Spenglermeister Oberbauer

"Schätze an meinem Handwerk besonders den Vorher-Nachher-Effekt"

Schon in der Lehre hatte Thomas Oberbauer seine eigene Firma im Sinn

SCHÄRDING, RIEDAU. Spenglermeister Thomas Oberbauer erklärt im Interview, welchen Vorher-Nachher-Effekt er an seinem Handwerk schätzt.

Wie sind Sie damals auf den Beruf Spengler gekommen?
Oberbauer: Ich wollte auf jeden Fall einen handwerklichen Beruf erlernen. Nach einigen Schnuppertagen in verschieden Betrieben habe ich mich für die Lehre als Spengler und Dachdecker entschieden, da für mich die Verarbeitung von Blechen und das Arbeiten am Dach an der frischen Luft am spannendsten war.

Was macht ein Spengler eigentlich genau?
Als Spengler hat man am Bau sicher einen der vielseitigsten Berufe. Man stellt Blechteile für Dächer, Dachrinnen, Schornsteine, Heizungen und Lüftungen her oder montiert Blitzschutzanlagen. Jede Baustelle ist anders und man hat mit vielen verschiedenen Materialien und Produkten zum Verarbeiten zu tun. Ein Spengler ist nicht nur auf der Baustelle tätig, er muss auch in der Werkstatt die Bleche schneiden, abkanten und diverse Blechteile anfertigen.

Was fasziniert Sie an Ihrem Handwerk?
Was ich persönlich sehr an meiner Arbeit schätze, ist der Vorher-Nachher-Effekt. Es ist ein schönes Gefühl am Ende des Tages, wenn man sieht, was man selber angefertigt und montiert hat.

Welche großen Unterschiede gibt es zwischen Anstellung und Selbstständigkeit?
Mit einer eigenen Firma ist das Aufgabengebiet um vieles umfangreicher als zuvor. Man wird täglich mit vielem konfrontiert, angefangen von den anfallenden Bürotätigkeiten, Kundenkontakt, bis zur Organisation der Baustellen. Der größte Unterschied zu der Tätigkeit als Arbeiter ist der tägliche Druck und Stress, mit dem man erst lernen muss, umzugehen. Doch am Ende des Tages ist es das auf jeden Fall Wert.

Was wünschen Sie sich von einem jungen Bewerber, wenn er zum Vorstellungsgespräch oder zum Schnuppern kommt?
Ein Lehrling sollte vor allem Interesse zeigen, engagiert und pünktlich sein. Und sich im Klaren sein, dass es während der Lehrzeit viele Herausforderungen zu meistern gibt.

Was raten Sie jungen Menschen, die schon zu Beginn der Lehre die spätere Selbstständigkeit im Auge haben?
Auch mein Ziel war es seit der Lehre, mich eines Tages selbstständig zu machen. Deshalb weiß ich aus eigener Erfahrung, wie wichtig es ist, dass man viel Erfahrung sammelt, nichts überstürzt und trotzdem sein Ziel nie aus den Augen verliert.

Bei vielen Handwerksbetrieben läuft es gut – die Auftragsbücher sind voll. Trotzdem tun sich manche Firmen schwer, Nachwuchs zu finden. Woran liegt's? 
Gerade im Handwerk werden Lehrlinge händeringend gesucht. Daher ist es besonders wichtig, Nachwuchs auszubilden. Der Mangel an Fachkräften und Lehrlingen ist deutlich spürbar. Das ist auch ein gesellschaftliches Thema, weil die Lehre in den letzten Jahren einfach an Stellenwert verloren hat. Viele Jugendliche entscheiden sich für eine weiterführende Schule und vergessen dabei, dass man heutzutage mit einer Lehre sehr viel Potenzial für die Zukunft hat – was vor einigen Jahren noch undenkbar war. Ein Facharbeiter mit einer handwerklichen Ausbildung ist gefragter denn je. Darüber hinaus ist die Lehre auch für die eigene Entwicklung von Vorteil: Denn man lernt schnell, auf eigenen Beinen zu stehen und Erlerntes im Alltag umzusetzen.

Die Spenglerei Oberbauer ist auch Ausbildungsbetrieb. Ein bis zwei Lehrlinge würde Spenglermeister Thomas Oberbauer annehmen. 

Steckbrief Thomas Oberbauer

Geburtsdatum: 29.11.1988
Wohnort: Riedau
Familienstand: ledig, Freundin Nora
Beruf: Geschäftsführer/ Spenglermeister
Hobby: Fußball
Ziele: Beruflicher Erfolg
Lieblingsessen: Spaghetti
Lebensmotto: "Der Weg ist das Ziel."