Pakt: Schärding und Neuhaus gemeinsam gegen Flüchtlingsstrom
Schärding und Neuhaus rücken bei Flüchtlingsstrom-Bewältigung enger zusammen – und setzen ein Zeichen.
SCHÄRDING (ebd). Nachdem gegen den Willen der Stadtväter ein Zelt für 1000 Flüchtlinge in der Passauerstraße (neben Altstoffsammelzentrum) aufgestellt wurde, lassen die Barockstädter nun mit einer Kooperation aufhorchen. Demnach wurde mit der bayerischen Nachbargemeinde Neuhaus eine maßgebende Zusammenarbeit beschlossen. Dazu Bürgermeister Franz Angerer zur BezirksRundschau: "Wir haben nun mit der deutschen Polizei eine weitere Verbesserung ausgehandelt: Die Flüchtlinge kommen mit Bussen von Spielberg nach Schärding (Zelt, Essen, Rasten, Toilette) und werden dann stündlich – da die Deutschen nur 50 Personen pro Stunde aufnehmen – wieder in Bussen zu jeweils 50 Personen vom Zelt Schärding zum Zelt Neuhaus transportiert. Das ist insofern eine echte Verbesserung, weil jetzt die kalte Jahreszeit kommt und daher die Flüchtlinge, besonders Frauen mit Kindern, nicht mehr im Freien diese Strecke zu Fuß zu bewältigen haben. Jetzt müssen diese Busse noch begleitet werden. Derzeit geschieht das mit der deutschen Polizei." Nachsatz: "Jedenfalls müssen die ankommenden Flüchtlinge ab sofort nicht mehr im Freien stehen bleiben und warten beziehungsweise wandern."
Diese Vereinbarung gilt zur Zeit nur zwischen Schärding und Neuhaus. "Wir gehen jedoch davon aus, dass diesem Beispiel der guten regionalen Zusammenarbeit in den nächsten Tagen auch die anderen Grenzgemeinden folgen werden", so Angerer zur BezirksRundschau.
Riesige Herausforderung
"Das Ganze ist schon eine riesige Herausforderung. Ich habe größte Hochachtung vor den Mitarbeitern des Roten Kreuzes, den vielen freiwilligen Helfern und unseren Polizeibeamten. Auf alle sitzt ein enormer Druck. Die Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung ist noch immer groß. Diese Hilfsbereitschaft darf aber nicht überstrapaziert werden. Die Grenzen der Belastbarkeit sind bei einigen schon erreicht", weiß das Stadtoberhaupt.
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