Neues Buch
"Die Pfirsichblütenschwestern" von Susanne Klaffenböck

Susanne Klaffenböcks neuer Roman ist im Droemer Knaur Verlag erschienen und heißt "Die Pfirsichblütenschwestern". | Foto: @thegirlfromthewoods
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  • Susanne Klaffenböcks neuer Roman ist im Droemer Knaur Verlag erschienen und heißt "Die Pfirsichblütenschwestern".
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Am 1. Mai 2022 erscheint der neue Roman der Schärdingerin Susanne Klaffenböck als Taschenbuch: die Pfirsichblütenschwestern. 

SCHÄRDING. Die historische Familiensaga spielt in der Provence der 1930er Jahre. Was die Autorin mit Frankreich verbindet, welche Figuren ihr besonders ans Herz gewachsen sind und ihre absolute Lieblingsszene, verrät sie im Interview.

Worum geht’s in "Die Pfirsichblütenschwestern"?
Susanne Klaffenböck: "Die Pfirsichblütenschwestern" erzählt die Geschichte zweier Schwestern, die nach dem Tod der Eltern voneinander getrennt werden. Konstanze bleibt in der Heimatstadt München und Pauline hält auf der Pfirsichplantage einer Großtante in der Provence Einzug. Schnell müssen die beiden Schwestern feststellen, dass die Verbundenheit unter der Entfernung leidet und sie sich mit jedem Wiedersehen weiter voneinander entfernen. Und dann ist es ausgerechnet die Liebe, die das Band zwischen ihnen zusätzlich vergiftet. Lorenz, der jüngere Bruder, erlebt währenddessen bei einem Onkel im Allgäu seinen eigenen Albtraum. Sein einziger Wunsch: Er will wieder aufwachen und in sein altes Leben zurück.

Was verbindet Sie mit Frankreich? Wieso diese Location?
Frankreich ist nicht nur das Heimatland meines Großvaters, sondern auch eines meiner Sehnsuchtsländer. In diesem Fall bot sich die Provence als perfekte Location an – sie duftet, blüht, schwingt und ist mit ihrem Flair ein absoluter Wohlfühlort. Zudem bot sie einen tollen Kontrast zu München, der Heimatstadt der Schwestern. Pauline sollte in ein Land ziehen, in dem sie weder die Sprache noch die Gebräuche kennt.

Bei historischen Romanen gilt es ja die alte Zeit möglich realistisch darzustellen oder wahre Gegebenheiten in die Handlung einzubinden. Was wussten Sie vor’m Schreiben der Pfirsichblütenschwestern über die 1930er Jahre? Und wie haben Sie sich über die 1930er Jahre schlau gemacht?
Der Roman beginnt 1932 und endet 1946 – also eigentlich eine ziemlich lange Zeitspanne. Ich lese seit geraumer Zeit großteils Bücher, die in diesem Genre und in dieser Zeit angesiedelt sind. In meinem Büro stapeln sich geschichtliche Bücher, und dann gibt es ja auch noch Google und Wikipedia, die mir immer pflichtbewusst zur Seite stehen. Gerade in der Recherche finden sich oft wichtige Details, welche die Geschichte in eine völlig neue Richtung treiben. „Die Pfirsichblütenschwestern“ ist mein bisher größtes Projekt, daher habe ich sehr viel Zeit in die Recherche investiert.

Wie viel aus der Wirklichkeit floss in „Die Pfirsichblütenschwestern“ ein?
Dieser Roman ist - bis auf die historischen Hintergründe - absolut frei erfunden. Während des Schreibens versuchte ich mich voll und ganz in meine Protagonisten zu versetzen, damit ich ihre nächsten Schritte vorhersehen und sie glaubhaft umsetzen konnte – von daher ist es die Wirklichkeit meiner Figuren, die im Buch steckt.

Ihre Lieblingsszene im Roman?
Meine absolute Lieblingsszene ist eine der letzten von Lorenz. Er besucht eine Vernissage und findet sich in einem der Bilder selbst wieder. Ich kann nicht mehr sagen, wie oft ich „Die Pfirsichblütenschwestern“ gelesen habe, aber diese Stelle hat mich jedes Mal wieder berührt. Mehr darf ich zu meiner Lieblingsszene nicht verraten, da ich sonst zu viel vorwegnehmen würde.

Gibt’s ne Figur, die Ihnen beim Schreiben besonders ans Herz gewachsen ist? 
Natürlich liebe ich alle meine Figuren, denn jede hat ihre Rolle und erweckt mit ihren Eigenschaften die Geschichte zum Leben. Besonders an Herz gewachsen ist mir allerdings Lorenz, der jüngere Bruder. Sein Schicksal ging mir tief unter die Haut. Das Leben im Allgäu hat ihn verändert, und das weiß er auch. In seinem Brustkorb schlägt das Herz eines unschuldigen Jungen – und gerade das hasst er am meisten. Er ist ständig auf der Suche nach Trost und Aufmerksamkeit, doch mit allem, was er macht, verschlimmert er seine Situation noch mehr. Letztendlich ist es der Krieg, der ihn endgültig zu Boden zwingt …

Wie lange haben Sie an den Pfirsichblütenschwestern geschrieben?
Ich denke, es waren so an die neun Monate, in denen ich täglich so lange am Computer gesessen habe, bis mein Schreibziel erreicht war. Es war eine sehr arbeitsintensive Zeit, Kapitel mussten gelöscht oder umgeschrieben werden, weil ich unzufrieden war. Mit dem Endergebnis bin ich allerdings sehr glücklich. Und ich hoffe sehr, die Leserinnen und Leser sind es auch.

Die Pfirsichblütenschwestern erscheinen ja in einem neuen Verlag (Droemer Knaur), auch Ihr Autorenname ist mit Susanne Morel ein neuer. Wie kam’s?
Die Zusammenarbeit mit Droemer Knaur verdanke ich meiner neuen Agentin. Sie hat „Die Pfirsichblütenschwestern“ innerhalb weniger Tage an den Verlag verkauft – eine Blitzgeburt sozusagen. Mit einer Veröffentlichung im großen Droemer Knaur Verlag geht für mich ein Traum in Erfüllung. Das neue Pseudonym war unumgänglich, schließlich soll am Ende alles ein rundherum gelungenes Bild ergeben – der Buchtitel, das Cover und auch der Autorenname. Für mich ist nebensächlich, welcher Name auf dem Buch steht. In solchen Angelegenheiten verlasse ich mich gerne auf die Profis vom Verlag.

Ihr letzter Roman war ja auch im Genre Familienroman angesiedelt. Ist das jetzt Ihr Genre? 
Das stimmt. "Zärtlichkeit der Stille", aber auch "Die vergangenen Tage auf Leden Hall", die unter meinem Pseudonym Susann Anders erschienen sind, waren Familienromane. Festlegen möchte ich mich dennoch nicht. Immer wieder denke ich an die Arbeit an meinem Roman "Der Sandmann" und wie sehr ich die Schreibzeit mit dem geisteskranken Kindermörder Adolf Seefeldt geliebt habe. Daher möchte ich offen bleiben für sämtliche Ideen, die mich überkommen.

Die Pfirsichblütenschwestern sind seit April als ebook erhältlich, ab Mai als Taschenbuch-Printausgabe. Was ist Ihr persönlicher Favorit? ebook oder Print?
Natürlich hat ein eReader seine Vorteile. Er nimmt nicht an Gewicht zu, egal, wie viele Bücher man drauflädt. Er passt in die Handtasche und man kann die Schriftgröße den eigenen Bedürfnissen anpassen. Praktisch eben. Dennoch bevorzuge ich das gedruckte Buch. Kein eReader der Welt kann den Geruch eines neuen Buches ersetzen, und keine Kunststoffhülle liegt so angenehm in der Hand wie ein Buchrücken. Zudem stöbert es sich in einem Buchladen oder eine Bücherei viel angenehmer als auf Amazon.

Gibt’s schon Ideen für einen neuen Roman oder schreiben Sie vielleicht sogar schon dran? 
Ideen gibt es immer – zum Beispiel für einen weiteren Provence-Roman. Im Moment schreibe ich aber an einem Manuskript, das mich ins Jahr 1885 zurückträgt und dessen Schauplatz unser wunderbares Wien ist. Ich liebe diese Idee und hoffe ganz fest, dass auch sie ein so tolles Zuhause findet wie meine Pfirsichblütenschwestern.

Steckbrief

Alter: 45
Wohnort: Schärding
Beruf: Autorin und nebenberufliche Bibliothekarin in der Stadtbibliothek Schärding
Hobbys: Lesen, Spaziergänge mit meiner Hündin
Lieblingsautor: Den oder die gibt es nicht. Es gibt so viele großartige Autorinnen und Autoren, da kann ich mich unmöglich festlegen. Hier ein paar Namen, die sich in meinem Bücherregal finden und deren Bücher ich mit großer Freude gelesen habe: Virginia Woolf, Jane Austen, Kristin Hannah, Laetitia Colombani, Judith W. Taschler, Patrick Rothfuss, J.R.R. Tolkien u.v.m.
Das lese ich gerade: Die Radioschwestern von Eva Wagendorfer
Leitspruch: „Richte deinen Fokus auf die Lösung, nicht auf das Problem.“ (Mahatma Gandhi)
Homepage:www.susanne-morel-autorin.com
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