Demenz und Alzheimer – Eine Erkrankung mit vielen Gesichtern

- Ein erstes Warnzeichen ist, wenn der vermutlich Erkrankte immer wieder die gleiche Geschichte erzählt.
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BEZIRK. Forscher gehen davon aus, dass sich die Zahl der Alzheimer-Erkrankten in den USA bis 2050 verdreifachen wird. Ähnliches sagen Experten auch für Österreich voraus, wo es laut Schätzungen derzeit etwa 100.000 Betroffene gibt.
Die Häufigkeit ist stark altersabhängig: Rund sieben von 1000 Personen zwischen 65 bis 69 Jahren leiden an einer Demenz. In der Altersgruppe der 85- bis 89-Jährigen sind etwa 140 von 1000 Frauen und 90 von 1000 Männern betroffenen. „Eine krankhafte Veränderung des Gehirns kann einerseits durch eine Schrumpfung des Gehirns (degenerative Veränderung) oder durch eine chronische Störung der Blutzufuhr (vaskuläre Veränderung) verursacht werden, aber auch eine Kombination beider Ursachen ist möglich“, erklärt Andrea Aschenbrenner-Etzl, Leiterin des Departments für Akutgeriatrie und Remobilisation am Landeskrankenhaus Schärding.
Ihr zufolge gibt es zwei Arten von Demenz: einerseits die degenerative Demenz wie zum Beispiel Alzheimer-Demenz oder Parkinson-Demenz, andererseits die vaskuläre Demenz infolge eines Schlaganfalls oder mehrerer kleiner Schlaganfälle.
Oftmals treten auch Mischformen auf, dabei ist die Alzheimer-Demenz mit etwa 60 bis 70 Prozent der Fälle die häufigste Form. Bei der Erkrankung verlieren die Betroffenen zunächst langsam das Erinnerungsvermögen, haben Wortfindungs- und Orientierungsstörungen sowie Beeinträchtigungen im Alltag wie beim Waschen, Ankleiden und bei der Körperhygiene.
Nach und nach verändern sich die gesamte Persönlichkeit und das Verhalten. Ohne Hilfe kann ein Alzheimer-Patient im Endstadium nicht mehr leben. „Erste Warnzeichen sind, wenn der Erkrankte immer wieder die gleiche Frage stellt oder die gleiche Geschichte erzählt. Wenn er nicht mehr weiß, wie bestimmte alltägliche Verrichtungen, wie die Handhabung der TV-Fernbedienung funktionieren", weiß Aschenbrenner-Etzl. "Im weiteren Verlauf verliert er den sicheren Umgang mit Geld, Überweisungen und Rechnungen. Dann findet er viele Gegenstände nicht mehr oder legt sie an ungewöhnlichen Plätzen ab und verdächtigt andere Personen, den vermissten Gegenstand weggenommen oder gestohlen zu haben. Zudem vernachlässigt er die Körperpflege, bestreitet dies aber“, informiert die Expertin.
Einen sicheren Schutz vor der Alzheimer-Krankheit gibt es bisher nicht. Dennoch zeigen viele Studien, dass es eine Reihe von Risikofaktoren gibt, die mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für Alzheimer-Demenz in Verbindung gebracht werden. Zu diesen zählen Bluthochdruck, Diabetes, erhöhte Blutfette und Rauchen. „Daher ist es wichtig, sich ausgewogenen zu ernähren mit viel Obst und Gemüse sowie fett- und cholesterinarmer Kost", sagt Aschenbrenner-Etzl.
Und: Wer sich geistig fit hält und sozial aktiv ist, habe ebenfalls ein geringeres Risiko, an Alzheimer-Demenz zu erkranken.
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