Wernsteiner laufen gegen kuriose Sackgassen-Pläne Sturm
Vermeintlicher Schildbürgerstreich: Land will zweite Bahn-Unterführung plötzlich nicht mehr zahlen.
WERNSTEIN (ebd, kpr). Im Zuge des ÖBB-Streckenausbaus von Wels nach Passau stehen neben dem Bahnhofsumbau in Schärding auch noch der Ausbau des Wernsteiner Bahnhofs samt zweier Unterführungen am Programm. Das Projekt soll rund 8 Millionen Euro kosten. Die Planungen dafür stehen bereits. "Doch das Land Oberösterreich will plötzlich nur mehr eine der beiden Unterführung bezahlen", schlägt SPÖ-Ortsparteivorsitzender Werner Stadler Alarm. Die Nachricht habe ihn wie "ein Blitzschlag getroffen", sagt Stadler und fügt hinzu: "Das würde bedeuten, dass die Landesstraße, die durch das Ortsgebiet führt, beim Bahnübergang (Bereich Kirche) zur Sackgasse werden würde." Für den SPÖ Politiker ein Wahnsinn: "Eine Landesstraße als Sackgasse, das gibt es wohl in der ganzen EU nicht."
Bürgermeister kündigt Maßnahmen an
Und was sagt Bürgermeister Johann Mayr von der ÖVP dazu? "Wir haben von der Bauabteilung des Landes die Zusage, dass es eine Lösung geben wird. Die Landesstraße zu einer Sackgasse zu machen ist nicht realistisch – das haben sie auch selbst eingesehen." Laut Mayr wäre ein vollautomatischer Schranken statt der zweiten Unterführung eine Alternative. Das Gemeindeoberhaupt ist sich aber sicher, dass dadurch kein reibungsloser Verkehr gewährleistet wäre. "Bei 200 bis 250 Zügen in 24 Stunden würden die Autos ständig stehen. Die Gemeinde wird sich deshalb für eine Unterführung einsetzen. Wir bleiben dabei auf dem Drücker. Demnächst werden wir auch einen Termin bei Landesrat Hiesl beantragen." Nachsatz: "Das alles ist eine Frage der Kostenaufteilung. Zwischen Wels und Passau gibt es nur mehr drei Bahnübergänge. Weil es jetzt ums letzte Geld geht, sollen wir uns mit einer Notlösung zufrieden geben."
Dass der Ortschef endlich tätig werden soll, fordert auch Stadler, der sich bereits die Hilfe von Verkehrslandesrat Reinhold Entholzer gesichert hat. "Entholzer ist dafür zwar nicht zuständig, aber er hat mir seine Unterstützung zugesagt", so Stadler.
"Reinen Wein einschenken"
Und wenn alle Bemühungen nicht fruchten? "Dann", so Stadler, "werden wir eine Infoveranstaltung abhalten und den Bürgern reinen Wein einschenken." Denn gefallen lassen will er sich das "Drüberfahren" nicht. "Weil dadurch auch die Gemeinde endgültig geteilt werden würde." Und das weder in seinem, noch im Sinne der Bürger ist, ist der SPÖ-Politiker überzeugt. "Und außerdem kann es nicht sein, dass eine Million Euro für Lärmschutzwände ausgegeben wird, die zwei Drittel der Bürger nicht haben wollte."
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