"Baut ein Netzwerk auf, dann sind viele Dinge möglich"

Daniela Liebhart-Koch ist Mutter von drei Söhnen und selbstständig. "Ohne Netzwerk geht gar nichts"
  • Daniela Liebhart-Koch ist Mutter von drei Söhnen und selbstständig. "Ohne Netzwerk geht gar nichts"
  • hochgeladen von Verena Niedermüller

LIESERBRÜCKE. Am 8. März ist Weltfrauentag. Grund genug für die WOCHE, sich mit Daniela Liebhart-Koch zu unterhalten. Sie ist Mutter von drei Kindern, selbstständige Fotografin und neue Obfrau der Seebodner Seepferdchen.

WOCHE: Sie sind Mutter von drei Kindern und außerdem selbstständig. Wie bringen Sie das alles unter einen Hut?
Nur mit einem guten Netzwerk, in dem alle zusammenhelfen. Dazu gehören neben der Familie auch Freunde und oft ist es notwendig, dass auch Nachbarn einspringen.

Haben Sie noch Zeit für Ihre Hobbys?
Ja, denn man muss für sich selbst Inseln schaffen, denn nur wenn es einem selbst gut geht, kann man eine gute Mutter sein.

Frauen kämpfen heute bereits als Angestellte mit der Kinderbetreuung, ist das als Selbstständige noch schwerer?
Ich bin Fotografin, meine Termine wie Hochzeiten und Taufen finden oft am Wochenende statt. Da ist mein Mann auch zuhause. Die freie Zeiteinteilung ist da schon praktisch, unter der Woche kann ich auch auf die Oma zurückgreifen, wenn vormittags ein Termin ist.

Sie sind Obfrau der Seebodener Seepferdchen. Warum setzen Sie sich hier ein?
Die Seepferdchen gibt es bereits seit gut zehn Jahren, bisher hat dies die Kirche organisiert. Erst seit 2014 sind wir ein eingetragener Verein und wir sind ehrenamtlich tätig. Es ist etwas, wo Frauen netzwerken und Freundschaften schließen. Seeboden ist eine Zuzugsgemeinde, viele Mütter mit Babys und kleinen Kindern kennen hier noch niemanden. Durch die Eltern-Kind-Gruppen bei den Seepferdchen haben wir einen Rahmen, wo sich Mütter austauschen können und Problemstellungen diskutieren. Über die Kinder kommt man immer ins Gespräch.

Am 8. April ist Weltfrauentag. Brauchen wir so einen Gedenktag heutzutage noch?
Es gibt ja schon für alles einen Gedenktag (lacht). Ich glaube aber schon, denn Frauen sollen sich bewusst machen, ihr Licht nicht immer unter den Scheffel zu stellen. Als Mutter bist du 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche in Bereitschaft - ohne Urlaub. Das wird oft vergessen. Wenn man "nur zuhause" ist, heißt das ja oft, man "tut ja nix."

Wo werden Frauen immer noch Steine in den Weg gelegt?
Sicher in beruflichen Dingen. Wir werden für gleiche Leistung immer noch unterschiedlich bezahlt. Dann die mangelnde Kinderbetreuung. Wenn jemand daheim bei den Kindern bleibt, wird dies nicht wertgeschätzt. Andererseits soll man Kinder bekommen. Viele haben abr keine Wahl und müssen nach einem Jahr wieder arbeiten. Mit Kindern unter drei Jahren tust dir einfach schwer, da herrscht eine große Diskrepanz. Auch wenn man sich als Tagesmutter anbietet, werden einem Steine in den Weg gelegt. Das Umfeld wird überprüft, man muss Ausbildungen machen.. natürlich will man sein Kind ja auch in guten Händen wissen und Gott sei Dank gibt es noch viele, die das mit viel Herz machen.

Was müsste sich für Frauen in der Region ändern bzw. verbessern? Welche Wünsche haben Sie?
Ich wünsche mir, dass die Frauen mehr zusammenhalten und sich gegenseitig mehr helfen und unterstützen. Es sollte weniger Einzelkämpferinnen geben.

Die Bundespräsidentenwahl steht vor der Tür, von 18 derzeitigen Bewerbern gibt es nur drei Frauen. Würden Sie sich eine Frau an der Spitze Österreichs wünschen?
Warum nicht? Das wäre einmal etwas anderes!

Was würde eine Bundespräsidentin anders machen als ein Mann?

Ich glaube, es kommt darauf an, wie sie selbst zum Thema Familie steht. Wenn sie selbst Familie hat und keine Karrierefrau ist, wird sie vielleicht eher auf die Familie schauen. Aber ich glaube nicht, dass man in solche einem eher repräsentativen Amt dazu viel Spielraum hat.

Welchen Tipp geben Sie abschließend selbstständigen Frauen und Müttern mit auf den Weg?
Baut ein gutes Netzwerk auf, denn dann sind viele Dinge möglich!

Zur Person:

Name: Daniela Liebhart-Koch
Geburtstag: 4. Oktober 1979
Wohnort: Lieserbrücke
Familie: Verheiratet, drei Söhne (1, 6, 9 Jahre alt)
Selbstständig: Seit 2013 als Fotografin
Obfrau der Seepferdchen: Seit Februar 2016
Hobbys: Line Dance, Reiten, Fotografie
Motto: Denk nicht so oft an das, was dir fehlt, sondern an das, was du hast.

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