Der Bezirk Scheibbs vor 100 Jahren: Über Niederlagen wurde nicht berichtet
Im Erlaftalboten hat man die Kriegsverluste verschwiegen.
SCHEIBBS. Zum Auftakt unserer Serie "Unser Bezirk vor 100 Jahren" anlässlich des 100. Jubiläums der Zweiten Republik, haben wir den Stadtarchivar Johann Schagerl im Scheibbser Rathaus aufgesucht, um uns darüber zu informieren, was sich im Bezirk alles zugetragen hat, als der Erste Weltkrieg zu Ende ging.
Kriegsschauplätze waren weit entfernt
"Die Kriegsschauplätze waren alle sehr weit weg und die Menschen im Bezirk litten eher unter der schlechten Versorgung. Es gab zahlreiche Beschränkungen und Grundnahrungsmittel mussten rationiert werden", erzählt der Scheibbser Stadtarchivar Johann Schagerl.
Zeitung als einzige Informationsquelle
Die Informationen über den Kriegsverlauf bezogen die Scheibbser fast ausschließlich über den Erlaftalboten, da es ja weder Radio noch Fernsehen und kein Internet gab zu jener Zeit. "Die Bevölkerung wurde in erster Linie über Erfolge unterrichtet und das Wort ,Niederlage‘ kommt nicht vor. Schließlich wurde am Rathausplatz in einem kleinen Pavillon ein Wehrschild errichtet, bei dem man gegen eine Spende einen Nagel einschlagen konnte", führt Johann Schagerl weiter aus.
Weitere Infos gibt's hier.
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