Die fünf Säulen der Selbstheilungskräfte

Ganzheitliches Denken gilt wegweisend für Naturheilkunde und eine zeitgemäße Vorsorgemedizin.

BEZIRK. Das Ziel von der Kneippschen Methode ist, umfassende Gesundheit mit einfachen und natürlichen Mitteln zu erhalten oder ein sinnerfülltes Leben trotz einer Krankheit zu ermöglichen. Dabei soll der Mensch zu mehr Eigenverantwortung für seine Gesundheit geführt werden. Die Selbstheilungskräfte können durch die fünf Säulen besonders gut aktiviert werden.

Wasser ist das natürlichste Mittel
Harald Schpf, Gesamtleiter Kurhaus Schärding: "Für den gesunden Menschen ein vorzügliches Mittel, seine Gesundheit und Kraft zu erhalten. Es ist das natürlichste, einfachste und - wenn recht angewendet - das sicherste Mittel. Die Wirkung der Kneippschen Wasseranwendungen beruht auf der Stärkung der Selbstheilungskräfte des Körpers durch milde bis kräftige Reize." Die vom Wasser ausgehenden warm-kalten Temperatureinflüsse regen den Blutkreislauf an und fördern dadurch den Stoffwechsel und die Entschlackung des Körpers.

Bewegung erhöht die Lebenslust
In den Alltag integrierte Bewegung und gemäßigte Sportarten steigern das Wohlbefinden nachhaltig und stärken dabei die Körperkräfte. "Im Unterschied zum 19. Jahrhundert üben heute viele Menschen eine sitzende Tätigkeit aus, selbst kurze Strecken werden mit dem Auto zurückgelegt und die Freizeit verbringt man oft bewegungsarm vor dem Fernseher. Der empfohlene harmonische Ausgleich zwischen körperlicher und geistiger Aktivität ist daher heute aktueller denn je", erklärt Schopf.

Ernährung soll Heilmittel sein
Eine ausgewogene Ernährung bildet den Grundstein für ein gesundes und aktives Leben. Dabei geht es nicht um Diäten und Ernährungspläne. "Genuss und das Wohlfühlen im eigenen Körper stehen an oberster Stelle. Nach Kneipp zu leben, heißt nicht unbedingt gertenschlank zu sein. Es ist jedoch die beste Basis für ein schlankes Wohlfühlgewicht und um dieses auf Dauer zu halten." Diese Methode empfiehlt eine vollwertige Mischkost mit viel Obst, Gemüse, Getreide- und Milchprodukten nach dem Motto "Mehr von der Pflanze, weniger vom Tier".

Heilpflanzen sind nützlich
Die Vorteile der sogenannten Phytotherapie liegen auf der Hand. Kräuter haben wenig Nebenwirkungen - sie müssen jedoch über längere Zeit angewendet werden, um ihre Wirkung zu entfalten. "Zur Behandlung leichterer Krankheiten und sogenannter Befindlichkeitsstörungen bieten sie sich genauso an, wie als Zusatztherapie schwerer, auch chronischer Erkrankungen. Ebenfalls dem Trend der Zeit entspricht der vorbeugende und gesundheitserhaltende Gebrauch der Heilkräuter in Form von Tees", erklärt Schopf.

Im Maße liegt die Ordnung
Jedes Zuviel oder Zuwenig setzt anstelle der Gesundheit die Krankheit. "Krankheiten entstehen wesentlich durch Störung der dem Menschen gemäßen Ordnung. Daher erfordert die Behandlung die Wiederherstellung der ursprünglichen Ordnung durch Einhaltung des rechten Maßes. Kneipp machte die Lebensordnung zu einer Grundsäule seiner Therapie. Die Anwendung aller Heilmittel muss im Zusammenhang eines geordneten Lebensganzen stehen."