"Schimmelalarm" in Raaber Volksschule

RAAB (ebd). "Seit fast zehn Jahren stinkt es in der Volksschule penetrant modrig", sagt FPÖ-Ortsparteiobmann Josef Heinzl. Was der FPÖ aber am meisten sauer aufstößt, ist die Tatsache, dass eine erste Schimmelsporenmessung bereits am 28. Februar 2005 durchgeführt und seither kaum etwas unternommen wurde. Dabei sprachen laut FPÖ die damaligen Ergebnisse für sich. "Die Konzentration der Sporen lag in einer Klasse trotz Lüftung über der Konzentration der Außenluft, sodass von einer Beeinflussung der Raumluft durch Schimmelpilze im Klassenraum ausgegangen werden musste", so Heinzl. Ähnlich stellte sich die Situation in weiteren Klassen dar. Weitere Messungen wurden am 15.1.2009 und 29.2.2012 durchgeführt. Hier konnte keine erhöhte Schimmelbildung festgestellt werden, was laut Bericht der Landes-Umweltschutzabteilung mit nicht konstant auftretender Feuchtigkeit durch Regen oder Schneeschmelze zu tun haben könnte. Die mögliche Ursache für den Pilzbefall könnte laut Land die unter den Fußboden abgeleitete Dachentwässerung sein. Die Eltern wollten den Zustand nicht mehr länger hinnehmen, wie etwa die Elternvertreterin der 2a-Klasse, Birgit Schuler. "Meine Tochter geht in diese Klasse und kommt täglich mit stinkender Kleidung heim. Auch mein Sohn war in der Volksschule. Obwohl er schon im Kindergarten Allergiker war, wurde ihm nach der Volksschule vom Arzt eine Schimmelpilzallergie attestiert. Freilich lässt sich nicht beweisen, ob das von der Schule herrührt, aber auffällig ist es schon."

Eltern schlagen Alarm
Deshalb initiierten die Eltern eine Unterschriftenaktion, bei der bisher 420 Raaber unterschrieben haben. Auf Druck der Eltern wurde am 6.11.2012 eine weitere Messung durchgeführt. "Wie 2005 wurde dabei festgestellt, dass mit dem Bodenaufbau was nicht stimmt", sagt FP-Fraktionschef Alfred Panholzer. Auch Bezirksschulinspektor Karl Hauer kennt das Problem. "Wenn man die VS Raab betritt, fällt sofort der leicht modrige Geruch auf. Von der Schulleitung wurde mir gesagt, dass die Gemeinde als Schulerhalter am Problem dran sei, es jedoch bisher noch nicht in den Griff bekommen hat."

Halbe Lösung beschlossen?
Nun wurde bei der jüngsten Gemeinderatssitzung die Bodensanierung beschlossen. Eine Sanierung des Daches soll in den nächsten ein bis drei Jahren folgen. Panholzer: "Es herrscht Gefahr in Verzug." Deshalb fordert die FPÖ, keine weitere Zeit mehr zu verlieren und die Schule endlich generalzusanieren. Dafür fehlt aber das Geld. "Es kann doch nicht sein, dass wir das Finanzielle über die Gesundheit der Kinder stellen", so Panholzer.

Bürgermeister wehrt sich

Mit den Schimmelpilz-Vorwürfen konfrontiert, meinte Bürgermeister Josef Traunwieser: "Die bisherigen Untersuchungen waren nachweislich alle negativ. Wir haben im April 2012 eine Untersuchung durchgeführt, die nicht positiv war. Auf Anraten haben wir sogar eine Messung im November gemacht, wenn die Heizperiode beginnt. Hier hat sich herausgestellt, dass es Schimmelpilze gibt, die aber nicht gesundheitsgefährdend sind. Wir haben aber dennoch sofort Maßnahmen zur Bodensanierung eingeleitet, die in den Sommerferien durchgeführt werden." Auf die Frage, warum nicht gleich die ganze Schule generalsaniert wird, meint Traunwieser: "Wir sind eine Abgangsgemeinde und müssen uns nach der Decke strecken. Wir bekommen einen Kindergartenzubau um 700.000 Euro, der auf Schiene ist. Außerdem wurden in den vergangenen Jahren verschiedene Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Was die FPÖ macht, ist immer nur kolportieren und hussen."