Celtic Golf Course Schärding
Schärdinger Golfclub pleite – Mitglieder stocksauer

Nichts geht mehr. Der  Celtic Golf Course in Taufkirchen/Pram ist bis auf Weiteres geschlossen, die Zufahrt gesperrt. | Foto: Gruber
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  • Nichts geht mehr. Der Celtic Golf Course in Taufkirchen/Pram ist bis auf Weiteres geschlossen, die Zufahrt gesperrt.
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Der Celtic Golf Course Schärding hätte am 17. März eigentlich 30-jähriges Jubiläum gefeiert. Doch nun ist er pleite. Grund ist unter anderem eine massive Austrittswelle, die nicht zuletzt mit dem Führungsstil des Vorstands zu tun haben soll.

TAUFKIRCHEN/PRAM. Am 20. März hat laut Creditreform die "Golf-Club Schärding/Pramtal GmbH & Co KG" die Eröffnung eines Konkursverfahren am Landesgericht Ried im Innkreis beantragt. Wie es heißt, soll die vorliegende Zahlungsunfähighkeit auf Einnahmenausfälle wegen massiver Mitgliederaustritte zurückzuführen sein. Von den rund 500 Mitgliedern sind an die 150 ausgetreten. Die Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 350.000 Euro. Das bestätigt auf Anfrage der BezirksRundSchau auch Betreiber und Präsident Hermann Haslauer. Doch warum die Austritte? Die BezirksRundSchau hat bei jenen Mitgliedern nachgefragt, die ausgetreten sind. Etwa beim Schärdinger Unternehmensberater Peter Noindl, der, wie er sagt, endgültig die Nase voll hat und stocksauer ist. Als Grund nennt er die ständigen und endlosen Diskussionen und Streitigkeiten sowie die falschen Informationen. "Jetzt haben wir Ende März, meine Frau und ich werden die heurige Golfsaison nicht in Maad, sondern auf anderen Golfplätzen verbringen", sagt Noindl. 

"Es gab auch ständig beleidigendes Verhalten gegenüber vieler Mitglieder. Deshalb gab es auch so viele Austritte.“

Auch der Schärdinger Florist Franz Helmhart geht mit der Clubführung hart ins Gericht. „Präsident Haslauer hat sich gegenüber den Mitgliedern nie richtig geäußert, wie viele Mitglieder eigentlich der Verein zählt und wie hoch der Schuldenstand ist. Es gab keine schriftlichen Finanzberichte. Alles wurde schöngeredet. Enorme Einsparungen sorgten unter anderem dafür, dass der Platzzustand in Maad im Vorjahr katastrophal war. Es gab auch ständig beleidigendes Verhalten gegenüber vieler Mitglieder. Deshalb gab es auch so viele Austritte.“ Der Schärdinger Rechtsanwalt Ernst Grubeck zeigt sich ebenfalls enttäuscht. „Die Krisensituation ist hausgemacht. Das Verhältnis und der Umgangston zwischen den Mitgliedern und dem Betreiber ist immer schlechter geworden. Herr Haslauer hat nicht erkannt, dass er Dienstleister ist und nicht die Mitglieder. Es kam zu Gruppenbildungen und zu einer stetigen Verschlechterung der Stimmung auf und um den Golfplatz.“

Haslauer wehrt sich

Foto: Gruber

Die BezirksRundSchau hat Haslauer – der vor 30 Jahren auch Gründungsmitglied des Golfclubs war – mit den Anschuldigungen konfrontiert. "Ich habe immer geschaut und mich bemüht, dass alles rund läuft. Ich habe auch privates Geld hineingesteckt, damit daraus etwas Gescheites wird. Jetzt haben wir einen Standard erreicht, nämlich 4-Sterne-Superior-Niveau, dass ist das höchste, was es für einen Golfplatz gibt. Wir hatten im letzten Jahr sogar zwei Österreichische Meisterschaften gespielt. Von dieser Seite her ist es mir gelungen, dass ich daraus einen gescheiten Golfplatz gemacht habe", so Haslauer.

"Und wenn ich nur kritisiert werde und blöd dahergeredet wird, ist man da irgendwann am Ende."

Wie der 80-Jährige weiter sagt, "hat jeder gewusst, und das habe ich auch immer gesagt, dass es 800.000 Euro im Jahr kostet, damit das alles überhaupt rund läuft. Und wenn ich nur kritisiert werde und blöd dahergeredet wird, ist man da irgendwann am Ende." Zudem habe es laut Haslauer eine Gruppe gegeben, "die gegen mich gearbeitet hat. Vor allem eine Person hat sich sehr destruktiv verhalten." Wie er weiter ausholt, soll es bereits vor drei Jahren eine geplante "feindliche Übernahme" gegeben haben, die aber letztendlich gescheitert ist. Die weiteren Anschuldigungen sind für ihn nicht nachvollziehbar. So seien die Mitglieder sehr wohl immer entsprechend informiert worden. "Alles andere ist aus der Luft gegriffen", meint Haslauer.

Und wie geht es nun weiter?

Für den langjährigen Betreiber hat sich das Thema Golfclub ein für alle mal erledigt. Mittlerweile habe er auch alle Ämter zurückgelegt, wie Haslauer betont. Wie es mit dem Golfclub nun weitergeht, sei ihm "wurscht. Der Insolvenzverwalter wird das nun regeln – Ende."

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