Wildunfälle
Wenn bei Unfall zwei Tonnen aufs Auto einwirken
Schärdings Jägerschaft mahnt zur Vorsicht im Straßenverkehr. Die Gefahr eines Wildunfalls steigt aktuell enorm. Und dann ist da noch eine weitere Warnung und Bitte.
BEZIRK SCHÄRDING. "Jetzt, wo die Tage wieder länger werden, steigt die Gefahr des Zusammentreffens mit Wildtieren stark an. Zudem fällt die Hauptverkehrszeit in die Dämmerung, wo viele Tiere besonders aktiv und die Sichtverhältnisse meist schwierig einzuschätzen sind. Besondere Aufmerksamkeit ist auf Straßen entlang von Waldrändern und vegetationsreichen Flächen geboten. Die nun territorialen Rehböcke suchen sich ihre Einstände oder neue Lebensräumen. Auch frische Äsung, also Nahrung, steht wieder zur Verfügung. Dabei überquert das Wild jetzt öfter und unerwartet die Fahrbahnen", warnt der Landesjagdverband. Und ein Unfall mit Beteiligung eines Wildtieres hätte schwerwiegende Folgen. Denn was bei einer etwaigen Kollision mit Wild oft unterschätzt wird, sind die gewaltigen Kräfte, die dabei auf das Fahrzeug einwirken. So beträgt das Aufprallgewicht eines Wildschweins mit 80 Kilo Körpergewicht auf ein 50 km/h schnelles Auto 2.000 Kilo, also zwei Tonnen.
Nichtmelden ist strafbar
Sollte es dennoch zu einem Wildunfall kommen, rät Jonas Steininger, PR-Referent des OÖLJV- Bezirksgruppe Schärding, diesen unbedingt zu melden. "Auch wenn dem Wildtier augenscheinlich nichts passiert ist, kann es doch schwere Verletzungen davongetragen haben. Wenn der Unfall uns Jägern gemeldet wird, können wir ganz oft unnötiges Tierleid verhindern." Zudem gilt: Wer eine Meldung verabsäumt, macht sich wegen Nichtmeldens eines Sachschadens strafbar und bekommt auch keinen Schadenersatz durch die Versicherung. Die Polizei muss demnach auch wenn das angefahrene Tier noch wegläuft oder augenscheinlich unverletzt ist, auf jeden Fall informiert werden. Die Exekutive verständigt dann die zuständige, örtliche Jägerschaft. Keinesfalls darf getötetes Wild mitgenommen werden. Dies gilt als Wilderei und ist strafbar.
Wildwarngeräte bringen's
Zur Unfallvermeidung tragen auch die Wildwarner bei. Aktuell sind im Bezirk Schärding an vier Bundesstraßen und 14 Landesstraßen auf rund 85 Kilometer Streckenlänge etwa 3800 Stück angebracht. So wurden im Bezirk 2021 280 Stück Fallwild gemeldet. "Das ist eine 60 bis 70-prozentige Verbesserung vor Anbringung der Wildwarngeräte", heißt es von Seiten der Schärdinger Jäger.
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