Erschöpfung und Depression

Dres. Hannes Wiltschnig und Edeltraud Lenhart
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SPITTAL. Mit dem Thema "Erschöpfung und Depression - wenn die Psyche den Körper krank macht" befasste sich der letzte Vortrag im Sommermester des Mini Med-Studiums in Spittal. Es referierte Hannes Wiltschnig von der Abteilung für Psychatrie und psychotherapeutische Medizin des Landeskrankenhauses Villach. Der Facharzt befasste sich mit Burnout, Depressionen und Möglichkeiten, die psychischen Erkrankungen, die oftmals schwerer wiegen als körperliche, zu erkennen und wirksam zu bekämpfen.

Zum Burnout merkte der 41-Jährige im Anschluss an das von Moderatorin Hildegard Lenhart im Ahnensaal zu Schloss Porcia praktizierte "Mini Med bewegt" an, das von Ärzten "psychovegetatives Erschöpfungssyndrom" bezeichnete Stressphänomen werde von den Krankenkassen nicht als eigentliche Krankheit anerkannt. Um Betroffene krank schreiben zu können, verwenden Mediziner Begriffe wie Anpassungsstörung oder gleich Depression, eigentlich das Endstadium des erst 1974 begrifflich definierten Burnouts.

Burnout nur bei Berufstätigen

"Burnout können per Definition nur Berufstätige bekommen, die unter dem negativen Stress 'Distress' leiden", betonte der Experte - im Unterschied zum positiven Eustress. Ursachen für diese  zweithäufigste Ursache der Arbeitsunfähigkeit seien hohe Arbeitsbelastung, gepaart mit hohem Engagement. Im Endstadium seien Burnout-Betroffene geistig, körperlich und emotional total erschöpft, suizidgefährdet und bedürfen dringend professioneller Hilfe. Abhilfe können die Bereitschaft, öfters Aufgaben zu delegieren oder ein Arbeitsplatzwechsel schaffen. Betroffen sind laut Statistik vor allem Angehörige pflegender Berufe, Wilschnig: "Unter uns Ärzten sind das in erster Linie Anästesisten und Notärzte, am wenigsten wir Psychater." Wer über einen längeren Zeitraum unter Burnout leidet, verfällt in Depressionen.

Von Depressionen ist, rein statstisch, jeder Fünfte in seinem Leben betroffen. Nach einer WHO-Statistik dürften Depressionen im Jahr 2030 die häufigste Krankheit sein, gefolgt von Diabetes mellitus (aufgrund des ungesunden Lebensstils), Herzkrankheiten und Krebs. Ursache seien organische, psychische, soziale und genetische Faktoren wie auch unerwarteter Stress.

Nur 61 Prozent werden behandelt

Die wichtigsten Symptome dafür sind nach Angaben des Facharztes gedrückte Stimmung, Antriebsstörungen und Freudlosigkeit. Wenn diese Symptome mindestens zwei Wochen anhalten, erfüllen sie die Kriterien für Depressionen. Weitere Erscheinungsformen sind Konzentrationsmangel, Schlafstörung, Schuldgefühle und/oder mangelndes Selbstwertgefühl. Wenn laut Statistik nur 61 Prozent der depressiv Kranken nicht oder nur unzureichend behandelt werden, hängt das nach Wiltschnigs Angaben damit zusammen, dass in dieser Statistik auch Bewohner von unterentwickelten, von Krisen betroffenen Gebieten mit erfasst werden.

Der erste Weg führt "immer zum Arzt des Vertrauens", also zum Hausarzt. Behandelt werden diese psychischen Störungen am wirkungsvollsten mit Antidepressiva, die im Unterschied zur weit verbreiteten Meinung in der Bevölkerung nicht abhängig machten, sondern vielmehr gut verträglich seien, die Stimmung aufhellen, Ängste lösen und manchmal auch Schmerzen lindern. Weil die Wirkung der Antidepressiva erst nach zwei Wochen einsetzt und vorher für unliebsame Begleiterscheinungen sorgen kann, komme es vor, dass die Medikamenteneinnahme vorzeitig abgebrochen, dies aber dem Arzt verschwiegen werde, womit das Arzt/Patienten-Verhältnis auf ungesunde Weise gestört wird.

"Verhandeln statt Behandeln"

Wichtig für den Arzt: "Verhandeln statt Behandeln", will heißen: Den Kranken als mündigen Partner mit in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Und Angehörige dürfen, wie schon bei Burnout, depressiv Kranke nicht mit vermeintlichen Ratschlägen wie "Reiss dich doch zusammen" oder "Denk doch positiv" behelligen.

Unter den Mini Med-Studenten war die Spittalerin Agnes Mahler, deren 42-jähriger Sohn Erich seit 14 Jahren unter Depressionen leidet und zurzeit auf Reha ist. Der promovierte Psychologe Dietmar Koplenig, der auch aus beruflichem Interesse der Vorlesung beiwohnte, vertrat als Ausbildungsreferent das Rote Kreuz Spittal. Johanna Stöcklinger aus Lendorf wiederum besuchte, wie die meisten Zuhörer, aus allgemeinem Interesse die letzte Mini Med-Veranstaltung des Sommersemesters.

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