Stichwahlen sollen keinesfalls schmutzig werden

Schärdings Bürgermesiter Franz Angerer (2. v. r.) mit seinem Team. | Foto: Klaus Angerer
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BEZIRK (ebd). In gleich drei Gemeinden werden die Bürger am 11. Oktober nochmals an die Wahlurnen gerufen. Und zwar in Riedau, Raab und Schärding. Während sich in Riedau Bürgermeisterin Berta Scheuringer (ÖVP) mit SPÖ-Kandidat Franz Schabetsberger um den Ortschefsessel duellieren muss, könnte in Raab die FPÖ einen weiteren Bürgermeistersessel erobern. Denn Josef Heinzl fehlten nur acht Stimmen auf das höchste Amt. Nun muss er gegen ÖVP-Kandidat Peter Gumpinger ran. Gewinnt Heinzl die Abstimmung, dann würde die FPÖ ihr ohnehin historisches Wahlergebnis weiter befeuern. Denn: Zum ersten Mal überhaupt ergatterten die Freiheitlichen im Bezirk einen Bürgermeistersessel – und zwar mit Gerhard Harant in Rainbach. "Wir haben in den vergangenen Jahren unsere Hausaufgaben gemacht. Dafür ernten wir jetzt die Früchte", sagt FPÖ-Bezirksgeschäftsführer Christian Bangerl. Zudem konnte die FPÖ in jeder der 30 Gemeinden Stimmen hinzugewinnen. In Raab stellt sie mit 43,65 Prozent gar die stärkste Partei.

Stichwahl in Schärding
Zu einer Stichwahl kommt es auch in der Bezirksstadt. So erreichte Stadtchef Franz Angerer mit 46,08 Prozent nicht die nötige Mehrheit. Sein Herausforderer ist SPÖ-Kandidat Günter Streicher, der 32,77 Prozent der Stimmen holte. Dazu Streicher: "Die Arbeit von mir und meinem Team wurde von den Bürgern honoriert. Ich bin guter Dinge für die Bürgermeisterwahl in zwei Wochen."

Und was sagt Bürgermeister Angerer zum Wahlausgang? "Natürlich hätte ich mich gefreut, wenn es im ersten Durchgang geklappt hätte, aber die allgemeine politische Situation hat das momentan leider nicht zugelassen." Wie Angerer betont, habe 2009 der damalige SPÖ-Kandidat Hans Högl allerdings um knapp zwei Prozent mehr Stimmen erreicht, als aktuell Streicher. Angerer plädiert für eine faire Wahlauseinandersetzung – also keinen schmutzigen Wahlkampf. "Das erwarte ich mir auch von meinem Gegenüber." Weiters kündigt er an, die Ausgaben zur Stichwahl minimieren zu wollen und das Geld der Kinderkrebshilfe zu spenden.

"Absolute" vom Tisch
Für die ÖVP ganz bitter ist, dass in den sieben Gemeinden Suben, St. Roman, St. Willibald, Diersbach, Freinberg, Esternberg, Wernstein die absolute Mehrheit flöten ging. Was die SPÖ betrifft, waren die Sozialdemokraten die großen Verlierer. Dennoch gibt es im Bezirk Lichtblicke, wie der Bezirksvorsitzende Werner Stadler sagt: "Erfreulich ist, dass die vier SPÖ-Bürgermeister in Andorf, Altschwendt, Enzenkirchen und Münzkirchen wiedergewählt wurden." Gegen den Trend konnte die SPÖ in St. Aegidi und Münzkirchen fünf Prozent dazu gewinnen.

Als Wahlgewinner gelten auch die Grünen. In allen sechs Gemeinden, in denen sie angetreten sind, konnten sie zulegen. Dazu Veronika Hintermair von den Grünen: "Die Grüne Politik prägt das Innviertel weiterhin erfolgreich. Unsere Arbeit kann sich sehen lassen. Leider gibt es viele Menschen, die lieber populistischen Aussagen und kurzfristigen Zielen vertrauen. Wir Grüne stehen für eine nachhaltige Politik, die im Gegensatz dazu nicht so leicht zu vertreten ist. Aber ich freue mich, dass alle unsere neuen Rieder und Schärdinger Gemeindegruppen in die Gemeinderäte einziehen – mit ein bis drei Mandaten. Und ich habe Respekt vor allen jungen Menschen, die sich politisch engagieren. Nicht nur marktschreierisch. Die FPÖ muss jetzt in den Gemeindestuben ihre Lösungskompetenz zeigen."

Den Neos, die lediglich in St. Florian am Start waren, gelang mit fünf Prozent der Einzug in den Gemeinderat. Ein Bombenergebnis lieferte St. Romans Bürgermeister Siegfried Berlinger mit seiner Unabhängigen-Liste ab, die mit 40,63 Prozent aus dem Stand stimmenstärkste Partei wurde. Auch in Freinberg sorgten die Freien Wähler für ein beachtliches Ergebnis und holten sich beim ersten Antritt gleich 22 Prozent.

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