Stefan Schraml
Junger Arzt schreibt Medizin-Roman

Foto: Stefan Schraml
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FREINBERG (juk). Der junge Arzt Stefan Schraml ist unter die Autoren gegangen. In seinem Roman "Dem Tod entronnen – Welche Rolle spielt Glück in der medizinischen Behandlungen?" erzählt er anhand des Medizin-Studenten Sebastian Anekdoten aus dem Krankenhausalltag. In welchen Fällen googeln zum Problem wird und warum Arzt und Patient oft aneinander vorbeireden, steht im Buch, das nur über Amazon erhältlich ist.

Ihr Protagonist Sebastian ist Medizin-Student, wie Sie selbst vor nicht allzu langer Zeit in Innsbruck. Ist der Roman autobiografisch?
Nein, das nicht (lacht). Die Figur hat geholfen die Kapitel zu strukturieren. Denn eigentlich behandelt jedes Kapitel ein eigenes Thema. Durch Sebastian ist das Buch chronologisch aufgebaut wie ein Medizinstudium. Dadurch ergeben die einzelnen Kapitel Sinn und der sachlich-medizinische Inhalt wurde etwas aufgelockert. Man muss aber keine Medizinkenntnisse haben, um das Buch zu verstehen.

Dem Tod entronnen – ein sehr dramatischer Titel, oder?
Der Titel ist definitiv zugespitzt und sollte neugierig machen.

Welche Rolle spielt denn nun Glück in der Medizin?
Wenn man einen kompetenten Arzt hat, spielt Glück tatsächlich eine eher untergeordnete Rolle. Glück fängt bei einem selbst an: Derjenige, der auf einen gesunden und aktiven Lebensstil achtet, ist im wahrsten Sinne des Wortes seines eigenen Glückes Schmied.

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee gekommen, einen Roman zu schreiben?
Ich habe es eigentlich für mich getan, auch weil ich am Ende des Studiums etwas Zeit übrig hatte. Da ich etwas Besonderes machen wollte, was nicht jeder macht, fiel meine Entscheidung schließlich auf ein Buch. Vielleicht macht es sich auch irgendwann mal ganz gut im Lebenslauf (schmunzelt).

Im Buch ist die Rede davon, dass die Kommunikation zwischen Arzt und Patient ein häufiges Problem bei Behandlungen ist.
Es passiert leider viel zu oft, dass Arzt und Patient aneinander vorbeireden. Besonders ältere Patienten verstehen oft nicht, was mit ihnen los ist. Im besten Fall trauen sie sich nachzufragen, im schlechtesten Fall lassen sie die Behandlung über sich ergehen. Eigentlich sollten wir als Ärzte unsere Kommunikation an den Patienten anpassen.

Sie schreiben auch über Patienten, die googeln.
Dass sich Menschen über das Internet leichter Informationen zu medizinischen Themen holen können, hat gute und schlechte Seiten. Grundsätzlich fehlt bei der Eigenrecherche das nötige Hintergrundwissen, das sich Mediziner jahrelang aneignen müssen, um Infos einzuordnen. Es gibt Patienten, die zum ersten Mal in ihrem Leben stärkere Kopfschmerzen haben und dann befürchten einen Gehirntumor zu haben, weil das als eine der möglichen Ursachen von Kopfschmerzen aufgelistet wird, wenn man danach googelt. Da geht der Bezug zum eigenen Körper ein Stück weit verloren.

Was wünschen sich Ärzte von Patienten?
Mehr Selbständigkeit. Patienten sollen über sich nachdenken, zum Beispiel ob der Weg, den sie momentan gehen, der richtige ist. Auch eine gewisse Vorbereitung vor Arztbesuchen ist hilfreich, aber eben nicht im Sinne von Selbstdiagnosen. Wir erleben es immer wieder, dass Patienten zu einem geplanten Eingriff ins Krankenhaus kommen, aber nicht sagen können, welche Medikamente sie nehmen. Das erschwert unsere Arbeit.

Haben Sie schon Pläne für die weitere berufliche Laufbahn?
Ich möchte Internist werden. Die Arbeit im Krankenhaus, wo man schwer kranken Patienten rasch helfen muss, reizt mich im Moment mehr als eine eigene Praxis.

Foto: Stefan Schraml
Foto: gespag
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