Bierregion adé: "Macht keinen Sinn mehr"
Nach der Brauerei Baumgartner verlässt überraschend auch der Tourismusverband die Bierregion Innviertel.
SCHÄRDING (ebd). Im Interview spricht Tourismuschefin Bettina Berndorfer über die Beweggründe des Austritts und wie es 2017 touristisch weitergeht.
Warum steigt nun auch der Tourismusverband aus der Bierregion Innviertel aus?
Berndorfer: Weil der Tourismusverband Schärding den jährlichen Marketingbeitrag an die Bierregion Innviertel in der Höhe von 5.000 Euro vor den Schärdinger Interessenten-Beitragszahlern nicht mehr rechtfertigen kann.
Inwiefern?
Die Brauerei Baumgartner und zwei große Schärdinger Gastrobetriebe haben erst kürzlich ihren Austritt erklärt. Bei einem weiteren Wirtshaus der Stadt ergibt sich der Austritt im Zuge einer Neuausrichtung 2017. Zwei weitere Schärdinger Lokale sind schon zu einem viel früheren Zeitpunkt ausgetreten. Wenn hinter dieser regionalen Initiative keine Betriebe der Stadt mehr stehen, macht es für den Tourismusverband keinen Sinn mehr. Auch deshalb, weil wichtige bierige Gruppenbausteine wie Brauereiführungen, Stadtrundgänge mit Bierverkostung in den Brauwirtshäusern und so weiter – in den Werbekanälen der Bierregion – verständlicherweise nicht mehr kommuniziert werden können.
Künftig ist die „Bierhauptstadt“ Schärding nur mehr mit dem Kanonenbräu der Innschifffahrt Schaurecker vertreten. Finden Sie das nicht schade?
Der Tourismusverband Schärding fühlt sich ausschließlich seinen Interessenten-Beitragszahlern verpflichtet und setzt seine Interessentenbeiträge so ein, dass Wertschöpfung in der Stadt Schärding generiert wird und dadurch die Pflichtbeiträge via Umwegrentabilität zu den Betrieben zurückkommen.
Also eine Lossagung im Guten?
Ja, wir haben uns im Guten getrennt.
Welche Schwerpunkte hat der Tourismusverband für 2017 geplant?
Im Moment arbeiten wir intensiv – neben der Neuinszenierung des Projektes Lichtspiele Schärding-Neuhaus – an den Aktivitäten für die neue Saison.
Schärding muss sich ja aufgrund des neuen Tourismusgesetzes künftig auf "Partnersuche" machen. Was ist hier Stand der Dinge?
Der Entwurf zum Oö. Tourismusgesetz 2017 ist in der Begutachtungsphase und wird diskutiert. Bevor das neue Gesetz noch nicht beschlossen ist, werden wir keine diesbezüglichen Fusionierungsgespräche führen.
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