Interview
Musikverein Wernstein lässt es zum 100er richtig krachen

Bernhard Ortbauer ist seit 2016 Obmann des Musikvereins Wernstein am Inn.  | Foto: MV Wernstein
  • Bernhard Ortbauer ist seit 2016 Obmann des Musikvereins Wernstein am Inn.
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2024 feiert der Musikverein Wernstein am Inn sein 100-jähriges Jubiläum mit einem speziellen Event am 26. und 28. April: Musifest meets Mostkost. 

WERNSTEIN AM INN. Obmann Bernhard Ortbauer erzählt im Jubiläumsinterview, was die Wernsteiner Musi auszeichnet, warum Mostkost und Musik gut zusammenpassen und was sich im Laufe von 100 Jahren nicht verändert hat.

Für eure 100-Jahr-Feier verbindet ihr Musikfest und Mostkost. Wie kam’s dazu?
Ortbauer: Das hatte zwei Gründe: Ein Musikfest in Verbindung mit der Mostkost kombiniert zum einen traditionelle Kultur mit Musik, was unserer Meinung nach großes Potential hat. Zum anderen bietet es nicht nur der Bevölkerung eine würdige Feier, sondern auch den umliegenden Vereinen im Bezirk die Möglichkeit mit uns zu feiern.

Was steht da alles auf dem Programm?
Das Musikfest am Freitag umfasst ein buntes Programm: Einmarsch der Gastkapellen, kurzer Festakt, musikalisches Warmup mit den "Schlapfn7" und "highlightet" dann mit den "Mostpressers" zum musikalischen Exzess. Gefeiert wird mit einer großen Zahl an Musikkapellen des Bezirks, worauf wir uns schon besonders freuen. 
Der Sonntag beginnt um 9 Uhr mit der Feldmesse, gefolgt vom Empfang der Gastkapellen , kurzem Festakt und lässt den Vormittag bei fröhlicher Frühschoppenstimmung mit der Jungdeutschmeisterkapelle Ravelsbach ausklingen. Ab 13 Uhr starten wir unser traditionelles Mostkost-Programm wie alle Jahre. Da dürfen die Klassiker wie I'Leitn Musikanten, Prämierung der Möste, Schätzwettbewerb, Hüpfburg und vieles mehr nicht fehlen.

Schon am 9. März seid ihr mit einem Jubiläums-Wunschkonzert in das Jubiläumsjahr gestartet. Zelebriert ihr euer Jubiläum neben dem großen Fest im April heuer auch sonst noch auf irgendeine Art und Weise?
Das Frühjahrskonzert/Wunschkonzert leitete das Jubiläum offiziell ein. Das Musikfest/Mostkost im April wird für die Wernsteiner Bevölkerung das Highlight des Jubiläumsjahres sein. Wir als Kapelle haben dann noch einiges am Programm, was aber mit keinem großen organisatorischen Aufwand verbunden ist, wie etwa der Besuch anderer jubilierender Kapellen wie dem Musikverein Brunnenthal, der ebenfalls ein Musikfest im August hat. So werden wir zwei weitere Musikfeste besuchen inklusive Bezirksmusikfest in Sigharting. Im September gönnen wir uns einen zweitägigen Musikausflug gefolgt von einem zweitägigen Probenwochenende, sodass auch die Gemeinschaft nicht zu kurz kommt. Frühschoppen beim alljährlichen Brückenfest muss im Jahreskalender vorhanden sein. In Richtung Endspurt geht’s mit der Konzertwertung, einer Messgestaltung im November und der Gestaltung unseres Punschstandes im Dezember. Das Neujahrsanblasen schließt dann das heurige Jubiläumsjahr.

Ein Rückblick auf die letzten 100 Jahre: Wie kam’s eigentlich zur Gründung des Vereins?
Die Musikkapelle Wernstein wurde als Feuerwehrmusikkapelle im Jahr 1924 von damaligen Oberlehrer Friedrich Pichler ins Leben gerufen. Kapellmeister Peter Fallnicht vermerkte in seinem Jahresbericht, dass am 24. Jänner 1924 die Instrumente geholt und bereits am 1. Mai die erste Ausrückung gespielt wurde. Einen tieferer Einblick in die Geschichte des MV Wernstein kannst in der Chronik auf unserer Homepage www.mkwernstein.at nachgelesen werden.

Inwieweit hat sich das Musizieren, aber auch das Vereinsleben im Laufe der Zeit verändert?
Aus einer 12 Kopf starken Gruppe hat sich bis heute eine 66-köpfige Gruppe entwickelt. Dementsprechend hat sich auch über die Jahre die Literatur verändert oder entwickelt. Was zu Beginn das Auswendigspielen und das Polka-Marsch-Walzer-Programm war, sind in der heutigen Zeit speziell komponierte Stücke für Konzerte, Wertungen oder Anlässe. Was der Kapelle wichtig ist: Das Pflegen und Leben des sehr umfangreichen Repertoires der traditionellen Stücke sowie der auswendig gespielten Stücke. Wie auch das eigene Probeheim und die eigene Tracht, die das Vereinsleben stark fördern. Wer ist nicht stolz, in der Tracht zu musizieren oder auch im eigenen Musikheim am Freitagabend der wöchentlichen Probe beizuwohnen. Das miteinander Musizieren ist aber der bestimmt wichtigste Aspekt, der von 1924 bis heute gleich geblieben ist, und weshalb wir auch ein Bestandteil dieser familiären Gemeinschaft sind.

Welchen Stellenwert hat der Musikverein Wernstein in der Gemeinde?
Tief verankert im Gemeindewesen ist die MKW von kirchlichen Ausrückungen sowie Gemeindealltag nicht mehr wegzudenken. Die 66 Musikerinnen und Musiker starke Mannschaft überzeugt nicht nur bei traditionellen Ausrückungen wie Neujahrsanblasen, sondern auch bei konzertanter Literatur. Gute Zusammenarbeit mit den anderen Vereinen macht es für uns besonders schön ein Teil von Wernstein zu sein.

Wie lange sind Sie schon Obmann des MV Wernstein?
Als Trio begannen Claudia Hauzinger (vorher Ertler), Christopher Prey und Ich 2016 als Obleute-Team. 2022 haben dann Philip Hell und ich das Ruder übernommen. Aktive Jahre in einer Obmann-Funktion zähle ich jetzt zirka 7,5 Jahre.

Ziele und Visionen für die nächsten Jahre?
Eine musikalisch starke und strahlende Kapelle für Wernstein zu haben, die mit Leib und Seele und sehr viel Spaß bei der Sache ist. Der Verein soll Anlaufstelle für viele junge und werdende Musiker sein und das auch so nach außen tragen.

Was würden Sie persönlich mit dem Musikverein Wernstein gerne einmal machen?
Musiausflug nach Bali wäre ganz nett (lacht).

Beschreiben Sie den MV Wernstein mit drei Worten.
Ehrgeizig, charmant, feinfühlig.

Gibt’s (ehemalige) Musiker:innen des MV Wernstein, die musikalisch Karriere bzw. ihr Hobby zum Beruf gemacht haben?
Wir haben einige Musiker, die jetzt beruflich in der Musik tätig sind. Gerald Karl ist etwa  Musikschuldirektor der LMS Andorf, leitet die Kapellmeisterausbildung, ist Klavierlehrer und Altkapellmeister der Musik Wernstein. Nora Karl unterrichtet Musik am Gymnasium, Gesang an der MDW Wien und ist amtierende Kapellmeisterin der Kapelle Wernstein. Stefan Hermüller ist Tuba-Student an der MDW Wien und Musikschullehrer in Niederösterreich. Und Helene Rothauer ist Absolventin der MDW Wien, singt mit "Da Dirndlarei", ist Mitglied des Orchester Wiener Akademie, Innpuls Chor. 

Mehr zum Musikverein Wernstein am Inn und zum Jubiläumsfest auf der Homepage.

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