Mehrheit der Raaber wollen Billa-Markt
Mehrheit der Raaber Unternehmer und Bürger sprechen sich für umstrittenen Billa-Markt aus.
RAAB (ebd). Am Donnerstag, 20. September, kommt es in der Gemeinderatssitzung zum Showdown. Grund: Billa möchte um rund drei Millionen Euro im Bereich der Ortseinfahrt in Raab einen Markt errichten. Obwohl die Grundbesitzer verkaufen wollen, haperte es bisher an der Umwidmung des Grundstücks. Bei der Gemeinderatssitzung im März stimmte die Mehrheit der Mandatare dagegen. Befürchtet wird, dass dadurch der Ortskern weiter ausstirbt, der Unimarkt im Ortszentrum schließen könnte. Das hält Unternehmer Gerhard Hofer für einen Irrtum. Der Raaber Geschäftsmann hat Unterschriften ortsansässiger Betriebe gesammelt und ein Schreiben an die Bürger herausgebracht. Fast 90 Prozent der Unternehmer sind für die Errichtung des Billa-Marktes. Doch warum überhaupt die Unterschriftenaktion in Eigenregie? "Weil wir unbedingt ein zweites Geschäft in Raab brauchen, um die Nahversorgung für die nächsten 20, 30 Jahre sicherzustellen. Ich bin in Raab sesshaft. Nahversorgung heißt Lebensqualität und die will ich auch in Zukunft haben. Jede Ortschaft rauft sich um einen Nahversorger, nur wir sagen nein. Das ist doch irrsinnig. Ich hab die Unterschriften und den Postwurf an die Bürger deshalb auf meine Kappe genommen, weil ich die Parteipolitik da raus haben wollte. Natürlich will ich niemandem schaden, aber wie gesagt, ich will die Nahversorgung in Zukunft sichergestellt wissen."
Über 1.100 Unterschriften
Aber nicht nur die Unternehmer wollen den Billa-Markt, sondern auch eine große Mehrheit der Bürger. Das zeigt eine aktuelle, von der FPÖ initiierten Unterschriftenaktion. Demnach konnten die Freiheitlichen mit der am 7. September gestarteten Aktion über 1.100 Unterschriften sammeln. Bürgermeister Josef Heinzl spricht von einem "überwältigenden Ergebnis". "Raab hat rund 1.800 Wahlberechtigte. Bei der letzten Wahl sind etwa 1.500 zur Wahl gegangen. Die über 1.100 Unterschriften bedeuten eine große Mehrheit. Das ist ein eindeutiger Auftrag an uns Gemeindevertreter." Wie Heinzl weiter sagt, kann er die ablehnende Haltung nicht verstehen. "Ich bin jetzt seit fünf Perioden im Gemeinderat und stets war das Thema, wie wir den Abfluss von Kaufkraft verhindern können. Zudem sind wir gerade dabei, mit entsprechender Siedlungspolitik den Einwohnerstand halten zu können. Da gehört eine vernünftige Nahversorgung dazu. Außerdem würde der Billa-Markt Arbeitsplätze und dringend notwendige Kommunalsteuern bringen."
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