Lärm und Feinstaub
Bürgerinitiative Seeboden präsentiert "unabhängiges Gutachten"
SEEBODEN (ven). Seit mittlerweile vier Jahren kämpft die Bürgerinitiative (BI) Seeboden gegen einen geplanten Asfinag-Rastplatz bei der A10 Tauernautobahn oberhalb des Ortes. Nun wird am 22. November (19 Uhr) im Kulturhaus ein von der BI in Auftrag gegebenes Gutachten der Bevölkerung präsentiert.
Kontakt mit Volksanwalt
Das Gutachten hat Thomas Macoun von der Technischen Universität Wien erstellt. Nach Kontaktaufnahme mit Volksanwalt Peter Resetarits und auch erneuten juristischen Schritten durch den juristischen Berater der BI Arnold Riebenbauer griffen die Seebodner nun im Dezember letzten Jahres auf Crowdfunding zurück, um sich das Gutachten auch leisten zu können.
Landtagsbeschluss
Bereits seit 2016 existiert ein Landtagsbeschluss, der die Landesregierung auffordert, "im Falle des geplanten Asfinag - LKW - Parkplatzes Seeboden die Interessen der betroffenen Anrainerlnnen und Bürgerinitiativen zu wahren und in Verhandlungen mit der Asfinag und der Bundesregierung sicherzustellen, dass die Gemeinde Seeboden nicht durch das gegenständliche Projekt hinsichtlich Lärm, Luftqualität und Landschaftsbild beeinträchtigt wird.“
Ort wird beeinträchtigt
Bisher konnte die BI keine konkreten Verhandlungsergebnisse – weder mit der Asfinag noch mit der Bundesregierung erkennen. Die Erweiterung des Rastplatzes auf 34 PKW- und 25 LKW- Stellplätze bringe eine erhöhte Feinstaub und Lärmbelastung mit sich. Der vorherrschende Wind aus südlichen Richtungen und die Regionalwinde aus West würden die CO2– und Feinstaubemissionen sowie den Lärm in die Seebucht tragen. Durch diesen Umstand sowie durch das relativ große Bauvorhaben könne laut BI "mit Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die Gemeinde Seeboden hinsichtlich Lärm, Luftqualität und Landschaftsbild sehr wohl beeinträchtigt wird", so BI-Sprecherin Hanna Kosz.
"Neutraler Gutachter"
So machte sich die BI auf die Suche nach einem neutralen Gutachter, um ihre Vermutungen verifizieren zu können. "Ein unabhängiges Büro, das nicht um die Aufträge der Asfinag fürchtet, ließ sich schwer finden. Bei Thomas Macoun hatten wir schlussendlich Erfolg und seine Expertise ist nun fertig."
"Ergebnisse beschönigt"
Laut BI würden sich die Vermutungen nun bestätigen: "Die Lärmpegel in den Wohngebieten der Marktgemeinde werden im Falle des Rastplatzausbaus über das gesetzliche Maß hinaus überschritten werden. Die Asfinag hat es mit den von ihr beauftragten Gutachtern ausgezeichnet verstanden, den bestehenden Lärm in verschiedenen Regionen der Marktgemeinde Seeboden zu beschönigen oder überhaupt nicht bekanntzugeben", so Kosz. Das Gutachten würde dies an die Öffentlichkeit bringen.
"An diesem Abend wird außerdem zu hören sein, wie die Asfinag auch andere Standorte negativ beurteilt hat. Das Publikum wird darüber aufgeklärt, welche Nachteile den Bürgern von Seeboden und den im Luftkurort erholungssuchenden Touristen durch den geplanten Rastplatz erwachsen", schließt Kosz.
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