Ernst Kinzl: "War ein besserer Schiri als Fußballer"
Schardenberger Schiri-Urgestein Ernst Kinzl muss aufhören. Sein letzter Einsatz hatte er beim Baumit Hallencup.
SCHARDENBERG (ebd). Der gebürtige Schärdinger hatte am 30. Dezember beim U13-Finale des Baumit Hallencups seinen letzten offiziellen Auftritt. Mit seinen 70 Jahren ist laut Verbandsstatuten für einen Schiedsrichter Schluss. 41 Jahre lang war er als "Spielleiter" im Einsatz. "Ich muss aufhören, aber das verkrafte ich vollkommen, weil ich auch andere Hobbys hab", sagt Kinzl. "Ich laufe mindestens drei Mal in der Woche, gehe Klettersteige, was ich jetzt natürlich noch viel öfters machen werde." Beim Hallencup war der Schardenberger bei fast jedem Turnier im Einsatz. Von den bisher 27 Turnieren hat er bei 24 gepfiffen. Die restlichen drei Jahre war er beruflich verhindert. "Ich bewundere Esternberg, weil es sensationell ist mit fast 200 Freiwilligen den Hallencup auf die Beine zu stellen. Das bringt keine Stadt zusammen." Zu seiner Leidenschaft als Schiedsrichter kam Kinzl durch eine Verletzungen in jungen Jahren. Mit 28 Jahren hatte er sich nach einem Kopfball-Duell an der Out-Linie einen Kieferbruch zugezogen und das Kicken beendet – um schließlich Schiedsrichter zu werden. "Ich habe es keine Sekunde bereut. Ich hätte nur früher anfangen sollen. Aber auch so hab ich es bis zur Regionalliga geschafft – und das freut mich. Ich bin ein besserer Schiedsrichter geworden, als ich Spieler war."
"Ich muss aufhören, aber das verkrafte ich vollkommen, weil ich auch andere Hobbys hab."
Auch sonst steht der Sport bei dem 70-Jährigen ganz weit oben. So ist er bereits bei elf Marathons mitgelaufen – sogar einmal in New York und viermal in London. Zudem hat er den Kilimandscharo bestiegen und zweimal per Rad den Großglockner erklommen. Dazu kommen 56 verschiedene Klettersteige in allen Schwierigkeitsgraden. Deshalb überrascht es vielleicht, dass Kinzl mit einem E-Bike unterwegs ist. Aber: "Ein E-Bike ist im Sauwald schon a Gschicht. Denn die einzige ebene Fläche in jeder Gemeinde ist nur der Fußballplatz."
Fotos: Union Esternberg
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