Schulprojekt wird ausgemerzt
Wolfpassings junge Schule mit alternativem Konzept findet nach Rauswurf keine Unterkunft mehr.
WOLFPASSING. Die reformpädagogische Privatschule der Lernwelt Wolfpassing war bisher im Schloss Wolfpassing untergebracht, doch nun ist ihre gesamte Existenz bedroht. Letztes Jahr wurde das Schloss nämlich verkauft.
"Es wurde eigentlich zu einem Spottpreis verschleudert", so Heinz Prankl, stellvertretender Direktor des Francisco Josephinums, der gemeinsam mit Vertretern der Gemeinden Wolfpassing und Wieselburg-Land sowie Vereinsobmann Hans-Peter Lang versucht eine Lösung zu finden.
"Die Situation ist sehr schwierig", so Lang. "Wir wissen nicht einmal wer der neue Besitzer ist." Bekannt ist nur, dass es ein oberösterreichischer Investor ist. Die gesamte Kommunikation läuft über die Bundesimmobiliengesellschaft, die mittlerweile mitgeteilt hat, dass kein Interesse für weitere Gespräche mehr vorhanden sei.
Im schlimmsten Fall muss die Schule schließen und alle hundert Schüler müssen in Regelschulen eingegliedert werden. "Ich war mal im Peter Rosegger-Museum in der Steiermark", so Elternvertreter Alfred Rammelmayr. "Genauso sehen die Schulen heute noch aus."
Er und seine Frau Birgit haben zwei Kinder in Wolfpassing, beide sind adoptiert und stammen aus anderen Kulturen. "Unsere Kinder werden ein zweites Mal entwurzelt", ist Rammelmayr entsetzt bei der Vorstellung, die Schule könnte schließen.
"Warum jetzt? Die Kinder haben sich gerade eingelebt. In einer Regelschule würden sie untergehen. Das wirkt wie reine Willkür von der BIG." Das Verhalten dieser Institution hat auch auf Hans-Peter Lang "sehr eigenartig" gewirkt und Wolfpassings Vizebürgermeister Karl Becker meint: "Für die BIG ist das nur a Pimperl, eine Baustelle von vielen."
Die einzige Möglichkeit zur Zeit, wäre ein Ausweichen in das Schloss Petzenkirchen, doch das ist frühestens nächsten Sommer möglich. Jetzt bleibt nur zu hoffen, dass der neue Besitzer sie doch noch ein Jahr beherbergt.
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