Sicherer Schulweg Purgstall
Heißer Widerstand regt sich am "Tor zum Ötscherland"
Exklusiv-Interview: Die Initiatoren der Bürgerinitiative 'Sicherer Schulweg Purgstall' gehen auf die Barrikaden.
Sie haben im August die Bürgerinitiative "Sicherer Schulweg Purgstall" ins Leben gerufen und eine Unterschriftenaktion gestartet? Wie kam's denn dazu?
ANDREAS MÜLLER: Die Anrainer der Siedlungen im Norden Purgstalls setzen sich bereits seit 2004 für einen Rad- und Gehweg an der Bundesstraße B25 ein, damit die Kinder sicher in die Schule bzw. ins Ortszentrum gelangen können. Leider hat man uns bisher nicht sehr ernst genommen.
REINHARD WINDPASSINGER: Wegen der Pläne zur Neugestaltung der Hofer-Zufahrt würde sich die Situation für Fußgänger und Radfahrer noch weiter verschlechtern. Daher sind wir wieder einmal aktiv geworden und haben 741 Unterschriften gesammelt. Diese haben wir bei der letzten Gemeinderatssitzung übergeben.
CHRISTIAN MÜLLER: Laut Gemeindeführung müssen wir noch mindestens bis zur B25-Sanierung im Jahr 2021 warten, bis hier Aktionen gesetzt werden können. Deshalb fordern wir auf der B25 Tempo 50. Hier ist eindeutig Gefahr in Verzug, das hat auch Bürgermeister Christoph Trampler in der Gemeinderatssitzung bestätigt!
Wie hat man von Gemeindeseite auf Ihre Forderungen reagiert?
CHRISTIAN MÜLLER: Wir wurden ignoriert. Die B25 ist Angelegenheit der Bezirkshauptmannschaft bzw. der Straßenbauabteilung in Amstetten. Eine Bundesstraße fällt nicht in die Zuständigkeit der Gemeinde. Deshalb unternimmt die Gemeindeführung in dieser Angelegenheit auch nichts.
REINHARD WINDPASSINGER: Es muss unbedingt jetzt etwas passieren und nicht erst in drei Jahren! Vom Landeskindergarten in Schauboden bis zum Bauhof muss ein sicherer Schulweg her! Will man wirklich abwarten, bis es hier einen schlimmen Unfall gibt?
ANDREAS MÜLLER: Das Verkehrsaufkommen ist massiv und wir fordern ja absolut nichts Utopisches. Wir haben auch nie die von der Gemeindeführung vorgeschlagene Unterführungsvariante bei der Parkgasse gefordert, die viel zu teuer kommen würde und eigentlich keinem was bringt. Wir wollen eine kostengünstige, aber sichere Variante und ein paar Kilo Farbe sowie einige Verkehrsschilder und -lichter können ja wohl kaum das Problem sein. Wir wollen zusätzlich zur 50er-Beschränkung Schutzwege bei der Bahnhaltestelle in Schauboden sowie an den Kreuzungen zur Parkgasse und bei der Avanti-Tankstelle!
Es hat ja vor Kurzem erste Gespräche zwischen Ihnen und der Hofer KG zur Thematik gegeben? Wie sind diese verlaufen?
ANDREAS MÜLLER: Sehr positiv und äußerst konstruktiv! Im Gegensatz zu unserer Gemeindeführung "mahlen die Mühlen" bei der Hofer KG zum Glück nicht so langsam. Man konnte uns gleich sinnvolle Lösungsvorschläge anbieten.
CHRISTIAN MÜLLER: Unser Bürgermeister behauptete im Zuge der letzten Gemeinderatssitzung und in der aktuellen Gemeindezeitung, die erste Kontaktaufnahme der Firma Hofer war im heurigen Mai. Man hätte nicht früher Bescheid gewusst. Die ersten Gespräche fanden aber nachweislich am 6. Juni und am 1. Dezember des Vorjahres statt! Versucht er hier bewusst Unwahrheiten zu verbreiten, um sein Nicht-Handeln zu verschleiern? Als Gemeinderat muss ich mich fragen, ob ich dem Mann weiterhin mein Vertrauen aussprechen kann. Und diese Frage sollten sich nun wohl auch die anderen Gemeinderäte stellen!
Das Interview führte Redakteur Roland Mayr
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