UPDATE: Subens Ex-Buchhalter geständig: Zehn Monate bedingte Haft

Zwei mittlerweile ehemalige Subener FPÖ-Gemeinderäte sollen Hitlerbilder via WhatsApp verschickt haben. Nun soll die Ortgruppe neu aufgestellt werden. | Foto: Ebner
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SUBEN, RIED (ska). Gerald Lechner, der ehemalige Buchhalter der Gemeinde Suben, wurde gestern im Landesgericht Ried zu einer bedingten Haftstrafe von zehn Monaten verurteilt.

Der Subener wurde beschuldigt, acht Jahre lang insgesamt 60.000 Euro an Gemeindegeldern veruntreut zu haben. Lechner war laut Staatsanwalt Alois Ebner teilgeständig. Wie Ebner mitteilt, sagte der Beschuldigte vor Gericht wie damals zur BezirksRundschau (siehe unten), dass das ganze ein Riesenblödsinn gewesen sei. Lechner gab zu, rund 32.000 Euro vom Kläranlagenkonto für den Fußballverein abgezweigt zu haben. Persönlich habe er sich nie bereichert.

Dass er auch vom Budget der Feuerwehr Geld zum Fußballverein habe fließen lassen, bestritt der Angeklagte. Weil sich dieser Verdacht nicht erhärtete und der Angeklagte sich geständig zeigte, verhängte die Richterin eine bedingte Haftstrafe.

Das Urteil ist rechtskrätig.


Bericht vom 28. Jänner 2016

Subens Gemeindemitarbeiter vor Gericht

SUBEN (ska). Rund 68.000 Euro soll der ehemalige Subener Gemeindemitarbeiter über Jahre hinweg veruntreut haben, wie Franz Zimmer, Staatsanwalt am Landesgericht Ried mitteilt. Die Bezirksrundschau Schärding hat im Oktober 2014 exklusiv über den Fall berichtet (siehe unten). An den Fußballverein und die Feuerwehr sei das Geld geflossen, wie Bürgermeister Ernst Seitz damals mitteilte.

Nun steht der Beschuldigte Gerald Lechner vor Gericht – wegen Untreue, teilweise unter Ausnützung einer Amtsstellung und Veruntreuung. Er selbst sagte damals zur BezirksRundschau, er habe es nur gut gemeint und die Vereine unterstützen wollen. "Aber es war ein Riesenblödsinn." Sofort nach Bekanntwerden seines Vergehens reichte er die Kündigung bei der Gemeinde ein.

Die Verhandlung findet am 2. Februar um 9 Uhr am Landesgericht Ried statt. Zwei Zeugen werden laut Staatsanwalt Zimmer befragt. Die Verhandlung ist öffentlich zugänglich.

Bericht vom 1. Oktober 2014

Illegales Geld für Feuerwehr und Fußballer

In Suben soll Gemeindemitarbeiter für Vereine Geld abgezweigt haben. "Es war ein Riesenblödsinn", räumt er ein.

SUBEN (ebd). Die Enttäuschung ist Bürgermeister Ernst Seitz anzusehen. Darüber, dass der langjährige Gemeindebedienstete Gerald Lechner über das Verrechnungskonto der Gemeinschaftskläranlage dem Fußballverein sowie der Feuerwehr illegal Geld zugeführt haben soll. Für Lechner gilt die Unschuldsvermutung. Er hatte erst vor drei Monaten sein 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Zudem war Lechner langjähriger Sektionsleiter der Subener Fußballer und Kassier bei der Feuerwehr. Um welche Summe und Art der Zuwendungen es sich im Detail handelt, soll untersucht werden. Dafür wurde die Staatsanwaltschaft Ried eingeschaltet. "Wir stehen am Anfang der Ermittlungen, deshalb kann ich noch nichts Konkretes dazu sagen", so Staatsanwalt Alois Ebner.

Buchführung einwandfrei
Aufgeflogen ist die ganze Sache nur, weil Seitz beim Durchlesen des aktuellen Budget-Prüfungsberichts ein Satz aufgefallen war, wonach die Heizkosten des Fußballvereins mit der Gemeinde abzurechnen seien. Dabei wurde bereits 2009 vereinbart, dass der Verein die Rechnung direkt mit dem Gasversorger abzurechnen habe. "Das hat mich stutzig gemacht, weshalb ich der Sache nachgegangen bin." Schließlich habe sich der Verdacht erhärtet. Die zuständigen Behörden wurden sofort eingeschaltet.

"Wie es aussieht, hat sich der Beschuldigte nicht selbst bereichert, sondern Wohltäter für beide Vereine gespielt", kann Seitz, der von einer "riesen Dummheit spricht", es noch immer nicht fassen. Doch wie konnte es trotz regelmäßiger Überprüfungen überhaupt soweit kommen? "Die Buchführung war einwandfrei. Es hat zwar 2012 und 2013 kleine Schlampigkeitsfehler gegeben, die aber korrigiert und auch im Prüfbericht nicht als strafrechtlicher Tatbestand gewertet worden sind." Budgetär hatten die Transaktionen angeblich keine Auswirkungen, weil sie ohne Belege über das Verrechnungskonto – über das viele Buchungen vorgenommen werden – gelaufen sind. "Es wurde sehr geschickt vorgegangen", so Seitz. Nachsatz: "In der Zwischenzeit hat der Mitarbeiter seine Kündigung eingereicht. Und was sagt der Beschuldigte dazu? "Es war ein Riesenblödsinn." Auf die Frage der BezirksRundschau, wie lange er das betrieben habe, meinte er: "Über ein paar Jahre."

"Riesenblödsinn gemacht"
Dazu gekommen sei es, "weil ich die Vereine unterstützen wollte – es gut gemeint habe." Wie Lechner betont, habe er keinen Cent für sich selbst genommen. Außerdem sollen immer wieder Zahlungen von den Vereinen eingegangen sein. "Die Vereine haben gemeint, dass ich das mit dem Bürgermeister abgesprochen habe." Wie es weitergeht, wisse er nicht. "Im Nachhinein ist klar, dass so eine dumme Geschichte nicht hätte passieren dürfen, aber leider kann ich es nicht rückgängig machen."
Fotos: Ebner

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