Interview
Franz Schmid erhält Goldene Kulturmedaille des Landes

Franz Schmid (links), Obmann des Kulturvereins Schärding, erhielt von Landeshauptmann Thomas Stelzer die Goldene Kulturmedaille des Landes Oberösterreich.  | Foto: Land OÖ
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Der Obmann des Kulturvereins Schärding, Franz Schmid, wurde für sein langjähriges, kulturelles Engagement geehrt. Die BezirksRundSchau bat ihn zum Interview.

SCHÄRDING, ST. FLORIAN AM INN. Was er Landeshauptmann Thomas Stelzer zur Verleihung mitbrachte, welche zwei Aspekte für ihn zur Kulturarbeit gehören und was es mit Schärding als Traumstadt auf sich hat, erzählt der 69-Jährige im Interview. 

Sie erhielten kürzlich die Kulturmedaille des Landes Oberösterreich in Gold. Was bedeutet Ihnen dieses Auszeichnung?
Franz Schmid: Ich sehe es als ein Dankeschön an die ehrenamtlichen Mitarbeiter im Kulturbereich. Da ist Freude auf jeden Fall erlaubt. Und ich nehme die Auszeichnung ein bisschen als Möglichkeit wahr, für die Kulturarbeit mehr weiterzubringen. So habe ich Landeshauptmann Stelzer im Rahmen der Verleihung etwas übergeben.

Was haben Sie Ihm überreicht?
Die Pläne für die Schärdinger Volks:oper – ein Projekt, das wir mit Philip Mayer im Jahr 2023 andenken. Da das Projekt finanziell zu groß für unseren Verein ist, brauchen wir zum Umsetzung Unterstützung. 

War es Ihre erste Ehrung?
Im Kulturbereich ja. 

Wie fielen die Reaktionen der Familie und von Kulturfreunden aus?
Es gab tatsächlich unerwartet viel Zuspruch – sowohl schriftlich als auch mündlich. Auch von Leuten, von denen ich es nicht erwartet habe. Man gönnt mir die Auszeichnung (schmunzelt). 

Sie sind nun seit 2016 Obmann des Kulturvereins Schärding und waren vorher schon 20 Jahre als Stellvertreter im Verein aktiv. Wie fällt ihr bisheriges Resümee aus?
Ein Karl Valentin zugeschriebener Spruch besagt: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Das kann ich nur unterstreichen. Dennoch ist es eine erfüllende Tätigkeit. Das Schöne daran ist, dass man in der Kulturarbeit immer etwas dazulernt. Auch über sich selbst. Und über andere. Künstler haben oft andere Sichtweisen. Das finde ich bereichernd – trotz der vielen Arbeit. 

Ein Karl Valentin zugeschriebener Spruch besagt: Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit. Das kann ich nur unterstreichen. Dennoch ist es eine erfüllende Tätigkeit. Das Schöne daran ist, dass man in der Kulturarbeit immer etwas dazulernt. Auch über sich selbst. Und über andere. (Franz Schmid)

Was ist Ihnen an der Kulturarbeit sonst noch wichtig?
Dass zum einen Traditionen gelebt und zum anderen Neues gewagt wird. So geben wir Altbewährtem wie der Muttertagsmatinee ebenso einen Raum wie innovativen Projekten wie der für nächstes Jahr angedachten Volks:oper. Energien zu bündeln für eine Sache, ist mir in der Kulturarbeit ebenfalls wichtig. 

Was ist Ihre liebste "Kunstform"?
Ich komme von der bildenden Kunst. Wenn die dich dann damit auseinandersetzt, kommt das andere auch irgendwann. Von der Malerei zur Literatur ist es etwa nicht weit. Jazz hat mich auch schon immer interessiert.   

Gibt es Projekte, auf die Sie besonders stolz sind?
Da fällt mir sofort "La Passione" und die "Glüxstadt Schärding" mit Philip Mayer, beide im Jahr 2019, ein. Natürlich aber auch Ausstellungen wie etwa "3 mal 2" vom letzten Jahr. 

Welche aktuellen Projekte liegen Ihnen besonders am Herzen?
2023 soll es die Schärdinger Volks:oper geben. Das Projekt ist jetzt noch in der Planungsphase und eigentlich noch nicht spruchreif, weil es finanziell einfach eine Riesenherausforderung ist. Da reden wir von Kosten im sechsstelligen Bereich. Deshalb bräuchten wir auf jeden Fall Partner. Von der Idee her ist es ähnlich aufgebaut wie die Glüxstadt im Jahr 2019. Auch damals war Philip Mayer mit im Boot. Bei der Schärdinger Volks:oper würde es sich nicht um eine Oper im klassischen Sinne handeln. Denn es gäbe zwar Arien, aber es würden auch Volksmusikstücke, Jazz- oder Hiphop-Musik eingearbeitet. Der genaue Titel lautet "Traumstadt Schärding". Gefragt wird also, wovon die Schärdinger träumen. 

2023 soll es die Schärdinger Volks:oper geben. Das Projekt ist jetzt noch in der Planungsphase und eigentlich noch nicht spruchreif, weil es finanziell einfach eine Riesenherausforderung ist. Da reden wir von Kosten im sechsstelligen Bereich. (Franz Schmid)

Was steht heuer noch Besonderes auf dem Plan?
Auf jeden Fall der Funkenflug, den wir zusammen mit dem Kulturförderverein Neuhaus von 24. bis 25. Juni 2022 veranstalten. Dass Anselm Grün am 18. Juli 2022 einen Vortrag im Kubinsaal hält, ist auch nicht selbstverständlich. Auf das Konzert der Milestones im Schlosspark freue ich mich persönlich ebenfalls schon sehr. Ebenso wie auf den Literaturtag, der am 26. November anlässlich 80 Jahre Franz Xaver Hofer stattfinden wird. 

Wie hat der Kulturverein Schärding eigentlich die letzten zwei Corona-Jahre durchschifft?
 Wir haben die Zeit positiv genutzt, sogar sichtbar. So haben wir in der Schlossgalerie eine neue Beleuchtung installiert. Und vorm Museum eine Hinweistafel platziert. Aktuell machen sich zwei Künstler aus der Region für uns Gedanken darüber, wie wir die Schlossgalerie nach außen hin noch sichtbarer machen können. 

Wie ist der Kulturverein Schärding personell aufgestellt? Gibt's genügend Ehrenamtliche?
Da haben wir keine Sorgen. Die meisten von uns sind Pensionisten. Wir haben Zeit (schmunzelt). Qualität ist dabei immer unser Zielanspruch – in unserer Arbeit und in dem, was wir den Schärdingern bieten. Und das haben wir bislang sehr gut hingebracht, würde ich sagen. 

Steckbrief

Alter: 69 Jahre
Wohnort: St. Florian am Inn
Beruf: Pensionist
Hobbys: Kulturverein Schärding, Nordic Walking, Radfahren, Tarockieren
Lieblingskünstler: Margret Bilger, Henri de Toulouse-Lautrec, Vertreter der expressionistischen Kunst
Leitspruch: Leben und leben lassen.

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