Tierquälerei auf Schärdings Straßen – Jäger schlagen Alarm

- Leopold Wiesinger prangt Rücksichtslosigkeit mancher Autofahrern an, die angefahrenes Wild einfach liegen lassen.
- Foto: privat
- hochgeladen von David Ebner
Immer mehr Autofahrer im Bezirk lassen Tiere nach Unfall elend zugrunde gehen – Jäger sind empört.
ST. WILLIBALD (ebd). "Zu Recht war die Bevölkerung über die Vorgangsweise eines russischen Jagdgastes bei einer Gamsjagd in Tirol empört, wo es Minuten dauerte, bis der Gams von seinem Leiden erlöst wurde. Leider passiert auf unseren Straßen Woche für Woche noch viel Schlimmeres, ohne dass sich jemand darüber aufregt", empört sich der St. Willibalder Jagdleiter Leopold Wiesinger. Demnach werden übers Jahr hunderte von Autos verletzte Wildtiere einfach ihrem Schicksal überlassen. "Viele Autofahrer, die keine Wildschadenversicherung haben oder bei denen im Zuge des Unfalls kein Schaden am Fahrzeug entstanden ist, unterlassen die Unfallmeldung bei der Polizei. Als Jagdleiter eines Reviers mit dichtem Straßennetz ist man leider sehr oft mit dieser Art von Tierquälerei konfrontiert", beklagt Wiesinger.
Jüngster Fall auf B129
Erst jüngst fand der Jagdleiter auf der B129 außerhalb von St. Willibald ein angefahrenes und schwer verletztes Reh, das noch einige Meter auf ein Feld flüchten konnte. "Der Autolenker hat das Weite gesucht, ohne sich um das verletzte Tier zu kümmern", so der Jagdleiter. "Wäre ich nicht zufällig vorbeigekommen, hätte ich das Tier nicht erlösen können." Nachsatz: "Flüchtet aber ein verletztes Tier etwa in den Wald, muss es quasi auf den Tod warten. Diese Vorgangsweise bedeutet nicht nur Fahrerflucht, sondern ist auch aus Tierschutzgründen zu verurteilen."
Auffallend sei laut Leopold Wiesinger, dass sich Tier- und Naturschutz so gut wie nie zu diesem Thema äußern, obwohl dieses Problem den meisten bekannt ist.


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