Honig im Überfluss dank kleiner Helfer

Johann Hauser aus Kopfing zeigt seinen Bienenstock. Dank der Baumlaus Buchneria gibt es heuer Honig im Überfluss.
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KOPFING, ZELL AN DER PRAM (mma). Letztes Jahr war eines der schlechtesten, das Johann Hauser während seiner Laufbahn als Imker erlebt hat. Selten konnte er so wenig Honigertrag wie 2016 verzeichnen. Dafür freut sich der Kopfinger heuer über Honig "en masse". "Dieses Jahr ist ein gutes Honigjahr in unserem Gebiet", sagt Hauser, der seit 55 Jahren leidenschaftlicher Bienenvater ist.

Über Kiloangaben schweigt er allerdings. Ein ungeschriebenes Gesetz besage, dass Imker darüber nicht sprechen, sagt Hauser mit einem Augenzwinkern. Auch Imkermeister Anton Reitinger aus Zell an der Pram gibt nicht bekannt, wie viele Kilogramm Honig er heuer ernten konnte. "Die meisten Imker im Bezirk dürfen sich heuer über ein gutes bis sehr gutes Jahr freuen", sagt er.

Trotz Bienensterben Honig im Überfluss - wie geht das?

Aber wie kommt's, dass trotz Bienensterben das "flüssige Gold" fließt? "Dass es heuer soviel Honig gibt, haben wir unter anderem der sogenannten Buchneria zu verdanken", erklärt Hauser. Im Herbst des Vorjahres sei bereits eine gute Eiablage dieser Baumlaus auf der Weißtanne zu beobachten gewesen. Diese Baumlaus liefere den Rohstoff für den Waldhonig, den sogenannten Honigtau. Und genau diesen holen sich die Bienen. Hinzu komme, dass sich die Laus aufgrund der Witterung – wenig Regen und viel Sonnenschein – gut entwickeln konnte. "Das beschert uns nun die gute Waldhonigernte oder Waldtracht, wie wir Imker es nennen", beschreibt Hauser.

Das Bienensterben sei dennoch ein Problem, das viel Aufmerksamkeit bedarf. Der Kopfinger Imker erklärt: "Die Bienen sterben aus zwei Gründen: Zum einen wegen der Varroamilbe, ein Parasit, und zum anderen wegen Pestiziden, die in der Landwirtschaft verwendet werden. Die Varroamilbe fand ihren Weg nach Europa im Jahre 1977 durch befallene asiatische Honigbienen. Der Imker kann den Bienen gegen den Kampf dieser Milben helfen, indem er sie rechtzeitig behandelt." Dafür gebe es verschiedene Methoden. "Der Parasit befällt vor allem die verdeckelte Bienenbrut und führt folglich zu einer Brutkrankheit. Man kann also behaupten, dass die Biene ohne dem Imker nicht überlebensfähig ist", ist Hauser überzeugt. Aber auch die Pestizide machen den kleinen Arbeitstierchen zu schaffen. "Jedoch", betont der Kopfinger Imker, "sind wir bei uns im Sauwald noch eher verschont, weil sich der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft bis jetzt in Grenzen hält."

Wespen "stoppen" Honigfluss

Für nächstes Jahr sieht es nicht sonderlich ertragreich aus, wie Hauser sagt. "Aufgrund der starken Wespenplage momentan, befürchte ich, dass die Buchneria bei der Weißtanne nicht zur Eiablage kommt", erklärt der Kopfinger. Für den einen oder anderen Honigliebhaber sei es deshalb ratsam, vorzusorgen und den Honig-Vorrat aufzustocken. Um sich in schwierigen Zeiten gegenseitig zu unterstützen und zu beraten, treffen sich die Bienenväter der Region regelmäßig zum Stammtisch am Loryhof in Wippenham. "Dieses Treffen bietet Hilfe und Unterstützung, aber vor allem soll er gesellig sein", hält Reitinger fest, der dort selbst Vorträge hält.

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