ebensee, mit dem direkten Anrainer wurde bereits gesprochen und in Sachen Hochwasserschutz hätte die Verbreiterung aus momentaner SIcht sogar eine positive Wirkung."
Auch Michael Dauser, JVP Ebensee, ist vom Projekt überzeugt: "Etwas Ähnliches gibt es weit und breit noch nicht und bietet völlig ungeahnte Möglichkeiten, Tätigkeiten, Beschäftigungen und Aufträge für Land und Leute." Die "stehende Welle" werde ein wichtiger, wesentlicher und vor allem wegweisender Meilenstein mit Mehrwert – eine vielversprechende Attraktion, die Menschenmengen von nah und fern anzieht.
Surfen quasi hinterm Haus – vielleicht schon nächstes Jahr
Mit einer künstlichen Flusswelle im Salzkammergut müssen die Surfer nun nicht mehr hunderte Kilometer an die nächste Küste fahren, sondern können den Sport praktisch hinterm Haus – und das vor allem ganzjährig – ausüben. Neben dem Angebot für die heimischen Surfer lässt sich vor allem auch ein touristischer Mehrwert aus dem Projekt generieren: Eine vom Rivermates Surfclub Salzkammergut groß angelegte Umfrage zeigt, dass der Großteil der Sportler Sportler ein Anreise von zwei Stunden oder mehr in Kauf nehmen würden. „Riversurfen befindet sich jetzt auf einem Niveau, auf dem das Snowboarden vor etwa 40 Jahren war – mit dem Unterschied, dass Riversurfen ganzjährig möglich ist“, ist Neuböck von dem großen Potenzial überzeugt. Und weiter: "Wenn alles optimal läuft, könnte der erste Surfer bereits nächstes Jahr über die neue Welle surfen." Dies hänge aber von vielen Faktoren ab. "Widmungstechnische Änderungen könnten frühestens im Herbst wirksam werden", so Siller. Erst danach könne alles konkretisiert werden.
Kosten noch ungewiss
"Mit jetzigem Stand ist es unseriös, eine genaue Kostensumme zu nennen", so Neuböck. "Das Projekt wird sicher teurer als 500.000 Euro sein, aber auch keine Million kosten", bleibt er vage. Finanziert soll die künstliche Welle vorrangig aus Eigenmitteln werden. Zudem hoffe man auf die Unterstützung von Gemeinde und Land. "Außerdem planen wir eine Crowd-Funding-Campagne", erklärt Neuböck.
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