Aktiv im Kampf gegen Diabetes

Für rund 390.000 Österreicher gehört das Zuckermessen bereits zum Alltag. | Foto: fotolia/M&S Fotodesign
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SCHÄRDING. Übermäßiges Essen und ein Mangel an Bewegung führen zu einer positiven täglichen Energiebilanz. Positiv wirkt sich in diesem Fall aber negativ aus, denn es wird mehr Energie zugeführt als verbrannt – das Risiko, an Diabetes zu erkranken, steigt. Laut Statistik Austria leiden 390.000 Menschen in Österreich an der Zuckerkrankheit, und es werden jährlich mehr. Daher lädt das LKH Schärding am 14. November ab 16 Uhr zum großen Aktionstag in den Veranstaltungssaal des Krankenhauses. Kurzvorträge inklusive einer Podiumsdiskussion geben Aufschluss über die Erkrankung und neue Medikamente. Auf einer Gesundheitsstraße können die Teilnehmer Blutzucker, Blutdruck, Body-Mass-Index und Cholesterinwert testen lassen oder einen Bewegungsparcours absolvieren. Für die Kleinen gibt es eine Kinderspielecke, zur Freude aller eine Tombola. Der Eintritt ist frei.

Diabetes entsteht durch einen Überschuss an Fettdepots bei gleichzeitigem Mangel an Muskulatur. Dabei werden die stark gefüllten Energiespeicher im Körper nur ungenügend vom körpereigenen Insulin kontrolliert, es kommt zu einer Erhöhung des Zuckergehaltes im Blut. Diese Überschwemmung mit Zucker am falschen Ort führt zu einer zunehmenden „Zuckervergiftung“ der Organe und der Arterien. „Übergewicht und Bewegungsmangel, insbesondere bei familiärer Diabetes-Belastung, begünstigen das Auftreten von Diabeteserkrankungen im mittleren Erwachsenenalter deutlich. 68 Prouzent der betroffenen Männer und 74 Prozent der betroffenen Frauen sind 65 Jahre oder älter“, warnt Wolfgang Schöfer, Internist am LKH Schärding. Begleitende Faktoren, die besonders die Schädigung der Blutgefäße vorantreiben, sind das Rauchen, hoher Blutdruck und erhöhte Blutfette (Cholesterin). Hinzu kommt zunehmender Umweltstress durch Beruf, Familie und häufige Doppelbelastungen.
Durch die schleichenden und unbemerkt ablaufenden Schädigungen kommt es zu einer vorzeitig einsetzenden Alterung der Arterien und Organe. „Man ist so alt wie seine Blutgefäße, das heißt entscheidend für eine lange, gute Gesundheit ist nicht alleine das Lebensalter, sondern der biologische Zustand des Organismus“, erklärt Schöfer. Aus diesem Grund rät der Mediziner, besonders wenn Diabetes in der Familie gehäuft vorkommt, zu einem Überdenken des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens. „Die Änderung eingelernter Verhaltensmuster ist im mittleren Alter sicher viel schwieriger, aber Ihr Körper wird es Ihnen danken. Nehmen Sie sich Zeit für sich“, ermutigt er vor allem auch Berufstätige, denen Arbeitsstress und der damit verbundene Zeitmangel oft die besten Vorsätze zunichte macht.
In sich hineinhören, Zugang zu den eigenen Bedürfnissen finden, ein Bewusstsein für die eigene Gesundheit schaffen, all das empfiehlt der Experte: „Führen Sie zum Beispiel für eine Woche ein Tagebuch über Ihre Mahlzeiten und die körperlichen Aktivitäten und peilen Sie langfristig 10.000 Schritte am Tag an oder zwei bis drei Stunden schweißtreibende körperliche Aktivität auf drei bis fünf Mal über die Woche verteilt. Mit dem Essen kommt der Appetit, mit Bewegung genauso die Lust nach mehr!“

Weitere Tipps des Experten:
- Essen Sie regelmäßige Mahlzeiten mit Schwerpunkt auf der ersten Tageshälfte
- Meiden Sie kalorienreiche Snacks wie Leberkässemmerl, Fertigprodukte und energiehaltige Durstlöscher wie Limonaden, Fruchtsäfte oder Bier
- Essen Sie maximal zwei- bis dreimal pro Woche Fleisch und meiden Sie, vor allem abends kalorienreiche Wurst- und Käsebrotzeiten
- Essen Sie vier bis sechs Portionen Obst und Gemüse am Tag und trinken Sie zwei bis drei Liter Ungesüßtes, wie Wasser oder Tee
- Werden Sie süchtig nach Bewegung mit der für Sie passenden Sportart, die Ihnen Spaß und Erholung bringt und die im Alltag gut zu integrieren ist
- Steigern Sie Ihren sportlichen Fortschritt langsam, um Frustration zu vermeiden
- Liegt bereits ein Gesundheitsproblem oder ausgeprägtes Übergewicht vor, sollten Sie nicht ohne medizinische Voruntersuchung beginnen

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Foto: Cityfoto
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